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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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und legte seinen Arm um Montgomerys Nacken. »Hör nicht auf ihn. Wir werden uns über die Launen des Schicksals und das Erbe von Rhys de Piaget unterhalten, wenn wir an deinen Torwachen vorbeigekommen sind und uns angeschaut haben, was von deiner Burg übrig ist. Ich denke mir natürlich meinen Teil, wie du dir vorstellen kannst.«
    Daran zweifelte Montgomery nicht. Schließlich hatte ihr Vater Nicholas eine Burg geschenkt, bei der ein Großteil des Daches gefehlt hatte, als Nicholas sie übernommen hatte. Zumindest das Dach schien in Sedgwick in Ordnung zu sein.
    Mit diesem aufmunternden Gedanken setzte er seine grimmigste Miene auf und gab den drei mitgebrachten Leibwachen seine Kommandos.
    Und er kümmerte sich nicht weiter darum, dass Robin ihm geraten hatte, mehr Männer mitzubringen. Er würde mit den Männern auskommen, die ihm freiwillig gefolgt waren. Wahrscheinlich hätte es ein Vermögen gekostet, jemand anderen dazu zu bringen, Sedgwicks unsichere Tore zu bewachen. Und wenn man den Zustand seines neuen Heims betrachtete, würde er wohl leider fast sein gesamtes Gold brauchen, um die Grundmauern reparieren zu lassen.
    Außerdem handelte es sich hier um seine eigene Burg. Warum sollte er mehr Männer brauchen, als bereits dort waren?
    Schneller als er gehofft hatte, erreichten sie die Burg, und er stellte fest, dass er tatsächlich erwartet wurde. Die Wachen lehnten nachlässig an den Toren des Wachturms und hoben träge die Finger zum Gruß, als er unter der Mauer hindurchritt. Montgomery ignorierte diese Beleidigung - zum Teil, weil es keinen Sinn hatte, das Leben hier mit einem Kampf zu beginnen, zum Teil, weil er zu abgelenkt war, um sich zu ärgern, als er die riesigen Haufen von Pferdeäpfeln und anderem Unrat auf dem Boden seines Innenhofs sah. Die Abfallberge wurden immer größer, und sein Pferd, das sonst nie vor etwas zurückschreckte, bäumte sich vor dem Eingang zum Rittersaal auf.
    Das Tor schwang auf und knarrte dabei so laut, dass man das Geräusch meilenweit hören konnte, und eine bunt gemischte Gruppe von Menschen, die er beim besten Willen nicht zuordnen konnte, taumelte heraus. Waren das Leute der Burgbesatzung? Dienstmannen? Cousins? Es war schwer zu sagen, denn sie waren alle in gleichem Maß verdreckt und zeigten schreckliche Manieren.
    Montgomery warf einen Blick auf seine Brüder. Alle drei hatten eine Miene aufgesetzt, die sich für kampferprobte Krieger, wie sie es waren, geziemte. Selbst die Jungen runzelten ernst die Stirn und warfen hin und wieder verstohlene Blicke zu ihren Vätern hinüber, um sich zu vergewissern, dass sie sich richtig verhielten. Seine eigene Leibwache wirkte erschreckend unbeeindruckt, als wären mindestens drei Mal so viele Männer nötig als die auf sie zustürmenden Bewohner der Burg, um ihnen auch nur ein Gähnen zu entlocken.
    Montgomery hätte gelächelt, wenn das seine Art gewesen wäre, aber er ließ es lieber bleiben.
    Er war dankbar, dass Robin sein freches Mundwerk im Zaum hielt, aber wahrscheinlich war das nicht anders zu erwarten, jetzt, wo ihnen der Kampf bevorstand. Sein Bruder mochte unerträglich arrogant und eine schreckliche Nervensäge sein, aber er war der zukünftige Herr von Artane und wusste, sich entsprechend zu benehmen. Und obwohl Sedgwick vom äußeren Erscheinungsbild nicht mehr als eine Abfallgrube mit einem Wohngebäude daneben zu sein schien, war Montgomery hier der Burgherr und verdiente entsprechenden Respekt.
    Und er hatte sich das redlich verdient. Die vergangenen neun Jahre hatte er sich seine Sporen bei Turnieren auf dem Kontinent erworben oder Verbindungen bei allen möglichen Abendessen geknüpft, wo Hof gehalten wurde. Wenn er sich nicht zu Hause von seinen Brüdern hatte beleidigen lassen, hatte er sich ohne jeglichen Fehltritt in der Welt von König Heinrichs Adligen bewegt. Das hatte ihm den Ruf eines geschickten Kämpfers verschafft, und nicht wenige Frauen hatten sich davon überzeugen wollen, ob er solche Heldentaten auch im Schlafgemach vollbringen konnte. Er nahm an, dass er ebenso für die Vielzahl von Angeboten bekannt geworden war, die er abgelehnt hatte.
    Wahrscheinlich war er in vielen Dingen bei Weitem zu romantisch und nicht genug in anderen.
    Er schaute wieder auf die Menschen, die sein neues Heim bewohnten, und beschloss, sich ihnen vorzustellen und dann dafür zu sorgen, dass zumindest einige von ihnen mit dem Wasser in der Pferdetränke Bekanntschaft machten. Er konnte nicht entscheiden, wer mit

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