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Mein zauberhafter Ritter

Titel: Mein zauberhafter Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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dass er dabei hin und wieder von seiner Zukunft geträumt hatte. Er hatte sich als Herr einer soliden, brauchbaren Burg gesehen, voll von ehrenwerten Männern, die zu ihm aufschauten und an seiner Seite kämpften, wenn die Zeit dafür gekommen war. Vielleicht hätte er dann diese imaginäre Burg mit wunderschönen Wandteppichen ausstatten können, melodische Melodien darin erklingen lassen und ein reizendes Mädchen finden können, das beides zu schätzen gewusst hätte.
    Er hatte sich nie vorgestellt, dass sich in Wirklichkeit alles ganz anders ergeben würde, als er es sich erhofft hatte.
    Er schüttelte den Kopf bei dem Gedanken daran, wie dumm er gewesen war. Sedgwick war nicht das, was er sich erträumt hatte, aber er konnte sich glücklich schätzen, sein eigenes Dach über dem Kopf zu haben. Er würde es in ein ansehnliches Heim verwandeln und das Träumen den Männern überlassen, die größere Ziele vor Augen hatten als er. Wahrscheinlich hatte er etwas gegessen, was ihm seinen gesunden Menschenverstand vernebelt hatte. Als Nächstes würde er womöglich wieder zu seiner Faszination von allem Magischen zurückkehren, die er als Jugendlicher gehabt hatte ...
    Er erstarrte, lehnte sich dann vorsichtig über die Mauer und sah auf das Ende seiner Zugbrücke hinunter. War das ein Blitz gewesen?
    Sicher nicht. Es war zu spät am Tag für Sonnenstrahlen, die von Stahl reflektiert wurden, und niemand mit einer Fackel befand sich so weit vom Wohngebäude entfernt. Es war beinahe so, als wäre etwas aus ... aus einer anderen Welt ... Er öffnete unwillkürlich den Mund. Einen solchen besonderen Schein hatte er schon einmal gesehen ...
    »Bruder?«
    Montgomery wandte sich Robin zu, der immer noch neben der Turmtür stand. »Was?«, fragte er heiser.
    Robin schaute auf die Zugbrücke hinunter, runzelte die Stirn und schüttelte dann den Kopf. »Nichts«, erwiderte er langsam. »Gar nichts.«
    Montgomery schloss abrupt den Mund. Er war erschöpft. Der Tag war anstrengend gewesen, und er war nicht sicher, ob er diese Nacht überleben würde, bei all den Wölfen, die dort draußen auf ihn lauerten. Er schrieb alles, was er gerade gesehen oder nicht gesehen hatte, seiner Fantasie zu, denn auf keinen Fall wollte er in nächster Zeit mit irgendetwas konfrontiert werden, was schimmerte und funkelte und ihn dazu zwang, sich mit Dingen zu beschäftigen, denen er nicht mit einem sehr langen Schwert und Trainingserfahrung begegnen konnte. Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar, drehte sich um und verließ den Wehrgang.
    Er suchte Ranulf, den Anführer seiner eigenen Männer, und bat ihn, mit ihm die Überreste der Festungsmauer abzugehen. Sedgwick würde wohl kaum von etwas Schlimmerem als dem Gestank aus dem Burggraben attackiert werden, also sah er keinen Sinn darin, zu überprüfen, ob die anderen Männer auf ihren Posten waren. Das würde alles bis zum nächsten Tag warten müssen, wenn er seine neue Burgbesatzung zusammenstellen würde.
    Zumindest würde er dabei nur die Magie seines Schwerts benötigen.

4
    Pippa geriet normalerweise nicht grundlos in Panik, aber sie war der Meinung, dass jetzt der Moment dafür gekommen war.
    »Kannst du bitte langsamer fahren?«, kreischte sie.
    Ihre Schwester Tess warf ihr einen Seitenblick zu und richtete dann ihre Aufmerksamkeit mit einem Stirnrunzeln wieder auf die Straße. »Ich fahre doch nur ungefähr sechzig.«
    »Schon, aber die Straße ist sehr schmal, und mein Seitenspiegel ist bereits weggeflogen, weil du irgendetwas in der Hecke gestreift hast.«
    »Das ist eine Mauer«, erklärte Tess, trat das Gaspedal durch und überholte einen riesigen LKW, der ebenfalls ein halsbrecherisches Tempo draufhatte. »Wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert, aber das ist nicht meine Ära, also will ich mich da nicht festlegen.«
    »Kein Problem«, erwiderte Pippa mit schwacher Stimme. »Du kannst später anhand der Brocken, die durch mein Fenster geflogen sind, eine Radiokarbon-Altersbestimmung durchführen.«
    »Ich bin nicht diejenige, die unbedingt bei offenem Fenster fahren wollte.«
    »Ich versuche nur, Cindi davon abzuhalten, auf deinen Rücksitz zu spucken. Sie würgt schon im Schlaf, wenn ihr der Fahrtwind nicht in Sturmstärke ins Gesicht bläst.«
    »Du hättest nicht zulassen sollen, dass sie im Flugzeug Alkohol trinkt.«
    »Ich habe das nicht zugelassen«, stieß Pippa zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich hatte überhaupt keinen Einfluss darauf, was sie während des

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