Mein zauberhafter Ritter
Flugs getan hat, weil ich ganz hinten im Flugzeug saß, wo sich der gesamte Flug wie
eine Achterbahnfahrt anfühlte, während sie in der ersten Klasse Champagner schlürfte, nachdem sie einem allein reisenden und später enttäuschten D-Promi schöne Augen gemacht hatte.«
Tess lächelte. »Wir könnten sie einfach in eine Hecke werfen. Sie findet sicher irgendwann den Weg zurück zum Flughafen.«
»Führ mich nicht in Versuchung«, murmelte Pippa. Sie umklammerte die Armlehne mit neuer Kraft und versuchte, sich nicht auf die Landschaft zu konzentrieren, die in atemberaubender Geschwindigkeit vorbeiflog. Glücklicherweise wurde sie von einem Klappern abgelenkt, das aus Tess’ Kofferraum kam. »Was ist das für ein Geräusch?«
»Eine Schachtel mit Außenspiegeln«, erwiderte Tess leise.
Pippa blinzelte und lachte dann gegen ihren Willen. »Verlierst du oft deine Außenspiegel, oder ist das eine spezielle Tour nur für mich?«
»Ich verliere einen pro Woche — nicht ganz unabsichtlich«, antwortete Tess lächelnd. »Auf diese Weise halte ich den Mechaniker in dem Dorf beschäftigt, durch das wir gerade gefahren sind. Beziehungsweise habe ich das getan, bis er sein Geschäft verkauft hat und nach Frankreich zurückgekehrt ist. Ich war noch nicht dort, um den neuen Besitzer kennenzulernen, aber ich bin sicher, dass es seine Fähigkeiten nicht übersteigen wird, mir einen Spiegel an die Tür zu schrauben. Wir fördern hier solche Dinge, damit die Leute den Mut nicht verlieren und nicht aufgeben.«
Pippa warf ihr einen kurzen Blick zu. »Das hast du von Tante Edna gelernt, richtig?«
»Ich gebe zu, wenn auch ungern, dass sie in uns ein paar ganz gute Charakterzüge gefördert hat.«
»Woher willst du das wissen? Du hast dich sehr früh aus dem Staub gemacht!«
»Und du bist mit Mom und Dad nach England gefahren, als du vierzehn warst.«
»Ich musste Feenflügel tragen«, gab Pippa zurück. Jeden Lag, zwei Monate lang. Ich war Persephone Alexander, eine
Fee aus dem Mittelalter. Ich habe immer noch Narben von den Riemen.«
»Mir kommen gleich die Tränen. Du durftest reisen, während ich zu Hause bleiben und in Tante Ednas Garten alles herausrupfen musste, was irgendwie nach Unkraut aussah. Ich habe immer noch Albträume von Trichterwinden, die sich um alles rankten, was sie erreichen konnten.«
Pippa lächelte in sich hinein und schaute wieder auf die Straße. Die engen Mauern wichen weniger Platzangst erzeugenden Hecken, aber die Straße war immer noch nicht so breit, wie Pippa erwartet hatte. Schließlich war sie auf der Straßenkarte als viel befahrene Durchgangsstraße gekennzeichnet.
Tess bog in eine noch kleinere Straße ein, die durch ein weiteres Waldstück führte. »Wir sind bald da.«
Als Pippa aus dem Fenster schaute und die vorüberziehende Landschaft betrachtete, fühlte sie sich in der Zeit zurückversetzt. Nach den ein oder zwei letzten Dörfern hatten sie die Zivilisation hinter sich gelassen, und das Gefühl, das moderne Leben verlassen zu haben, wuchs mit jedem Augenblick.
Es war unheimlich.
»Es tut mir leid, dass ich das Datum der Party ändern musste«, sagte Tess. »Das Geburtstagskind hat eine unerwartete Einladung bekommen und wird am Freitag mit seiner Großmutter nach Paris reisen. Ich konnte nicht Nein sagen -vor allem, da ich nur den Partyservice bitten musste, ein paar Tage eher zu kommen.« Sie warf Pippa rasch einen Blick zu. »Ich hoffe, du leidest nicht allzu sehr an Jetlag.«
»Ich komme schon zurecht.« Pippa gähnte »Ich brauche noch ein wenig Zeit, um Cindis Modelle zu verstecken, bevor Lord >Dicke Brieftasche< sie sieht.«
Tess lächelte verhalten. »Meinst du die Sachen, die sie letzte Woche geschickt hat und die vom Dach in den Burggraben gefallen sind? Sie mussten gründlich gereinigt werden, also habe ich sie außer Haus gegeben. Sie müssten in etwa einem Monat zurück sein.«
Pippa schloss kurz die Augen. »Ich sollte mich nicht bei dir dafür bedanken.«
»War mir ein Vergnügen, glaub mir. Alles, was du jetzt noch tun musst, ist, unseren wunderbaren Adligen mit deiner Kollektion zu beeindrucken, während ich Cindi im Speicher einsperre. Das wird großartig.«
Pippa drehte sich auf ihrem Sitz um, sodass sie ihre Schwester anschauen konnte. »Erzähl mir noch einmal von ihm.«
Tess lächelte. »Er heißt Stephen de Piaget und ist der Sohn von Edward, Earl of Artane.«
»Artane?«, wiederholte Pippa überrascht. »Das Schloss kenne ich.«
»Jeder
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