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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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hatte nicht die leiseste Ahnung, womit sie sich Gabes Unmut zugezogen haben könnte. Sie war zunehmend frustriert.
    »Die Omelettepfanne ist weg. Du hast sie gestern benutzt. Was hast du mit ihr angestellt?« Er lärmte in der Küche, riss Schranktüren auf und schlug sie wieder zu, so angenervt, als habe sie absichtlich den Inhalt des Mülleimers über den Fußboden gekippt.
    Sally war sehr versucht, genau das zu tun, weil er so einen Aufstand machte.
    »Ich habe sie gespült, getrocknet und weggestellt.« Sie biss sich auf die Lippen, öffnete die letzte Schranktür und nahm die Omelettepfanne heraus. »Hier bitte, Panik vorüber.«
    Gabe wirkte verärgert. »Sie war noch nie in diesem Schrank.«
    Jedes Mal, wenn sie sich schämte, weil sie den Brief an ihn verschlampt hatte – und es ihm gegenüber nie erwähnt hatte –, sagte Gabe etwas, das ihre Schuldgefühle verpuffen ließ. Wie in diesem Moment. Mit monotoner Stimme sagte Sally: »Gabe, bis vor zwei Wochen hätte ich die Omelettpfanne auf dem Herd oder in der Spüle stehen lassen und wäre dafür nicht so angemacht worden. Warum benimmst du dich so komisch?«
    Merkte er nicht, dass sie nur so klang, als habe sie alles unter Kontrolle? Innerlich fand sie sein Verhalten zutiefst beunruhigend.
    »Tut mir leid.« Gabe klang überhaupt nicht so, als ob es ihm leid tat. »Kommst du heute von der Arbeit direkt nach Hause?«
    »Nein. Also keine Sorge, ich werde nicht hier sein, um die falsche Tasse auf die falsche Untertasse zu stellen.«
    Er schaltete die Gasherdplatte ein, ignorierte die spitze Bemerkung. »Was machst du?«
    »Ich esse mit Roger und Emily zu Abend.«
    »Wer ist das?«
    »Dr. Willis und seine Frau.«
    Gabe höhnte sarkastisch: »Schon wieder?«
    Früher war er nie sarkastisch.
    »Ja, schon wieder«, ahmte Sally ihn nach.
    »Warum?«
    Tja, warum eigentlich? Sie hatte keine Ahnung. Aber Roger hatte gesagt, sie wollten ihr etwas mitteilen, darum hatte sie zugestimmt. »Keine Ahnung.« Dezidiert ergänzte Sally: »Vielleicht sind sie einfach gern mit mir zusammen.«
    Gabe atmete schwer aus und schlug Eier in eine Schüssel. Sally nahm ihre Schlüssel und hinkte aus der Küche.
    Sie hatten sich immer so gut verstanden. Wie hatte es nur soweit kommen können?
     
    »Zehn Uhr, meine Liebe, bei Dr. Burton.«
    Sally wandte ihre Aufmerksamkeit mühsam wieder der älteren Frau auf der anderen Seite der Empfangstheke zu, sah auf die Liste auf dem Computerbildschirm und sagte: »Ist gut, Betty. Setzen Sie sich.«
    »Geht es Ihnen heute nicht gut, meine Liebe? Sie sehen ein wenig blass aus.«
    Sally zwang sich zu einem Lächeln. Es war immer schön zu hören, dass man genauso mies aussah wie man sich fühlte.
    »Mir geht es gut, Betty. Ich bin nur ein wenig … müde.« Sally war es leid, kritisiert zu werden, leid zu hören, sie sehe bleich aus, leid, angenölt zu werden, weil sie die Omelettepfanne in den falschen Schrank gestellt hatte.
    »O hallo, Maureen, ich habe Sie gar nicht gesehen.« Betty strahlte Maureen an, die bei den Zeitschriften saß und strickte.
    »Wie geht es Ihnen, Betty? Mir geht es gar nicht so schlecht. Meine Füße machen immer noch Probleme, aber ich versuche es gerade mit neuen Pillen, also wollen wir das Beste hoffen. Und unsere Lauren ist wieder schwanger, das hat uns alle aufgebaut.«
    »Ach, wie reizend. Was halten Sie von unserer Sally da drüben? Ich finde, sie sieht ein wenig blass auch, Sie nicht auch?«
    Um Himmels willen.
    »Wahrscheinlich hat sie sich zu viele Nächte um die Ohren geschlagen.« Maureen sah über ihre Brillengläser hinweg zu Sally, die auf einem Hocker auf der anderen Seite der Empfangstheke saß. Sie zwinkerte frech. »Haben Sie einen neuen Freund, meine Liebe? Brennt die Kerze von beiden Enden? Ich vermute, Sie knutschen zu viel und Gott weiß, was noch. Habe ich recht, hm?«
    »Das meinte ich nicht«, sagte Betty. »Ich dachte eher an Morgenübelkeit.«
    Um Himmels willen!
    Die beiden alten Stammpatientinnen Maureen und Betty kicherten vor sich hin. Ein halbes Dutzend weiterer Patienten sah erwartungsvoll zu und wartete auf Sallys muntere Entgegnung.
    Zu ihrem absoluten Entsetzen wurde Sally klar, dass sie womöglich gleich in Tränen ausbrechen würde. Ihr Blick wurde verschwommen, und ihr Hals schnürte sich zu. Sally versuchte, sich hinter dem Bildschirm zu verstecken und wäre dabei beinahe von ihrem Hocker gefallen. Ihr Stock war außer Reichweite, lehnte gegen den Aktenschrank. Wenn ihr Bein

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