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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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wie ein Eilzug, der aus einem Tunnel raste und auf …
    »Du machst Witze!« Jeannies Augen und Mund wurden vor Entzücken groß. Sie sah von Sally zu Lola. »Dann bist du wieder mit Doug zusammen? Mein Gott, das glaube ich einfach nicht! Das ist so romantisch! Was ist mit dem Geld? Hat diese Hexe von Mutter verlangt, dass du es zurückzahlst?«
    Lolas erster Impuls war, sich die Hände über die Ohren zu halten und laut »Lalala« zu singen. Ihr zweiter Impuls war, die Hände auf die Ohren ihrer Mutter zu pressen und »Lalala« zu singen. Aber es war zu spät. Blythe runzelte die Stirn und sah so verwirrt aus, als würden alle plötzlich Niederländisch reden.
    »Hoppla, tut mir leid!« Jeannie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn und wandte sich an Sally. »Ich habe deine Mutter gerade als Hexe bezeichnet.«
    »Was für Geld?«, fragte Blythe.
    »Dougie und ich sind nicht wieder zusammen«, platzte es aus Lola heraus. »Sally wohnt nur neben mir.«
    »Ach herrje, ich kriege gar nichts auf die Reihe.« Jeannie schüttelte den Kopf und lachte plötzlich auf. »Tja, außer dem Teil, dass seine Mum eine Hexe war. Du musst zugeben, das war ziemlich gemein, was sie getan hat. Sie pfuschte einfach im Leben anderer Menschen herum, nicht wahr?«
    »Entschuldigung.« Der gelangweilte Standbesitzer nickte in Richtung des Schals, den Blythe in ihren Händen knüllte. »Kaufen Sie den jetzt oder was?«
    »Hat Doug das mit dem Geld jemals herausgefunden?«, wollte Jeannie wissen.
    Blythe knüllte den Schal noch heftiger. »Was für Geld?«
    Lola schloss die Augen und atmete tief durch. Als sie nach Alcudia gefahren waren, hatte sie Jeannie nachdrücklich eingeschärft, dass ihre Mutter niemals etwas von der Sache mit dem Geld erfahren durfte. Wie konnte Jeannie etwas so Wichtiges vergessen und dafür ein so unwichtiges Detail wie Dougs Nachnamen im Gedächtnis behalten?
    »Ja, Doug hat es herausgefunden.« Sally versuchte, Lola zur Rettung zu eilen. »Aber das ist jetzt alles Geschichte. Alle führen jetzt ihr eigenes Leben, es ist …«
    »Ach, versucht jetzt ja nicht, das Thema zu wechseln. Ich habe immer wissen wollen, wofür du das ganze Geld ausgegeben hast. Mein Gott, ich wünschte, mir hätte jemand zehntausend Schleifen gegeben, um einen meiner Langweilerfreunde abzuservieren, die ich im Laufe der Jahre hatte.« Entschuldigend berührte Jeannie Sallys Arm. »Nicht, dass dein Bruder ein Langweiler war. Ich bin ihm ein paar Mal begegnet, bevor sie sich trennten, und er war absolut toll.«
    Das ist er immer noch.
Lola wollte einfach nur weg – obwohl es zu spät war, die Katze war aus dem Sack. Sie riss Blythe den Schal aus der Hand. »Mum, willst du den Schal jetzt haben?«
    »Nein, will sie nicht«, erklärte Sally und wurde daraufhin vom Standbesitzer mit einem bösen Blick bedacht.
    »Warum nicht?« Lola versuchte, die Knitterfalten aus dem Schal zu streichen. »Er ist hübsch.«
    Und so nützlich. Sie könnte Plappermaul Jeannie damit den Mund stopfen.
    »Er ist obszön.« Jeannie zeigte auf die silbernen Schnörkel. Lola hatte gar nicht gemerkt, dass es sich bei den Schnörkeln um Wörter handelte. »Das ist ein spanisches Schimpfwort. Ein sehr unanständiges, spanisches Schimpfwort.«
    Sally zeigte hilfreich auf einen anderen Schnörkel. »Ein sehr,
sehr
unanständiges, spanisches Wort.«
    Gott, das war es wirklich. Hastig legte Lola den Schal aus der Hand.
    »Das ist ja ekelhaft.« Blythe fauchte den glücklosen Standbesitzer an. »Sie sollten sich schämen, so etwas zu verkaufen.«
    »Ich spreche kein Spanisch.« Der Mann schüttelte protestierend den Kopf. »Ich wusste das nicht.«
    Niemand hörte ihm zu, niemand achtete auf ihn. Blythe war bereits herumgewirbelt und zeigte mit dem Finger anklagend auf Lola. Mit nur mühsam beherrschter Stimme erklärte sie: »Aber er sollte sich nicht halb so viel schämen wie du!«
     
    »Das glaube ich einfach nicht.« Blythes Kaffeetasse stand unberührt vor ihr. Sie schüttelte den Kopf und sah über den winzigen Cafétisch zu Lola. »Ich kann einfach nicht fassen, dass du so etwas getan hast. Warum in Gottes Namen?«
    Lola war ganz krank vor Scham. Sie hätte nie geglaubt, dass ihre Mutter das mit dem Geld herausfinden würde. Sie wünschte, Sally wäre noch hier an ihrer Seite.
    »Nun?«, drängte Blythe.
    »Ich habe es dir doch gesagt. Dougies Mutter hat mich gehasst, und Dougie zog nach Schottland. Wir waren so jung, wie groß war denn die Chance, dass wir

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