Mein zukünftiger Ex
steht KA ?« Lola sah auf das Krankenblatt. »Sagen Sie jetzt bitte nicht
krankhaft
und
abartig
.«
Der Arzt kicherte. »Keine Abnormalität bei der Untersuchung festgestellt.«
»Meine Mutter würde Ihnen da möglicherweise widersprechen. Heißt das, dass ich jetzt nach Hause darf?«
»Ich denke, wir können Sie entlassen.«
Lola strahlte und wackelte mit den Zehen. »Hurra!«
»Was für ein charmanter Mann.« Blythe war von Philip Nicholson sichtlich angetan. Sie fand Lolas High Heels in der untersten Schublade des Nachttisches. »Und so dankbar. Seine Frau liegt auf Station 13 , im Stock über dir. Die Arme, es klingt, als sei ihr Gesicht übel zugerichtet. Ich glaube übrigens, dass sie dir Blumen schicken werden. Er hat um deine Adresse gebeten.«
»Wenn sie so dankbar sind, können sie mir ruhig auch Pralinen schicken. Hast du in der Buchhandlung angerufen?«
»Ja. Ich habe ihnen gesagt, dass du erst nächste Woche wiederkommst.«
»Mit wem hast du gesprochen? Und was haben sie gesagt?«
»Mit Cheryl.« Blythe hielt Lola die kurze Samtjacke hin, als wäre sie sechs Jahre alt. »Und ich konnte sie kaum hören. Alle riefen so laut, als ich ihnen erklärte, dass du vorerst nicht kommst, dass ich kaum ein Wort verstehen konnte.«
»Na toll, jetzt lieben mich alle«, sagte Lola. »Ehrlich, wenn Philip Nicholson mir etwas wirklich Nützliches schenken will, dann wäre eine neue Mutter nicht das Schlechteste.«
6 . Kapitel
»Das ist phantastisch. Ich komme mir vor wie die Königin.« Es war etwas völlig Neues für Lola, zu Hause zu sein und verwöhnt zu werden. Sie genoss jede Minute. Wenn man vom Arzt offiziell krankgeschrieben wurde, konnte man sich zurücklehnen und es genießen. Freunde riefen an, brachten Schokoladencroissants vorbei und erzählten die neuesten Klatschgeschichten aus der Welt draußen. Zwei Polizisten schauten vorbei, um ihr zu sagen, dass man die Täter immer noch nicht gefasst hatte, und Blythe war gestern gekommen, um Frühjahrsputz in der Wohnung zu machen – nun ja, besser gesagt Winterputz.
Aber am besten war, dass Gabe ihr auf Zuruf zur Verfügung stand.
»Du bist eine Hochstaplerin.« Er brachte ihr den Toast mit Käse und Pilzen, den er ihr gemacht hatte. »Du musst gar nicht im Bett liegen.«
»Ich weiß.« Lola klopfte glücklich auf ihre superweiche Eiderdaunentagesdecke, die sie wie eine Wolke umhüllte, und ruckelte sich in eine bequemere Sitzhaltung. »Aber auf diese Weise ernte ich viel mehr Mitgefühl. Es ist wie damals zur Schulzeit, wenn man mit Mandelentzündung zu Hause bleiben musste. Man hatte es gemütlich, konnte tagsüber fernsehen, alle waren besonders nett zu einem und man wusste, dass man einer Doppelstunde Physik entging.« Sie biss in den Toast und konnte gerade noch rechtzeitig einen Käsefaden erwischen, bevor er sich an ihr Kinn klebte. »Hmm, das ist himmlisch. Ach, Gabe, geh nicht nach Australien. Bleib hier und mach mir für alle Ewigkeit Käsetoast.«
Gabe zwickte ihre Zehen. »An was ist dein letzter Sklave gestorben?«
»An gar nichts. Ich hatte noch nie einen Sklaven, aber jetzt weiß ich, dass ich definitiv einen brauche.« In diesem Moment klingelte es an der Haustür. »Zum Beispiel für den Fall, dass es an der Haustür klingelt«, fuhr Lola fort, »und man jemand anderen bitten kann, nachzusehen, wer es ist.«
»Dieser andere bin dann wohl ich?«
»Tut mir leid, ich würde es ja selbst tun, wenn ich könnte.« Lola zuckte bedauernd mit den Schultern. »Aber ich bin invalide.«
Zwei Minuten später war Gabe mit einem riesigen Strauß weißer Rosen zurück, die mit einem Strohband zusammengebunden und in Zellophan gehüllt waren. »Blumen für die Dame. Von einem
enorm
exklusiven Floristen. Hier ist die Karte.« Gabe warf Lola einen pfauenblauen Umschlag entgegen. »Außer ich soll sie dir vorlesen, weil du zu leidend bist.«
»Ich kriege das schon hin.« Da Lola keine Freunde in illustren Kreisen hatte, ahnte sie bereits, um wen es sich bei dem Absender handelte. Und sie lag richtig. »Die Blumen sind von Philip Nicholson. Er hofft, dass es mir besser geht. Seine Frau wurde gestern aus dem Krankenhaus entlassen.« Lola hielt kurz inne, dann las sie weiter. »Er lädt mich zu einer Party in ihrem Haus ein, damit sie mir dort persönlich danken können.«
»Du kannst zu keiner Party. Du bist invalide.«
»Die Party findet erst nächsten Freitag statt. Das sind noch sieben Tage. Bis dahin geht es mir wieder bestens. Wie nett
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