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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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keuchte: »Polizei, Krankenwagen, Keveley Street.« Zornentbrannt kickte sie sich die Schuhe von den Füßen und rannte auf das Auto der Frau zu. »Lasst sie los!«
    »Ja, klar«, höhnte der Mann, während sein Partner den Motor des Wagens startete.
    »Los schon«, rief der Mann im Auto, »beeil dich!«
    »Aufhören!« Lola packte das fettige Haar des Angreifers und zog seinen Kopf in den Nacken. Sie war geschockt, als sie trotz der Dunkelheit sah, wie blutverschmiert das Gesicht der Frau war. »Lasst sie in Ruhe, ich habe die Polizei gerufen!«
    »Verpiss dich«, brüllte der Mann und wollte sich freikämpfen.
    »Nein!« Lola raufte mit ihm, roch den Alkohol in seinem Atem und spürte den eiskalten Regen, der durch ihre Strumpfhose drang. Die Frau lag jetzt auf der Seite, das Gesicht abgewandt. Sie hatte sich eingerollt und stöhnte vor Schmerz. Der Mann fluchte und krümmte sich wie ein Aal, um Lola zu entfliehen, aber sie klammerte sich an ihm fest und wollte verdammt sein, wenn sie ihn losließ, bevor die …
    KNACKS . Eine Explosion an Lärm und Schmerz füllte Lolas Kopf, und ihr wurde klar, dass der andere Angreifer sie von hinten mit einem stumpfen Gegenstand geschlagen haben musste. Dann löste sich alles auf und wurde schwarz, und sie sackte zu Boden.
    Wie aus großer Ferne hörte Lola das Reifenquietschen, als der Wagen davonbrauste. Neben ihr stöhnte die Frau. Ohne die Augen zu öffnen streckte Lola den Arm aus, tastete nach dem Fuß der Frau und tätschelte ihn unbeholfen.
    »Schon in Ordnung, alles wird gut. Halten Sie durch. Die Polizei ist gleich hier.« Mein Gott, ihr war so furchtbar übel. Der Schmerz in ihrem Hinterkopf war gewaltig. Die Frau neben ihr schluchzte jetzt hysterisch, brauchte Zuspruch und musste getröstet werden.
    »D-die haben m-mich reingelegt. Ich d-dachte, es sei jemand verletzt … Und als ich anhielt, h-haben sie mich aus dem A-auto gezerrt …«
    »He, he, nicht aufregen.« Lola streichelte das Bein der Frau, den Teil, den sie erreichen konnte. »Ich kann Sirenen hören. Jemand kommt. Jetzt ist alles gut.«
    »Nichts ist gut, überall ist B-blut, er hat mir ins Gesicht geschlagen und m-mir die N-nase gebrochen.«
    »Pst, nicht weinen.« Sie drückte die Wade der Frau. Zitternd vor Kälte zwang Lola die aufsteigende Übelkeit nieder. »Hier kommt der Krankenwagen. Hoffentlich überfährt er nicht meine Schuhe …«
    Die nächsten zwanzig Minuten vergingen in einem verwirrenden Nebel. Lola war sich dumpf bewusst, dass sie nur schwer auf die Fragen der Sanitäter und der Polizei zu antworten vermochte. Sie hoffte, dass man sie nicht für betrunken hielt. Die Blaulichter verliehen der ansonsten rabenschwarzen Straße das Aussehen einer unheimlichen Disko, nur dass keiner tanzte. Als man sie aufforderte, den Arm auszustrecken und dann mit dem Zeigefinger ihre Nase zu berühren, zielte Lola daneben und hätte sich beinahe ein Auge ausgestochen. Als man sie bat, den Namen des Premierministers zu nennen, kämpfte sie damit, dem Gesicht, das vor ihrem inneren Auge auftauchte, einen Namen geben zu können. »Einen Moment, sagen Sie es mir nicht, ich weiß es … ich weiß es … heißt er Peter Stringfellow?«
    Die andere Frau war bereits mit dem ersten Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht worden. Als der zweite Krankenwagen in der schmalen, plötzlich umtriebigen Gasse eintraf und die Trage herausgeschoben wurde, wedelte Lola mit den Händen und protestierte: »Nein, nein, ich kann nicht mit zur Party, ich muss morgen arbeiten.«
    »Sie müssen sich durchchecken lassen, Schätzchen. Man hat Sie zu Boden geworfen.«
    »Ich weiß, dass ich umwerfend bin.« Lola strahlte den seltsam attraktiven Sanitäter an … Na schön, er war in den Fünfzigern und ähnelte einer Tonne, aber er hatte zauberhafte Augen. »Wollen Sie mit mir tanzen?«
    »Aber natürlich, Schätzchen, sobald es Ihnen besser geht.« Er grinste zu ihr hinunter.
    »Sie sind fabelhaft.« Warum um alles in der Welt hatte sie Doppelkinn und Bierbauch noch nie zuvor attraktiv gefunden?
    »Ich weiß, ich weiß, ich bin Johnny Depp.«
    »Nein, sind Sie nicht, Sie sind viel besser als er.« Während sie fachmännisch auf die Trage gehoben wurde, starrte Lola bewundernd zu dem Sanitäter auf und fragte sich, warum er schwankte. »Sie sehen aus wie Batman.«
     
    »Mum, es geht mir gut. Man hat meinen Kopf geröntgt und mich gründlich untersucht. Es war nur ein Schlag auf den Kopf.« Vorsichtig beugte Lola sich im Bett

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