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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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geschnüffelt«, erklärte Doug. »Ich zeige dir, wo die Toilette ist.«
    Sie konnte nicht anders, die Frage musste aus ihr raus. »Magst du sie wirklich?«
    »Mag ich wen wirklich?«
    »Isabel.«
    Während er sie aus dem Schlafzimmer und auf die andere Seite des Flures schob, sagte er: »Auch das geht dich eigentlich nichts an.« Er verstummte kurz, was Lolas Herz vor Hoffnung ganz weit werden ließ. »Aber vermutlich muss ich darauf mit Ja antworten.«
    Die Pause hatte er absichtlich eingelegt. Er wusste genau, warum sie fragte, und jetzt rächte er sich an ihr. Tollkühn erkundigte sich Lola: »Macht es ebenso viel Spaß, mit ihr zu schlafen, wie mit mir?«
    Da war wieder dieses Flackern. Gott, wie sie dieses Flackern in seinen Augen liebte.
    »Lola, du sprichst von etwas, das
zehn
Jahre her ist. Ich kann mich nicht einmal mehr erinnern, wie es war, mit dir zu schlafen.«
    Wenn sie ihm geglaubt hätte, dann wäre dies eine Niederlage gewesen. Glücklicherweise kaufte Lola ihm das keine Sekunde lang ab.
    »Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, ich rühre eine Saite in dir an, wenn du solche Sachen sagst.« In ihrem Bauch tauchte ein warmes Glühen auf, das nichts damit zu tun hatte, dass sie dringend aufs Klo musste. Mit verspieltem Lächeln neckte Lola: »Jetzt lügst du nämlich. Ich weiß noch jedes Detail von jeder Minute, die wir je zusammen verbracht haben, Dougie. Und das werde ich auch noch wissen, wenn ich neunzig bin. Weil es das Wichtigste auf der Welt für mich war. Ich meinte alles ernst. Und ich weiß, dass du dich auch erinnerst.«
    Noch eine Pause. Er trat einen Schritt näher und beugte sich vor. Sie hielt den Atem an …
    »Es war
beinahe
das Wichtigste auf der Welt für dich.« Doug flüsterte ihr diese Worte ins Ohr. »Erinnerst du dich? Ich kam an zweiter Stelle, nach dem Geld.«
    Das versetzte diesem potentiell vielversprechenden Augenblick einen kleinen Dämpfer. Doug drehte sich um und ging zurück ins Wohnzimmer. Lola stattete dem Badezimmer einen Besuch ab, das weiß und modern und dankenswerterweise ohne weibliche Hygiene- und Kosmetikartikel war. Vorsichtig schraubte sie das Aftershave von Doug auf, damit sie nicht gegen das Glasregal klickte, und atmete tief ein. Es erstaunte sie immer wieder, wie viel Gerüche heraufbeschwören konnten. Weihnachtsbäume, der Schokoladenkuchen ihrer Mum, Feuerwerk, Ambre Solaire … so viele Gerüche und jeder Einzelne rief eine andere Erinnerung wach. Und nun konnte sie auch Dougs unverwechselbares Aftershave dieser Liste hinzufügen, ein weiterer einzigartiger Duft, der die Fähigkeit besaß, sie in jene Nacht zurückzuversetzen, in der sie ihn wiedergetroffen hatte, und der die Macht besaß, ihre Knie vor Sehnsucht ganz weich werden zu lassen.
    Und das würde auch noch so sein, wenn sie neunzig war.
    Also gut, sie stellte den Flakon besser wieder auf das Regal, bevor sie ihn noch ins Waschbecken fallen ließ; das wäre nun wirklich verräterisch. Es war an der Zeit, sich zu verabschieden und zu gehen. Lola betrachtete ihr Spiegelbild, zwickte sich in die Wangen und rückte sich die Haare zurecht. Wo doch alle so fröhlich waren und sich fröhliche Weihnachten wünschten, hatte sie mit ein bisschen Glück vielleicht die Chance, Doug eine Feiertagsumarmung zu geben und ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange zu hauchen.
    Sie hatte nicht viel, an das sie ihre Hoffnung klammern konnte. Aber jeder noch so kleine Hoffnungsschimmer half.
     
    »Oh, lass dich anschauen, du siehst umwerfend aus. Wo hast du nur diesen Schal her?« Blythe öffnete schwungvoll die Haustür und riss ihre Tochter in die Arme. Während sich der Wagen vom Bordstein entfernte, fragte sie: »Hast du bei jemand mitfahren können? Warum hast du ihnen nichts zu trinken angeboten?«
    Lola schloss die Augen und genoss es, in den Armen ihrer Mutter zu liegen. Wenigstens wurde es auf diese Weise kein komplett umarmungsloser Abend. Und ja, sie sah wirklich umwerfend aus, leider hatte das nicht die gewünschte Wirkung gezeitigt.
    »Hätte ich ja«, flunkerte sie, »aber sie hatten es eilig. Es war übrigens Doug.«
    »Doug? Dougie Tennant?«, rief Blythe. »Ach, er war immer so ein lieber Junge – ich würde ihn zu gern wiedersehen. Du hättest ihn zwingen sollen, mit hereinzukommen!«
    O ja, und wäre das dann nicht ein entspannter Abend geworden? Als sie sich vorhin alle zum Aufbruch bereit machten, hatte Lola Doug kurz beiseite drängen können und gemurmelt: »Übrigens, meine Mum

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