Mein zukünftiger Ex
Doug redet ständig von dir!«
»Tut er das? Was dich anbelangt, war er sehr verschwiegen.« Sally wickelte ihren limonengrünen Schal ab, warf ihre Handtasche zur Seite und ließ sich auf das Sofa fallen. »Wie lange kennt ihr beiden euch schon?«
»Ein Glas Rotwein?« Doug war offenbar sehr daran gelegen, Lola so schnell wie möglich loszuwerden. Er tauchte vor ihr mit einer geöffneten Flasche und einem sauberen Glas auf.
Wenn man von zügig sprach. Worum könnte sie ihn bitten, damit die Sache ein wenig hinausgezögert würde?
»Eigentlich hätte ich gern eine Tasse Kaffee.«
»Wir kennen uns schon seit Ewigkeiten.« Auf der anderen Seite des Raumes warf Isabel ihre glatten, blonden Haare in den Nacken und machte es sich neben Sally auf dem Sofa gemütlich. »Wir arbeiten zusammen«, vertraute sie ihr an. »Aber wir sind uns erst vor kurzem … du weißt schon …
nähergekommen
.«
Dann war es also keine Liebe auf den ersten Blick gewesen. Dafür musste man dankbar sein. Obwohl Lola es nett gefunden hätte, wenn Isabel etwas weniger hübsch gewesen wäre.
»Ich war mit jemand anderem zusammen«, fuhr Isabel fort, »aber dann haben wir uns getrennt. Und danach sind Doug und ich zusammengekommen.«
Lola sah Doug an und sandte ihm die telepathische Botschaft:
Das könnten wir sein, du und ich …
»Kaffee.« Doug klang brüsk. Er schien nicht telepathisch veranlagt zu sein. »Setz dich doch, dann mache ich dir einen.«
»Ich komme mit dir.« Lola schenkte ihm ein sonniges Lächeln. »Dann kann ich sicherstellen, dass du mir keinen Instantkaffee unterjubelst.«
Sie folgte Doug in die Küche. Hinter sich hörte sie Isabel fröhlich plaudern: »… ich fahre heute Abend noch nach Brighton zu meinen Eltern. Darum geht es doch bei Weihnachten, nicht wahr? Natürlich werde ich Doug vermissen! Ich kann es kaum erwarten, sein Geschenk für mich zu sehen. Er will es mich heute Abend noch nicht öffnen lassen.«
Die Küche war nett, schwarz und weiß und verfügte, unter anderem, über einen riesigen Dualit-Chromtoaster.
»Du liebst also immer noch Toastbrot«, freute sich Lola.
»Was machst du da?«
»Ich inspiziere die Schränke. Was ist aus den Fertignudelsuppen geworden? Du hast Fertignudelsuppen geliebt!«
Gereizt meinte Doug: »Als ich siebzehn war.«
»Ich wette, insgeheim magst du sie immer noch. Einmal ein Fertignudelsuppenesser, immer ein Fertignudelsuppenesser.« Lola öffnete weitere Schubladen und Schrankfächer. Es wäre ihr ein innerer Fackelzug gewesen, einen heimlichen Vorrat an Fertigsuppen zu finden. »Ich wette, du verkleidest dich manchmal mit Hut und Sonnenbrille und schleichst dich in einen weit entfernten Supermarkt, betest, dass dir niemand begegnet, den du kennst, und kaufst dir ganze Einkaufswagenladungen voller Fertignudelsuppen. Und dann schmuggelst du sie nach Kensington. Stell dir die Schmach vor, wenn deine Nachbarn das herausfinden!«
»Würdest du bitte aufhören, meine Schränke zu durchwühlen?«
»Warum? Habe ich ins Schwarze getroffen?«
»Hier, nimm deinen Kaffee.« Er hatte den Kolben des Kaffeebereiters in Rekordzeit versenkt. Jetzt drückte er ihr eine kleine Tasse in die Hand.
Lola lugte in die Tasse. »Etwas schwach.«
»Pech. Sollen wir jetzt wieder ins Wohnzimmer?«
»Was schenkst du Isabel zu Weihnachten?«
Doug schaute sie wütend an. »Das werde ich dir nicht sagen.«
Sally, die ein besseres Gehör hatte als eine Fledermaus, rief: »Was wirst du ihr nicht sagen?«
»Ich habe mich gerade gefragt, was er dir wohl zu Weihnachten schenkt«, sagte Lola. »Das ist alles.«
»Mir ist alles recht.« Sally strahlte Doug an. »Solange er nur den Kassenzettel aufbewahrt hat.«
»Oh, der arme Dougie! Ich würde nicht im Traum etwas zurückbringen, was er mir gekauft hat«, trillerte Isabel. »Egal, was es ist.«
»Weißt du noch, als wir uns gegenseitig dieselbe CD geschenkt haben?
Parklife
.« Ohne Nachzudenken gab sich Lola gerührt ihren Erinnerungen hin. »Gott, wir haben dieses Album ununterbrochen abgespielt. Ich weiß noch zu jedem Song die Texte.«
»Moment mal, willst du damit sagen, dass du und Doug euch dieselbe CD geschenkt habt?« Isabel schaute verwirrt. »Oh, tut mir leid, mir war nicht klar …«
Lola zuckte mit den Schultern und brachte ein Lächeln zustande, das sowohl sorglos als auch bedauernd war. Es schien ein wenig gemein, jetzt zu verkünden, dass Dougie ihre erste Liebe gewesen war.
»O ja«, warf Sally hilfreich ein. »Sie
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