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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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klang mitfühlend.
    »Vollkommen nutzlos. Völlige Zeitverschwendung. Ich habe drei Stunden darauf gewartet, dass diese Schauspielerin aus ihrem Frisiersalon in Primrose Hill kommt. Ich wurde immer durstiger, aber ich hielt durch, weil ich wusste, dass sie jeden Moment fertig sein musste. Schließlich hielt ich es keine Sekunde länger aus und lief in den Laden auf der anderen Straßenseite. Ich war fünfzehn Sekunden drin, nicht länger. Und als ich rauskam, fuhr gerade ihre Limousine los. Ich kann euch sagen: Am liebsten hätte ich ihr einen Stein hinterher geworfen.«
    »Du Armer.« Lola drückte seinen Arm. »Herrje. Du bist ja eiskalt. Und was ist das alles in deiner Jackentasche?« Sie wühlte kurz in seiner Tasche, zog knisternde Sandwichpapiere und ein gefaltetes DIN A 4 -Blatt heraus.
    »Hausaufgaben. Hat Colin mir gegeben.« Gabe schüttelte erschöpft den Kopf. »Es ist eine Liste mit Autokennzeichen von Prominenten. Wenn man einen dieser Wagen auf der Straße sieht, weiß man, dass sie in der Nähe sind. Ich soll die ganze Liste auswendig lernen. Zur Hölle, ich kann das nicht. Wie soll ich all diese Leute erkennen, wenn es so viel von ihnen gibt? Und was Frauen mit blonden Haarverlängerungen angeht, das ist noch viel schlimmer. Die sehen alle absolut gleich aus!«
    »Du kriegst schon noch den Bogen raus«, meinte Lola tröstend. »Was ist mit den anderen Paparazzi, sind sie nett zu dir?«
    »Die sind ganz in Ordnung«, brummte Gabe. »Aber sie ziehen mich ständig auf, weil ich immer alles falsch mache. Ich dachte, ich hätte Amy Winehouse mit einem Arm voller Wörterbücher aus einer Filiale von Waterstones herauskommen sehen, aber sie war es nicht. Und heute Morgen konnte ich ein tolles Foto von George Clooney schießen, der im Hyde Park einen Kinderwagen schob, nur dass er es gar nicht war, sondern irgendein Kerl aus der letzten Staffel von
Big Brother
. Ich bin eine Witzfigur. Dauernd zeigen sie auf alte Obdachlose in der Straße und rufen: ›Schnell, Gabe, da ist Pierce Brosnan!‹ oder ›He, Gabe, ist das nicht Barack Obama?‹«
    »Deine Fotos von Tom Dutton und Jessica Lee sind diese Woche in
Heat
erschienen«, hielt Lola dagegen. »Denk nur, wie viel Geld du dafür bekommen hast. Die sind einfach nur neidisch.«
    »Das war ein Glücksfall. Ich könnte die nächsten fünf Jahre ununterbrochen Fotos schießen und nie wieder so eine Gelegenheit erwischen.«
    »Oder es passiert gleich morgen«, warf Sally ein. »Das ist es ja eben, man weiß nie. Es ist, als ob man nach Gold schürft.«
    »Wir werden sehen. Ist alles nicht so toll, wie ich dachte. Außerdem muss ich an Silvester arbeiten«, grummelte Gabe. »Was für eine lausige Art, die Nacht zu verbringen – draußen vor den besten Partys herumzuhängen und sich die Eier abzufrieren.«
    Sally wirkte selbstgefällig. »Du kannst ein Foto von mir schießen. Ich bin an Silvester zu einer todschicken Party eingeladen.«
    »Das ist in drei Tagen.« Er betrachtete den Teller mit den Krümeln, die schmutzigen Tassen, die Pistaziennussschalen und den Bastkorb mit Make-up auf dem Couchtisch. »Räumst du das noch auf, bevor du gehst?«
    »Siehst du, womit ich es zu tun habe?« Sally rollte mit den Augen und grinste Lola an. »Absolut neurotisch!«
     
    Es war 19  Uhr am Silvesterabend. »Du wirst nicht glauben, was gerade passiert ist«, jammerte Sally und stürmte in Lolas Wohnung. »Mein verdammter Boss hat mich versetzt!«
    Lola, die mit einem Schuh am Fuß herumhüpfte, sagte: »Er geht nicht mit dir zu dieser eleganten Veranstaltung? Dann komm doch mit uns ins White Hart, wenn du magst. Es wird nicht elegant werden und ganz bestimmt wird jemand Bier über dich kippen, aber es wird sicher lustig.« Ehrlich gesagt würde es verschwitzt, überfüllt und extrem rauflustig werden, aber ihr Kollege Tim hatte alle gezwungen, sich Eintrittskarten für die White-Hart-Silvesterparty zu kaufen, und Lola hatte nicht den Mut besessen, abzulehnen. Lockend fügte sie hinzu: »Zehn Pfund für die Eintrittskarte und dafür darfst du so viele Burger essen, wie du kannst.«
    Sally schaute entsetzt. »Mein Gott, ich kann mir nichts Schrecklicheres vorstellen. Meine Karte für das Carrick hat 150  Pfund gekostet.«
    »Meine Güte, dafür würde ich aber Burger mit Blattgoldüberzug und Diamantenbesatz verlangen!«
    Wie Lola gleich darauf erfuhr, handelte es sich um eine Wohltätigkeitsveranstaltung. Und in einem glamourösen Fünf-Sterne-Hotel wie dem Carrick mit

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