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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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erinnert.
    Nadia hatte ihre Hemmungen verloren und zeigte einer Frau, wie man einen Schal band, bemerkte Caitlin durch die Kamera, und Sarah umarmte jemanden. Was nicht ungewöhnlich war. Aber trotzdem.
    Sie ging zu der Frau in der Mitte und fühlte sich dabei ein wenig wie der jugendliche Fan eines Stars.
    »Rachel«, sagte sie, während sie die Hand ausstreckte. Sie verzichtete auf den üblichen geschäftlichen Händedruck. Rachel lächelte warmherzig und ergriff ihre Hand. »Die Göttin segne dich«, erwiderte sie sanft. Caitlin musterte sie. War sie echt?
    »Ich bin Caitlin. Du bist eine sehr schöne Frau. Und das war einfach umwerfend. Danke, dass du mich so nah herangelassen hast. Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr abgelenkt.«
    »Oh, ich habe es kaum bemerkt. Ich neige dazu, in eine leichte Trance zu fallen. Es fällt mir schwer mitzubekommen, was in der realen Welt vorgeht, wenn ich dort draußen bin«, sagte die Hexe mit einer leichten Geste, die alles einzuschließen schien.
    Caitlin war sprachlos. Sie bekam eine Gänsehaut. Der Drang, einen Vertrag hervorzuziehen und sie auf der Stelle unterschreiben zu lassen, überwältigte sie.
    Wenn sie echt ist, muss ich mit ihr arbeiten.
    Sie mochte sich von ihrem Mann scheiden lassen. Sie mochte ihren Job unter alles andere als idealen Umständen gekündigt haben. Aber ihre Instinkte waren immer noch genial. Und jede Faser ihres Instinkts sagte ihr, dass sie etwas Großem auf der Spur war.

19
    In Sydney erreichte Caitlin am ersten Tag nach dem Wild Women’s Weekend der Ruf zu einer heimlichen Notfall-Casting-Sitzung mit Kevin.
    Caitlin seufzte. Sie hatte in ihrem Büro alles für das Schneiden ihrer Filmaufnahmen vorbereitet. »Ich wollte eigentlich an meinem Exposé weiterarbeiten.« Im Grunde wusste sie, dass sie bereits verloren hatte, dass sie Kevins Ruf folgen würde, der sie zum Sender zog, wie ein riesiger Magnet kleine Metallspäne. Was nicht bedeutete, dass sie sich nicht den Spaß gönnen sollte, etwas Widerstand zu leisten.
    »Aber Sie dürfen sie nicht wissen lassen, dass ich Sie in dieser Sache hinzugezogen habe«, zischte er ihr unter seinem Schreibtisch durch sein Handy zu, beobachtet von einer bestürzten Linda. »Sie weiß nichts davon. Ich habe sie für eine Woche zu irgendeiner Schulung geschickt. Aber sie schaut immer wieder herein, um mir irgendetwas zu erzählen.«
    Linda schüttelte missbilligend ihren Kopf mit den frisch blondierten Strähnchen. Wenn er doch nur lernen würde, nicht immer diese hormongesteuerten jungen Frauen einzustellen, dachte sie. (Sie war mürrisch, weil ihre eigenen Hormone allmählich schwanden.)
    »Ich werde ihr nichts erzählen, Kevin«, sagte Caitlin. »Aber Sie wissen, irgendjemand wird es tun.«
    »Sie darf nichts davon erfahren!«, erwiderte er mit Verzweiflung in der Stimme. »Sie ist vollkommen verrückt geworden. Und weil sie von Ihrem Mann einen Braten in der Röhre hat, kann die Personalabteilung ihr nichts anhaben. Es müssen die Hormone sein.«
    »Kevin, machen Sie mal halblang«, sagte sie genervt. Braten in der Röhre, dachte sie. Er ist so tief in den Fünfzigerjahren verwurzelt, dass es ihr manchmal Angst machte. War es denn ihre Schuld, dass Kennedy Amok lief? Du hast sie von der Leine gelassen, ging es ihr durch den Kopf, aber sie sprach es nicht aus. » Sie sind der Boss«, stellte sie fest. »Übernehmen Sie das Kommando.«
    »Boss? Es hat einen Coup gegeben, Caitlin. Heutzutage regiert die Personalabteilung. Anscheinend haben sie in irgendeinem … Mutterschaftsurlaubsdebakel all meine Rechte weggegeben. Ich kann sie nicht feuern, bis sie ihren Urlaub hinter sich hat.« Er begann zu stottern, was dazu führte, dass Lindas Herz alarmiert hämmerte. Wenn diesem Mann irgendetwas zustößt, dachte sie mit aller Leidenschaft der hoffnungslos Verliebten, hat Kennedys letztes Stündlein geschlagen.
    »Klar«, antwortete Caitlin. Sie konzentrierte sich auf Kevin, war aber für einen Moment abgelenkt von der Szene mit dem Cowboyschamanen, der in den Sonnenuntergang schritt. Es war eine so umwerfende Aufnahme; sie wollte sie unbedingt in ihrem Entwurf verwenden, konnte sich aber noch nicht recht entscheiden, wie. Und warum hatte er sie nicht angerufen, fragte sie sich. Worum war es bei dieser Zufallsbegegnung am Fluss sonst noch gegangen?
    Sie hielt inne und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das gegenwärtige Problem. Kevin vor Kennedy zu retten. »Kevin, mir ist klar, dass es ein Problem gibt.

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