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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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eingestehen, dass ihr Rat, mit den gewöhnlichen Leuten – dem Personal – zu reden, tatsächlich funktionierte. Lächeln, Hände schütteln, weitergehen, hatte sie gesagt. Rede nicht zu viel, du willst ja nicht wie dieser Bursche in The Office sein, egal wie beliebt diese Comedyserie auch sein mag, dachte er. Aber Hallo zu sagen machte tatsächlich einen Unterschied – und was man alles mitbekam, überlegte er weiter und dachte an die drei Büroaffären, das Websurfen und das Romanschreiben, das er bei seinem Rundgang entdeckt hatte. Jetzt lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf Caitlins Telefonanruf. Im Gegensatz zu vielen seiner Angestellten schien sie tatsächlich ihren Job zu erledigen.
    »Sie sind im Alter zwischen zweiundzwanzig und sechsundvierzig, sehen gut aus, sind gesund und haben kein Vorstrafenregister. Einige von ihnen sind sogar ausgesprochene Persönlichkeiten. Wir werden ungefähr zehn von ihnen aussuchen. Aber es gibt da jemanden, den Sie unbedingt sehen müssen.« Sie musterte die Fotos auf ihrem Schreibtisch. »Ich werde ihn Ihnen nächste Woche zeigen, okay?«
    »Sagen Sie es mir. Er ist heiß, jung, und alle Mädchen werden scharf auf ihn sein«, kicherte er. »Alle Jungen ebenfalls, wenn es in Sydney ist.«
    Sie seufzte. »Tatsächlich haben Sie irgendwie recht. Er ist ein hinreißender Mann. Achtundsechzig Jahre alt.« Sie wappnete sich gegen seine Einwände.
    »Was? Sie wollen alte Leute ins Fernsehen holen?!« Es kostete ihn ungeheure Anstrengung, sein Temperament zu zügeln; er holte tief Luft. »Dafür«, sagte er in einem Falsetto, »gibt es das Radio .«
    »Er ist nicht alt , Kevin. Alt ist heutzutage so etwas wie …«, sie fuchtelte mit den Händen, »ähm, hundertvier. Und Frauen bekommen mit sechzig noch Kinder, also …«
    »Sagen Sie das nie wieder«, protestierte er matt.
    »Wie Sie meinen«, fuhr Caitlin fort und unterdrückte ein Kichern. Sie hatte vergessen, wie viel Spaß es ihr gemacht hatte, Kevin aufzuziehen. »Er sieht irgendwie aus wie ein attraktiver Dad oder Grandpa, aber er sucht eine Frau.«
    »Wir bringen in meinem Sender keine Senioren.«
    »Sollten wir aber. Und niemand sagt heutzutage noch ›Senioren‹, Kevin. Das ist out . Sie sollten ihn kennenlernen. Er sieht nicht alt aus, Kevin. Er ist nur ein paar Jahre älter als Sie, und Sie könnte man kaum als Senior bezeichnen.« Sie zwinkerte Gus zu, der zurückzwinkerte. Linda bemerkte es ebenfalls, beschloss aber, es durchgehen zu lassen.
    »Also«, sie wartete geduldig darauf, dass der Hustenanfall verging. Kevins Husten war meistens unecht, lediglich eine theatralische Methode, Zeit zu schinden oder seinem Gegenüber ein mieses Gefühl zu bescheren. Sie kaufte es ihm keine Sekunde lang ab.
    »Jede Menge lediger Frauen sehen sich die Show mit ihren Kindern an. Da stecken Werbedollars drin. Und die sogenannten älteren Leute stellen einen sehr großen Teil der Bevölkerung. Jedenfalls ist dieser Mann für unsere Show ideal«, fuhr sie fort, jetzt war sie voll in Fahrt. »Wir könnten wirklich etwas Besonderes aus ihm machen.«
    »Wenn er so fabelhaft ist, warum braucht er dann Date Squad? «, fragte Kevin, der sich immer noch sträubte.
    »Er war damit beschäftigt, seine unglaublich erfolgreiche Sportfirma zu leiten, und jetzt steht er kurz vor der Rente und will sein Leben in Liebe mit einer wunderbaren Frau verbringen, die er rund um die Welt führen und mit Anti-Aging-Behandlungen verwöhnen kann«, antwortete sie. Sie hielt inne und wartete auf Kevins Wutanfall. Allmählich wurde die Sache richtig lustig. Er war offensichtlich damit beschäftigt, tief durchzuatmen, daher preschte sie weiter vor.
    »Er ist großartig. Frech, witzig. Jede Menge Lebenslust. Warum peppen wir ihn nicht etwas auf, und unsere Leute prüfen ihn dann auf Herz und Nieren. Ich bin sicher, dass er denen noch das eine oder andere erzählen kann.« Sie lächelte Linda zum Abschied zu, deren Gesichtsausdruck weniger frostig war als gewöhnlich. Caitlin vermutete, weil ihr der Mann mit dem aristokratischen Namen, Edwin Cadenhead, ebenfalls aufgefallen war. Cait hatte ihre Reaktion beobachtet. Er gefiel ihr. Und mit Linda auf ihrer Seite hatte Kevin nicht die geringste Chance.
    Gus hatte inzwischen ebenfalls seine Sachen zusammengepackt, kam herüber und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Bis dann, meine Schöne«, flüsterte er. »Wir sehen uns nächste Woche.«
    Sie lächelte ihm zu und drückte seine Hand, ließ sich aber keinen

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