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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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Kinder. Und ich soll … was? Gewöhnlich sein? Nun, wie konntest du deinen Schwanz in meine Assistentin stecken? Was war damit? Es war meine Assistentin, Max.«
    Sie hatte das Gefühl, als hätte sie gerade erst von der Affäre erfahren. Und es bereitete ihr Vergnügen, ihm die Meinung zu sagen. Die Wahrheit war hart, aber süß, und es schadete nichts, sie auszusprechen. Statt Schmerz spürte sie, wie Zorn von ihr Besitz ergriff, wie sich ihr das Haar aufstellte, ihre Wut vulkanisch anschwoll und sie ihn quer durch den Raum schleudern konnte, ohne ihn auch nur zu berühren. Die Wahrheit bescherte ihr unglaubliche Macht.
    Ein Gedanke blitzte in ihr auf. Nur für einen Moment. »Und du konntest niemand anderen zum Ficken finden – es musste die Person sein, mit der du mich am meisten treffen konntest.«
    Die Empfangsdame sog scharf die Luft ein. Das war mal eine gute Bemerkung! Sie fühlte sich halb versucht, eine Freundin anzurufen und das Telefon auf Lautsprecher zu stellen.
    »Dann hat sie sich darangemacht, auch noch mein Berufsleben zu ruinieren – und du wusstest davon.«
    »Caitlin«, sagte er und schaffte es mit knapper Not, seine Wut im Zaum zu halten. »Niemand wollte, dass du so … so wirst …«
    »So was? «
    »Ach, es spielt keine Rolle«, sagte er und klang dabei sehr verletzt. »Nur das Gesetz zählt. Und wir müssen eine Regelung finden.«
    »Du Hurensohn«, tobte sie. »Eine faire Regelung wäre es, wenn ihr beide spontan in Flammen aufgehen würdet. Oder wenn ihr beiden Betrüger mit all den anderen Ehebrechern auf einem anderen Planeten leben müsstet – wo ihr endlich wahllos miteinander ficken könnt. Eine faire Regelung wäre es, wenn ich und die Kinder keinen von euch beiden jemals wiedersehen müssten. Du hast uns durch die Hölle geschickt. Und du bist selbstgefällig, weil das Gesetz auf deiner Seite ist?«, brüllte sie und sprang auf.
    »Caitlin!«, jaulte Max und wich zurück.
    Zum Glück hielt Charlie sie so fest, wie er nur konnte (wohl wissend, dass dies vielleicht seine einzige Chance war, ihr so nahe zu kommen).
    Tina murmelte etwas davon, dass sie einen neuen Termin machen sollten, und warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Whiskyflasche.
    Wow, dachte Cait, die sich wie aus weiter Ferne selbst beobachtete. Dies könnte ein Wendepunkt sein. Jetzt geht es um meine Zukunft. Und langsam entspannte sie sich, schüttelte Charlie ab, so wie ein Terrier einen Floh abschüttelt, nahm ihre Handtasche und ging hoch erhobenen Kopfes hinaus. Das war’s, dachte sie, während sie allmählich wieder in der Gegenwart ankam. Ich habe es gesagt. Ich habe alles gesagt. Vielleicht haben wir jetzt ja einen echten Ausgangspunkt.
    Max saß schockiert auf seinem Stuhl und begann sich zu entschuldigen. »Es tut mir so leid«, sagte er seufzend zu Tina, die sich noch einen Drink einschüttete.
    »Oh?«, fragte sie und sah ihn über den Becher hinweg an. »Warum?«
    (Es interessierte sie, was er sagen würde.)
    »Nun, das war schrecklich …« Seine Stimme verlor sich, und er wirkte trostlos.
    Charlie und Tina warfen einander ihren »Wir-müssen-uns-besprechen«-Blick zu.
    »Schön. Nun, wir haben immerhin einen Anfang gemacht«, erklärte Tina wohlgelaunt, stand auf und stopfte einige Papiere in ihre Aktentasche. »Sie können draußen bezahlen, Max. Rufen Sie uns bitte an, wenn Sie und Ihre Frau bereit sind, einen neuen Termin zu vereinbaren.« Sie schenkte ihm ein schwaches, angespannteres, Verpissen-Sie-sich-sofort-Lächeln, und Max erhob sich und verschwand, wobei er den Eindruck hatte, als sei es ihm irgendwie misslungen, den Punkt zu erzielen, der ihm zugestanden hätte. Er schloss die Tür hinter sich.
    »Das ist vielleicht eine Art, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen«, sagte Charlie, um Tina aufzuheitern, die ziemlich entnervt wirkte.
    »Sie werden hoffentlich eine neue Sitzung anberaumen«, bemerkte sie.
    Draußen erschrak Max über die Rechnung und zahlte dann der Empfangsdame grollend die volle Summe. Über dreihundert Dollar.
    Charlie, der Max gefolgt war, um ihm nachzuspionieren, kam lachend zurück in den Vermittlungsraum.
    »Was findest du daran so komisch?«, fuhr Tina ihn an.
    »Sie ist gegangen und hat es ihm überlassen zu zahlen«, kicherte Charlie.
    Tina verdrehte die Augen. »Ja, Charlie, es ist wirklich dramatisch.«
    Sie gähnte.
    »Komm, er sollte inzwischen weg sein. Lass uns von hier verschwinden. Wir haben jeder ein Zuhause, wo niemand auf uns wartet. Lass uns

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