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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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spürte leicht unbehaglich, dass er sich langsam wand wie ein Wurm am Ende einer Angelschnur, der in sehr kaltes Wasser voller hungriger Fische hinabgelassen wurde.
    »Nun, theoretisch schon«, erwiderte Max. Tina kniff ihre grauen Augen eine winzige Spur zusammen.
    »Ah«, sagte sie leise und vermittelte Verständnis, ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen.
    Er zögerte und brachte es fertig, so jämmerlich auszusehen, dass selbst Tina ein wenig Mitleid mit ihm empfand.
    »Wir werden uns die Kinder teilen – Caitlin und ich hatten immer eine sehr starke Partnerschaft –, und ich hoffe, wir werden ihre Erziehung in gemeinsamer Verantwortung weiterführen. Wir sollten beide in der Lage sein, unseren gegenwärtigen Lebensstil aufrechtzuerhalten und uns gut um die Kinder zu kümmern. Sie kommen an absolut erster Stelle.«
    Tina lächelte nickend. »Natürlich«, sagte sie trocken. »Aber worauf wollen Sie hinaus?«, fragte sie ihn unumwunden. »Eine fünfzigprozentige Teilung? Ist das richtig?«
    »Das ist richtig«, antwortete er und verschränkte defensiv die Arme vor der Brust.
    »Klar. Obwohl Sie es, wie mir mitgeteilt wurde, zu keiner Zeit mit den Einkünften Ihrer Frau aufnehmen konnten. Ist das korrekt?«, fragte Tina, während sie den Blick über eine Seite voller Zahlen gleiten ließ. Dann sah sie distanziert wieder auf.
    »Das spielt wohl kaum eine Rolle«, meinte Max lächelnd und bekämpfte ihren kühlen Tonfall, indem er Wärme in seine Stimme zwang.
    »Das ist richtig«, sagte Tina widerstrebend. »Es spielt keine Rolle.«

22
    Es war friedlich zugegangen, bis Max gesagt hatte, er hätte ihr alles gegeben.
    »Hoffentlich nicht die Geschlechtskrankheiten, die du von Kennedy hast«, hatte Caitlin zurückgeschossen, woraufhin Max seltsam berührt dreingeblickt hatte für einen Mann, der mit der Assistentin seiner Frau ins Bett gegangen war.
    Caitlin fühlte sich zu der hinterhältigen Bemerkung berechtigt. Sie hatte es Max nicht erzählt – es ging ihn nichts an –, aber auf Sarahs Rat hin hatte sie ihre Gynäkologin aufgesucht.
    (Caitlin hatte sie im Laufe der Jahre viele Male aufgesucht, für ihre beiden Schwangerschaften wie auch wegen der Verhütung nach den Schwangerschaften.) Sie war sehr froh darüber, bei einer Frau in Behandlung zu sein. In diesem frühen Stadium ihres Single-Daseins wollte sie sich nicht von einem Mann untersuchen lassen.
    Es war ein ganz normaler Besuch.
    »Hi, Caitlin«, sagte Dr. Donaldson. »Ich habe Sie lange nicht mehr gesehen. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ähm. Ich brauche eine gründliche Untersuchung«, antwortete Caitlin und zog ihren Rock zurecht.
    »In Ordnung. Was veranlasst Sie dazu?«
    Caitlin saß einfach nur da, unfähig, ein Wort herauszubekommen.
    »Caitlin«, sagte Dr. Donaldson. »Das war eine ganz normale Frage und Sie machen ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Was ist los?«
    »Ich … Max …«, sagte sie, und als sie Tränen in ihren Augen spürte, wischte sie sie wütend mit dem Ärmel weg, bevor sie ihr über die Wangen rollen konnten. »Oh«, murmelte sie und legte den Kopf in den Nacken. »Entschuldigung. Kann ich ein Taschentuch haben?«
    »Aber sicher«, erwiderte ihre Ärztin und reichte ihr eine ganze Schachtel. »Was ist los?«
    »Ich brauche … ich brauche einen Test auf Geschlechtskrankheiten.«
    »Okaaay. Für welche Krankheiten genau?«
    »Für alles. Alles, was existiert«, erwiderte sie und klang dabei ein wenig sauer.
    »Okay. Das sind eine Menge Tests, Caitlin.«
    Caitlin zuckte verbittert die Achseln.
    »Mal sehen, ob wir die Sache eingrenzen können. Was denken Sie, wann Sie einer Ansteckung ausgesetzt waren?«
    Caitlin sah sie verwirrt an.
    »Okay, wie viele Partner hatten Sie?«
    »Einen. Das wissen Sie«, sagte sie, und ihr war bewusst, dass sie defensiv klang.
    »Ich weiß, dass es früher so war, Caitlin, aber die Umstände scheinen sich geändert zu haben«, erklärte die Ärztin sanft. »Also gut, einer«, fügte sie hinzu und machte eine Notiz auf einer Karteikarte. »Also, einige Krankheiten sind asymptomatisch«, sagte sie und während sie ein paar dünne Handschuhe überzog, »aber wir können Sie heute auf HIV testen, Chlamydien, Herpes … Hm, schauen wir mal. Hab ich etwas übersehen?«, überlegte sie stirnrunzelnd. »Ah. Syphilis, Gonorrhoe und humane Papillomviren. Das sollte eigentlich genügen«, fügte sie zufrieden hinzu.
    »Papillomviren? Was, bitte schön, soll das sein?«, erkundigte sich Caitlin,

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