Meine allererste Scheidung
insbesondere Frauen, taten in Kevins Welt, was man ihnen sagte. Wenn er sie dazu bringen konnte, es kostenlos zu tun, war er umso glücklicher. (Es widerstrebte ihm tatsächlich, Menschen zu bezahlen … weil es bedeutete, dass sich sein Profit minderte. Deshalb bekamen so viele Menschen beim Sender so niedrige Löhne. Er schüchterte sie so sehr ein, dass sie es nicht wagten, mehr zu fordern.)
(Die meisten Männer wussten, wie sie mit Kevin umgehen mussten. Sie überließen ihm einfach die Rolle des Leithammels und spendierten ihm jede Menge Drinks. Caitlin hatte gedacht , dass sie eine andere Beziehung mit ihm hatte. Natürlich nur, bis er sie den Wölfen von der Personalabteilung vorwarf.)
Aber in dieser Situation wusste Kevin wirklich nicht, was er tun sollte. Er konnte spüren, wie ihm seine Zwillingsaphrodisiaka, Kontrolle und Macht, entglitten. Er hatte noch nie zuvor mit einer Frau gearbeitet, die er nicht via Gehalt gekauft hatte – die Frage des Besitzes war in Caitlins Fall jetzt etwas unklar. Caitlins Unabhängigkeit und die Aussicht, dass sie mit ihrem Projekt woanders hingehen konnte, irritierten ihn. Was war ihr Problem? Er kümmerte sich schließlich um sie. Gott weiß, dass genug Rechnungen über seinen Schreibtisch gingen. Er unterschrieb sie alle. Was wollte sie mehr?
Aber zurück zu der Besprechung. »Das ist Schwachsinn«, regte er sich auf. »All dieser spirituelle Scheiß, diese Liebe und das Licht, dieser Müll von wegen alle sind so gut zueinander. Sehen diese Leute keine Nachrichten?«, blaffte er Linda an.
Linda, die die Vorführung des Projekts genoss, antwortete nicht.
»Kevin, kommen Sie schon. Es ist gut, und Sie wissen das«, sagte Caitlin in dem Bemühen, ihn aus seiner Stimmung herauszureißen.
»Kommen Sie mir nicht mit Schmeicheleien, Caitlin«, antwortete er stirnrunzelnd.
»Sie werden schon sehen. Es wird großartig.«
Er lachte. Er konnte einfach nicht anders.
Also lehnte er sich zurück, sah sich alles an und stöhnte die ganze Zeit, verdrehte die Augen und verkündete lautstark, dass er all dies nur mit einem Drink durchstehen könnte.
Aber er sah es sich an.
Und Linda fand es wunderbar. Sie sah konzentriert zu, stellte Cait Fragen nach all den Leuten und ein leichtes Rosa überzog ihre Wangen, als der Cowboy-Shamane auf dem Bildschirm erschien.
»Ich … ich weiß nicht, was ich sagen soll, Caitlin«, erklärte sie. »Ich finde es einfach großartig!«
Wärme durchflutete Caitlin. Linda gefiel niemals etwas, außer Kevin.
»Ich finde es grässlich. Es ist Mist«, war Kevins Kommentar. »Ich gebe Ihnen Bescheid. Ich muss mir um Date Squad Gedanken machen«, sagte er und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Wenn Sie da alles auf die Reihe gekriegt haben, werfe ich vielleicht noch einmal einen Blick darauf«, sagte er und streckte die Hand aus, um nach der DVD zu greifen.
Cait war schneller und anmutig genug, um es so aussehen zu lassen, als sei es nichts Besonderes, dass sie ihm die DVD vor der Nase wegschnappte.
»Das ist die einzige Kopie, die ich habe. Die bleibt bei mir.«
»Sie lassen mir keine Kopie da – Sie lassen nach«, erwiderte er und sicherte sich diesen Punkt.
»Wissen Sie, kreatives Drama wäre für Sie wirklich ein großartiges Genre, an dem Sie sich mal versuchen sollten. Sie haben die Ereignisse der letzten zwei völlig umgeschrieben. Jetzt haben Sie eine Version, die Ihnen in den Kram passt. Aber sie stimmt nicht. Ich habe Date Squad nicht im Stich gelassen. Und Sie wissen, warum ich nicht mehr hier bin«, sagte sie mit unterdrückter Wut.
Und dann stand sie auf und ging, einfach so. Kevin war schockiert. Linda verbarg ein schadenfrohes Lächeln. Auf so etwas hatte sie lange gewartet. Sie empfand eine winzige Spur von Respekt für Caitlin.
(Außerdem hatte Caitlin ihre Loyalität durch etwas ganz Konkretes gewonnen. Sie hatte Linda mit dem sehr attraktiven und sehr charmanten Edwin Cadenhead bekannt gemacht. Und diese Beziehung lief wie am Schnürchen.)
Auf der Heimfahrt stieß Caitlin ihr ehemaliger Boss immer noch sauer auf.
Du warst mein Arbeitsehemann, überlegte sie düster und dachte an sein lächelndes Gesicht bei der Premiere von Date Squad , dem das Debakel mit Kennedy folgte, und jetzt machte er sich über ihre neue Show lustig – obwohl sie gut war. Er mochte sie grässlich finden, aber er wusste auch, dass sie gut war. Warum sonst hätte er Linda gebeten, sie sich anzusehen?
Er war ihr Arbeitsgatte gewesen. Sie
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