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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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jeden Telefonanrufs zu erraten. (Er war gnadenlos positiv.)
    »Sag es nicht«, fuhr er fort, bevor sie weitersprechen konnte. »Vor zwei Wochen ist die Show herausgekommen. Sie ist ein riesiger Erfolg. Und man wird dir einen voll bezahlten Urlaub schenken, den du in …«
    »Nein, Dad«, seufzte sie, »es ist …«
    »Nein, nein, verrat es mir nicht. Lass mich mal überlegen …«
    »Dad!«
    »Sie haben dich nach Los Angeles versetzt, als Leiterin von …«
    »Dad!«, explodierte Caitlin.
    Es folgte ein kurzer Kampf, und Caitlin konnte das triumphierende Aufheulen ihrer Mutter hören. Zweifellos hatte sie einen Versuch gestartet, ihrem Vater das Telefon wieder abzuringen. Caitlin hielt inne, verärgert darüber, dass ihrer Ankündigung nicht das ernsthafte Forum vergönnt war, das sie ihrer Meinung nach verdiente. Sie wartete.
    Es dauerte länger als erwartet. Sie konnte hören, dass ihr Vater seine Schlacht um das Telefon verlor.
    »Ha! Ich hab’s zurück. Also, dann los, Liebling, was gibt es Neues?«
    »Also«, begann Caitlin und räusperte sich. Sie verschluckte sich, hustete und räusperte sich abermals. »Es ist so, dass Max und ich uns getrennt haben.«
    Stille. Cait machte sich einen Moment lang Sorgen, dass einer ihrer Eltern oder sogar beide vor Schreck über ihre Nachricht tot umgefallen sein könnten. Aber dann hörte sie ihre Mutter atmen.
    »Er ist vor zwei Wochen ausgezogen«, fuhr sie fort. »Die Kinder kommen zurecht, sie sind im Augenblick hier. Es ist eigentlich noch nichts richtig geregelt. Ich wollte nur …«
    »Moment mal, Liebling … atme tief durch … also, kannst du mich hören?«
    »Ja, ich höre dich.« Natürlich konnte sie ihre Mutter hören. Alle in der gesamten Straße konnten ihre Mutter wahrscheinlich hören. Jetzt, da es heraus war und alle anscheinend noch am Leben waren, fühlte sie sich plötzlich benommen. Es fühlte sich immer noch nicht ganz real an.
    »Mum«, sagte sie, als ihre Mutter ganz gegen ihre sonstige Art schwieg. War sie so enttäuscht, fragte Caitlin sich und spitzte die Ohren, um die seltsamen Geräusche aufzufangen, die durchs Telefon drangen.
    Schritte; von einer Frau, sie hörten sich leicht an – pitschpatsch auf dem Holzboden. Ihnen folgte ein saugendes Geräusch und ein Knarren.
    »Mum, hast du mich gehört? Max und ich haben uns getrennt.«
    »Ich hab dich gehört, Caitlin. Kannst du das hören? Ich öffne den Kühlschrank «, erklärte ihre Mutter und klang ein wenig durcheinander – ziemlich aufgeregt sogar.
    »Richtig.« Caitlin ärgerte sich nicht: sie war fasziniert. Vielleicht hat Mum den Verstand verloren, dachte sie.
    Weitere Sound-Effekte folgten. Gläserklirren, Knirschen.
    »Das ist das Geräusch, wie ich etwas aus dem Kühlschrank hole …«
    »Ah …«
    »Das ist das Geräusch, wie ich etwas aufmache, und zwar … ooh, Allan, kriegst du es raus? Ich tue mich ein wenig schwer, Liebling!«
    PENG!
    »Mum, hast du gerade Dad erschossen?«, fragte Caitlin, der nach Kichern zumute war. Sie wusste nicht, was bei diesem Telefonanruf noch herauskommen würde, aber dies war definitiv nicht das, was sie erwartet hatte.
    »Das, mein geliebtes Kind, ist der Korken der Champagnerflasche, die ich seit fünfzehn Jahren im Kühlschrank horte, während ich auf diesen Tag gewartet habe!«
    Jetzt begann Caitlin richtig zu lachen; kleine Wellen der Erheiterung erfassten ihren Körper und verdrängten für einen Moment einen Teil des Herzeleids. »Bist du verrückt? Natürlich, du musst verrückt sein.«
    »Dein Dad und ich schenken uns gerade ein Glas ein, um zu feiern. Herzlichen Glückwunsch, Liebling!«, tirilierte ihre Mum, die aufrichtig glücklich klang.
    »Was? Ist das dein Ernst?« Caitlin lachte immer noch. Waren Scheidungen so komisch? Und war es in Ordnung, fünfzehn Jahre alten Champagner zu trinken?
    »Natürlich ist es unser Ernst. Und wir haben die Flasche jedes Jahr ersetzt, Liebling, und im Voraus auf diesen Augenblick angestoßen. Also keine Sorge, wir kriegen schon keine Alkoholvergiftung – erst nach der nächsten Flasche!«
    »Hurraaa«, ertönte ein männliches Brüllen aus dem Hintergrund … »und noch mal Hurra.« Und Klatschen. Begeistertes Klatschen. »Ich habe euch bei eurer Hochzeit fünf Jahre gegeben – und du hast sechzehn ausgehalten! Sechzehn! Du bist eine Heilige!«, rief ihr Vater, der ein wenig weinerlich klang. (Champagner stieg ihm immer sofort zu Kopf.)
    »Ähm, ich wusste ja, dass ihr nicht seine größten Fans wart,

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