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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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reinzuwerfen.«
    »Ah«, gab Sarah vertraulich zurück. »Das spiegelt nur deine derzeitigen Gefühle wider.«
    »Ach wirklich?« Caitlin sah sie herausfordernd an. »Pass auf.« Sie holte aus und kniff die Augen zusammen. In dem Moment umfasste Sarah mit eisernem Griff ihr Handgelenk.
    »Yoga kräftigt die Handmuskeln? Au!«
    »Selbst Au. Du benimmst dich idiotisch.« – » Mein Ring.«
    »Schluss damit. Sofort.« Sarah hielt ihren Arm fest.
    Caitlin riss sich los, drehte sich um und musste trotz ihres Zorns grinsen. »Das hat wirklich wehgetan.«
    »Gib ihn mir. Fürs Erste. Wenn dir in drei Wochen immer noch danach ist, ihn ins Meer zu werfen, gehört er ganz dir.«
    »Mir ist jetzt danach!«
    »Nein, das ist überhaupt keine kluge Idee.«
    »Wer hat dich zu meinem Boss gemacht?«, fragte Caitlin.
    »Du. Seit du durchgedreht bist.« Cait streckte die Zunge heraus, kam sich lächerlich dabei vor und fand es gleichzeitig herrlich. »Oooh, du siehst schon ein wenig munterer aus. Ich dachte, wenn du etwas von diesem Zorn rauslässt, ginge es dir besser. Wolltest du dieses Prachtstück wirklich da reinwerfen?«
    »Ich glaube schon«, antwortete Caitlin und strich sich grinsend eine Haarsträhne aus den Augen.
    »Du spinnst«, sagte Sarah spitz.
    »Es ist alles so peinlich.«
    »Komm. Gib ihn mir«, verlangte Sarah streng, soweit das ihre Babyflüsterstimme zuließ. (Die meisten Leute, die sie kannten, begriffen nie, wie tough Sarah war.)
    Als Sarah mit ihren Goldlöckchen in ihrem Eifer versehentlich im Eis landete, das sie Caitlin hinhielt, musste ihre gequälte Freundin lachen. Sie entfernte feixend mit gespielter Würde die Haare und vollführte einen kleinen Knicks.
    »Es ist Pistazie, verrückte Lady, die in tiefster Verzweiflung Ringe von Klippen wirft. Deine Lieblingssorte.«
    »Danke. Sarah, kann heutzutage denn gar nichts mehr traurig sein? Ist alles ein Witz? Kann ich mich nicht einfach elend fühlen, ohne die komische Seite des Ganzen aus allen möglichen Blickwinkeln betrachten zu müssen?«
    »Du bist Fernsehproduzentin. Es ist dein Job, eine Story zu erkennen. Du weißt, dass alles eine tragische und eine lustige Seite hat. Du weißt, egal wie traurig es auch ist, es wird großartige Augenblicke geben. Und umgekehrt.«
    »Aber ich stecke zu sehr drin. Ich hätte gern etwas mehr Abstand.«
    »Von deiner eigenen Scheidung?! Dafür gibt es Medikamente.«
    »Vielleicht bleibe ich lieber bei dem Eis«, sagte Caitlin grinsend und stieß die Zunge in die eiskalte Leckerei. »Hmmmmmm.«
    »Gib her. Los, her damit.«
    »Womit?«, murmelte Caitlin, den Mund voll mit köstlicher, kalter Creme. »Meinem Eis?«
    »Dem Ring. Los, gib ihn mir.«
    Caitlin runzelte die Stirn und legte den Ring widerstrebend in Sarahs zierliche, ausgestreckte Hand.
    »Danke, meine verrückte Freundin.« Sarah betrachtete den Ring und steckte ihn an ihren Finger.
    »Gott, Caity«, sagte sie leise. »Den kannst du nicht einfach wegschmeißen. Er ist wunderschön.«
    Sie drehte die Hand von links nach rechts und bewunderte die glitzernd silbrigen Blitze, die Caits Platinehering zurückwarf, wenn er das Sonnenlicht auffing. Cait hielt die Hand hoch und gab sich zaghaft dem Gefühl ihrer neuen Leichtigkeit hin.
    »Oooh, sieh dir den Abdruck an, den er an deinem Finger hinterlassen hat«, bemerkte Sarah.
    Caitlin verzog das Gesicht und rieb sich die linke Hand. Sie fühlte sich nackt an und sehr komisch. Ein einziger Streifen entblößter, verräterisch bleicher Haut sollte nicht dazu führen, dass sich ihre ganze Hand, ihr ganzes Wesen so vollkommen anders anfühlte. So nackt und verletzbar.
    Oder irrte sie sich? Versonnen betrachtete Caitlin den magischen Finger an ihrer linken Hand mit seinem deutlich hervorstehenden, bleichen Abdruck.
    »Oh, schau mal. Ich bin immer noch verheiratet«, sagte sie und verzog ihr Gesicht.
    »Nun, das bist du auch, rein formal betrachtet, meine ich …«
    Sie lachten beide. »Es ist ein Geisterring. Eine Geisterehe«, erwiderte Caitlin bekümmert. »Also … ich frage mich, wie ich das mit der Scheidung angehe?«
    »Ah ja. Du hast ja keine Erfahrungen damit.«
    »Du auch nicht, du kluge Person mit übersinnlichen Fähigkeiten, die alles dermaßen im Griff hat.«
    »Nun. Es ist etwas Wichtiges. Es ist deine erste Scheidung.«
    »Meine erste Scheidung. Also …«, sagte sie, lächelte schwach und blinzelte gegen die Tränen an. »Es könnte eine zweite geben. Sogar eine dritte?«
    »Süße«, sagte Sarah sanft.

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