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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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»Manche Leute machen das alle zwei Jahre. Sie sind offensichtlich verrückt oder abgestumpft, aber du könntest das alles noch mal tun. Es ist eine neue Erfahrung. Die Wahl liegt bei dir …«
    Cait lächelte und spürte, wie ihr Herzschmerz eine winzige Spur nachließ. »Habe ich dir schon von meiner Theorie eines Paralleluniversums erzählt?«
    »Nein«, antwortete Sarah und hakte sich bei Caitlin unter. »Schieß los.«

10
    Doch das Gespräch dauerte nicht lange. Denn nur eine halbe Stunde später erforderte Caitlins Paralleluniversum ihre vollkommene Aufmerksamkeit.
    »Nein, Max«, schrie Caitlin in den Wind hinein, der ihr eine gute Ausrede lieferte, um zu schreien. »Ich finde es nicht okay, wenn die Mädchen zum allerersten Mal für ein paar Tage zu dir verfrachtet werden, herauszufinden, dass du sie zu mir zurückschicken willst«, sprach Caitlin ins Telefon, während sie über den sandigen Weg ging, der von einem Stadtstrand zum anderen führte. Mit blassem Gesicht hielt sie einen Moment inne. »Ja, ich will sie durchaus bei mir haben.« Sie beschleunigte vor lauter Ärger ihre Schritte. »Deine Behauptung ist unfair, und das weißt du. Ich will nur nicht, dass sie mehr als unbedingt notwendig herumgeschubst werden. Sie haben sich darauf eingestellt, für drei Tage zu dir zu gehen, aber jetzt sagst du, dass sie stattdessen zu mir zurückkommen sollen.«
    Sarah formte mit den Lippen die Frage: Geht es dir gut?, aber Caitlin bemerkte es kaum, so sehr konzentrierte sie sich darauf, das Gespräch zu überstehen. Sarah schüttelte den Kopf, zottelte hinter Caitlin her und versuchte den Groll loszuwerden, den sie bei dem Gedanken an Max empfand. Gerade als es Cait dank ihrer Bemühungen etwas besser ging, ruinierte Max mit einem einzigen Anruf alles. Bastard, dachte sie (nicht zum ersten Mal).
    »Also solange, bis du alles organisiert hast«, sagte Caitlin und klang sehr angespannt. Es konnte an dem Hügel liegen, den sie hinaufgingen – oder daran, dass sie gegen Tränen ankämpfte. »Und wenn du die Wahrheit wissen willst, ich habe sie lieber bei mir. Also schön, bis du dich eingerichtet hast.« Sie hielt inne und hörte zu. »In Ordnung. Ich soll sie um fünf abholen? Und wir verabreden später eine dauerhafte Lösung.«
    Als Cait Sarah ansah, bemerkte sie, dass es nicht der Hügel gewesen war, sondern Tränen.
    »Ich werde um fünf da sein. Bis später.« Sie klappte ihr Telefon zu und schob es wieder in ihre Strandtasche. »Wir müssen umkehren und um fünf die Kinder abholen. Max muss sich ein Haus ansehen.«
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Sarah besorgt.
    Caitlin nickte, wirkte aber eine Spur durcheinander. »Alles okay.«
    Sarah musterte ihre Freundin. »Alles okay? Was meinst du damit, Caitlin?«
    »Es geht schon, Sarah. Hey, ich dachte, du wärst die Königin des Positiven Denkens. Jetzt wirfst du mir vor, wenn ich es dir gleichtue.«
    »Werd nicht schnippisch. Ich werfe dir gar nichts vor«, erklärte Sarah entschieden. »Er hat Stress, nicht wahr?«
    »Ja. Es ist einfach … einfach Mist «, zischte Caitlin. »Aber es geht nicht um mich oder um Max. Heute geht es um die Mädchen. Ich dachte, es wäre okay: ich würde es hassen, sie abzuliefern, und zu dir kommen und mich elend fühlen, und dann könnten sie sich vielleicht daran gewöhnen. Aber dieses … dieses Hin und Her ist einfach abscheulich«, sagte sie. »Sie sind jetzt schon wütend, vor allem Sean. Er setzt seine Beziehung zu ihnen aufs Spiel, und wofür?«
    »Ich schätze, wenn er sich eine neue Wohnung ansehen muss …« Sarah geriet ins Stocken.
    Caitlin konnte einfach nicht Nein sagen. Sie hatte keine Chance. In der letzten halben Stunde hatte sie zwei Anrufe von Max abgewehrt, einen von Kevin (der gesagt hatte, er wolle sich nur mal kurz »nach ihr erkundigen«), zwei von Sean, die sich darüber beklagte, dass die neue Wohnung ihres Vaters viel zu klein sei, und einen von Molly, die wissen wollte, ob es in Ordnung ginge, wenn sie bei Ebay ein Gebot auf einen neuen Laptop abgab. (Die Antwort war Nein gewesen.)
    Sarah hatte beobachtet, wie es Cait an diesem Morgen das Herz zerrissen hatte, als sie Mollys Tasche gepackt und Sean geholfen hatte, die Kleider auszusuchen, die sie mitnehmen wollte. »Wie soll das mit den Hausaufgaben und solchen Sachen funktionieren?«, hatte Sean geschnaubt und ihr Los offensichtlich nicht als besonders erstrebenswert empfunden.
    Caitlin hatte einfach weitergemacht, und Sarah hatte sie unmittelbar

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