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Meine allererste Scheidung

Meine allererste Scheidung

Titel: Meine allererste Scheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheryn George
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durch Arbeit«, grinste sie.
    »Nein, denn jetzt gibt es keinen Sex. Also wenig produktiv. Aber was hältst du davon?«
    »Ich glaube, du willst eine Show machen, weil deine Ehe zerbrochen ist.«
    »Vielleicht. Aber es ist definitiv eine neue Show. Reality TV über … Irreales. Oder über die andere Realität. Vielleicht könnte man es alternatives Reality nennen.«
    »Moment, halt diesen Gedanken fest. Ich muss der Göttin Coffeinea huldigen – willst du ihr ein Trankopfer darbringen?«
    Als Sarah mit zwei dampfenden Cafés au lait in riesigen Bechern ins Schlafzimmer zurückkam, hatte Caitlin sich die Lippen geschminkt, ihre Notizen aufgeschlagen und Beispiele auf den Bildschirm geholt.
    »Hör mal, ich brauche vermutlich eine Hexe, eine Geisterjägerin, ein Medium, jemanden, der sich mit etwas Außergewöhnlichem beschäftigt, und noch jemanden mit besonderen Fähigkeiten. Aber es muss echt sein. Keine Typen, die einfach auf alles abfahren und alles mal ausprobieren.«
    »Hm. Dürfen sie ein bisschen abgehoben, aber sonst bei klarem Verstand sein? Wenn ja, kann ich definitiv einige Kandidatinnen auftreiben.«
    »Es gibt welche? Du erfindest das nicht bloß? Es gibt diese Leute, die nicht nur Blödsinn reden?«
    »Ja, es gibt sie wirklich«, erklärte Sarah geduldig, obwohl sie leicht gekränkt war. (Sie war selbst etwas abgehoben.) »Es gibt jede Menge Leute mit reger Fantasie. Aber in dieser Branche gibt es auch gute Leute, die ernsthaft sind und klug – und witzig. Es ist nicht gerade einfach, damit zu leben. Ein Mensch muss ziemlich stabil sein, um gut damit umgehen zu können. Ich versuche, solche Leute einzustellen, und zwar nur solche. Meintest du sie?«
    Caitlin nickte. »Was schlägst du vor? Ich habe eine Hexe als Muss notiert, ein Medium und die Geisterjägerin, und dann wusste ich nicht mehr weiter. Was gibt es sonst noch?«
    Sarah dachte angestrengt nach. »Du brauchst eine … wie wär’s mit einer Tierkommunikatorin? Oder einem Orakel. Du weißt schon, jemand, der in die Zukunft schauen kann. Vielleicht einen Weltengänger – das ist jemand, der seine Gestalt wandeln und andere Orte besuchen kann und der dann zurückkommt und darüber berichtet.«
    »Und was ist eine Tierkommunikatorin – spricht sie mit toten Haustieren? Und ein Zeitreisender? Gibt es tatsächlich Menschen, die so etwas machen? Oder die daran glauben? «
    »Hör mal, statt dass ich dir jetzt einen Crashkurs in Metaphysik gebe, wie wär’s, wenn du einfach mal vorbeischauen würdest – wie du es seit fünf Jahren versprichst?«
    »Ich hatte viel zu tun! Also gut, darf ich einen Kameramann mitbringen … für eine kleine Bestandsaufnahme? Es könnte spannend werden. Oooh«, rief sie, schob einen scharlachroten Ärmel ihren schlanken Arm hinauf und hielt Sarah ihr Handgelenk hin. »Fühl mal«, befahl sie.
    »Was ist das ?«, fragte Sarah verwirrt. »Mein Puls «, antwortete Caitlin entzückt. Sarah wirkte immer noch verwirrt. »Er tuckert wieder«, erklärte sie triumphierend.
    Sarah kicherte, dann hielt sie jäh inne. »Ich habe eine bessere Idee. Es gibt demnächst eine Wochenendklausur. Wild Women’s Weekend . Da wirst du Unmengen Material für deine Aufnahmen finden – das Seminar findet bei Vollmond statt, und der Tagungsort ist zauberhaft.«
    Caits Augen weiteten sich vor Erregung. »Das klingt perfekt.«
    »Also, ich will dir ja nicht die Laune verderben, aber du erinnerst dich, dass du heute deine Sitzung mit der Personalabteilung hast, ja? Hast du dich vorbereitet?«
    »O ja. Kennedy, heute erwartet dich eine große Überraschung.«
    Caitlin lief zum Wagen, bevor Sarah versuchen konnte, sie zum Sender zu begleiten; stattdessen bat sie sie, Hintergrundrecherchen für Freak Squad anzustellen. Sie wusste, dass Sarah sie gern zum Sender gefahren hätte, aber es wurde Zeit, wieder stark zu sein, beschloss sie. Eine Weile hilflos zu sein hatte ganz gutgetan. Aber aus dem Schockzustand wurde zu leicht etwas Dauerhaftes, wenn sie sich nicht dazu zwang, wieder selbst aktiv zu werden.
    Selbst zur Arbeit zu fahren war der erste Schritt.
    Sie setzte den gelben VW rückwärts aus der Garage und fuhr ins Büro, bereit für den Krieg. In ihren Adern pulsierte das Koffein, und sie war voller Selbstvertrauen, wie immer, wenn sie eine neue Idee hatte.
    Zwanzig Minuten später fuhr sie auf ihren Parkplatz und ging schnurstracks zur Personalabteilung, nachdem sie kurz in der Damentoilette haltgemacht und sich überzeugt hatte, dass ihr

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