Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich
Aufforderung nach und schafft es gerade noch rechtzeitig, bevor Buttercup auf ihn zuspringt.
„Buttercup, aus!“, brülle ich.
„Aaahhruuhruuhruuh!“ Buttercup beachtet mich nicht. Stattdessen springt sie den Besitzer des kleinen Terriers an.
„Aah!“, schreit der. „Aus, böser Hund! Sitz! Aus! Platz!“
Trevor blickt nach rechts und links, läuft über die Straße und zieht Buttercup von dem Mann fort. Mein liebeskranker Hund macht ein beleidigtes Gesicht.
„Dieser Hund gehört an die Leine!“, schimpft der andere Hundebesitzer.
„Da haben Sie vollkommen recht. Wir werden es ihrem Herrchen sagen, sobald wir ihn finden“, erwidert Trevor mit einem leichten Grinsen in meine Richtung. „Geht es Ihnen gut, Sir?“ Er streckt ihm seine Hand entgegen. „Trevor Meade, Eaton Falls Feuerwehr.“
„Ja, es geht mir gut“, antwortet der Mann. „Danke, dass Sie dieses fürchterliche Tier von mir weggezogen haben. Alles in Ordnung, Puffy?“ Er gibt seinem Terrier einen Kuss auf den Kopf und sieht mich böse an.
„Und Sie sagen, Sie kennen den Besitzer dieses Hundes?“, fragt mich nun Trevor und zwinkert.
Ich überlege kurz. „Äh … ja. Ja, das stimmt … meine Nachbarn. Ein sehr böser Hund. Böse, Buttercup!“
„Sagen Sie diesen Leuten, dass in Eaton Falls Leinenzwang herrscht“, belehrt mich der Mann.
„Das werde ich. Du bist eine Schande, Buttercup. Deine Besitzer werden sich für dich schämen.“
„Danke für Ihre Hilfe, Ma’am“, sagt Trevor. Sein Lächeln geht mir durch und durch.
„Komm mit, Puffy.“ Der Mann macht kehrt und geht den Weg zurück. „Mein armer Puffy, da bist du jetzt aber ganz verängstigt, wie?“
„‚Verängstigt‘ würde ich dazu nicht sagen“, raunt mir Matt zu, der mittlerweile bei uns angekommen ist. Er beobachtet den kleinen Hund, der sich auf dem Arm seines Herrchens dreht und windet und sehnsüchtig zu Buttercup blickt. „Da passt wohl eher ‚verliebt‘.“
„Stell dir ihre Kinder vor!“ Trevor lacht und kniet sich hin, um Buttercup zu streicheln.
Nun kommt auch Ryan, und zu meiner großen Überraschung legt er mir den Arm um die Schultern. In der ganzen Aufregung hatte ich ihn fast vergessen.
„Ryan! Kennst du schon meinen Bruder? Das ist Matt.“ Sie geben sich die Hand.
„Das tut mir furchtbar leid, Chas“, sagt Matt. „Lucky war kurz draußen, um Tara anzurufen, und da ist deine liebestolle Lady einfach ausgebüxt.“
„Ach, ist schon in Ordnung“, meine ich. „So werden wir diesen Abend wohl nie vergessen. Was meinst du, Ryan?“
„Genau“, antwortet Ryan, und plötzlich fühle ich mich ihm ganz nah. Schließlich trägt er das Ganze wirklich mit Fassung. Ich nehme seine Hand und lächle ihn an.
„Könnt ihr sie wieder zurückbringen?“, frage ich die Jungs.
„Aber sicher, Chas“, antwortet Trevor. „Macht euch noch einen schönen Abend, Kinder!“
Nach dem dringend benötigten zweiten Glas Wein im Emo fragt Ryan, ob ich mit zu ihm kommen will. Mit klopfendem Herzen sage ich zu. Seine sehr stylish eingerichtete Wohnung befindet sich in einer renovierten Mühle. Die Fenster gehen auf den Fluss hinaus, jedoch nicht in Richtung des Windparks. Der Fußboden ist aus dunklem, glänzendem Parkett, darauf liegt ein rot gemusterter Orientteppich. Der Kamin nimmt fast eine ganze Wandseite ein, und alles wirkt modern, sauber und glänzend, so wie man es bei einem Chirurgen erwarten würde.
„Was für eine hübsche Wohnung!“, sage ich.
„Danke. Soll ich deine Jacke nehmen?“ Er bringt sie zur Garderobe und geht in die Küche, wo er einen Schrank öffnet. „Welchen Wein möchtest du, Chastity? Ich habe einen guten Pinot, einen tollen Chardonnay aus Neuseeland, einen Cabernet …“
„Ach, such du einen aus“, antworte ich. Mein Herz klopft ziemlich schnell, und ich kann kaum schlucken. Die Wahrheit ist, ich bin nervös. Ich bin nie viel ausgegangen und habe schon lange keinen festen Freund mehr gehabt. Ich war schon seit Ewigkeiten nicht mehr bei einem Mann zu Hause.Ich frage mich, ob alle meine Körperteile noch richtig funktionieren.
An den Wänden hängen einige Schwarz-Weiß-Fotos, meist von Gebäuden. Auf einem ist ein Schneefeld zu sehen. „Hast du diese Fotos gemacht?“, will ich wissen.
„Oh nein. Die hat meine Innenarchitektin ausgesucht. Aber schön, dass sie dir gefallen.“ Er reicht mir ein Glas Wein. „Setzen wir uns doch.“
Wir machen es uns auf seiner teuren Ledercouch bequem. Ryan drückt den
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