Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich
läufig.“
„Bäh“, sagt Jake, steht schnell auf und setzt sich wieder aufs Sofa.
„Aber sie ist sterilisiert!“, protestiere ich. „Die haben gesagt, sie sei kastriert!“
„Das erklärt auch, warum sie in letzter Zeit etwas lebhafter war“, kommentiert Matt. „Liebe liegt in der Luft und so weiter. Jetzt bist du kein toter Wasserbüffel mehr, was, Buttercup?“
Die Männer setzen sich wieder hin, doch ich bleibe bei meinem Hund auf dem Boden. Die Ärmste. Bekommen Hunde auch Krämpfe? Soll ich zu Hause bleiben und ihr eine Wärmflasche auflegen, so wie es meine Mutter für mich getan hat?
Blödes Tierheim! Ich werde gleich morgen früh da anrufen und mich beschweren. „Was machen wir jetzt wegen der Blutung?“, erkundige ich mich. „Habt ihr eine Idee?“
„Ich kümmere mich darum“, antwortet Matt. „Zieh du nur los, Chas. Viel Spaß. Buttercup kommt schon zurecht.“
Buttercup sieht tatsächlich so aus, aus ginge es ihr gut. Sie erhebt sich und schiebt Jake ihre Schnauze zwischen die Beine. „Hör auf, du Hund!“, ruft er entsetzt.
„Sie sucht doch nur ein Männchen, Jake. Entspann dich und lass sie fertig schnüffeln“, sage ich grinsend.
„Ah, da fühlt man sich so richtig schön schmutzig, nicht?“, lacht Trevor.
Als Buttercup versucht, an Jakes Bein entlang wieder auf seinen Schoß zu klettern, entscheide ich, dass Matt die Sache im Griff hat. Ich sehe nach, ob ich an meiner Jeans Blutflecken finde, doch sie ist sauber, und ich stehe auf. „Also gut, Jungs.
Danke schön. Passt aber bitte auf, dass sie im Haus bleibt. Das Letzte, was wir wollen, ist, dass sie schwanger wird.“
„Wie sieht’s aus, Ryan, bist du eigentlich Yankees-Fan?“, frage ich eine Stunde später. Mein Blick gleitet hin und wieder zum großen Fernseher an der Bar im Emo , aber leider kann ich den Punktestand nicht sehen. Mist.
„Nein“, antwortet er lächelnd. „Ich gucke nicht viel Sport.“ Problem . „Aber mein Vater hat Dauerkarten im Yankees-Stadion.“ Problem gelöst . „Da könnten wir ja mal hingehen, wenn du dich so dafür interessierst.“
„Sehr gern“, entgegne ich ehrfürchtig und gehe in Gedanken die Heimspieltermine durch.
Wir sitzen an einem der besten Tische mit Blick auf die Straße. Das Emo ist gut besucht, das Essen wunderbar, und Ryan hat mich geküsst, als ich hier ankam, und sich entschuldigt, dass er mich nicht abholen konnte. Er ist sehr zuvorkommend.
„Deinen Artikel fand ich wirklich gut“, sagt er.
„Schön, das freut mich.“ Den Artikel habe ich mittlerweile schon fast vergessen, weil ich so sehr mit der Hackergeschichte beschäftigt bin. Bisher ist nichts Auffälliges mehr passiert. Aber Ryans Artikel ist mir tatsächlich gut gelungen, wenn ich das mal so sagen darf … keine Erwähnung irgendwelcher Verletzungen und ein hübsches Foto von Ryan in seiner Karate-Uniform (njam-njam). „Wir haben auch sehr viele positive Reaktionen darauf bekommen.“
„Und er war Teil einer Serie?“, fragt Ryan nach.
„Richtig. Als Nächstes kommen Feuerwehrleute dran.“
„Natürlich, das war ja klar“, murmelt er.
Ich stutze ein wenig. „Stimmt. Und es ist tatsächlich logisch, weil nun mal jeder Feuerwehrleute mit Helden assoziiert.“ Ich halte inne. Ryan sagt nichts, sondern lächelt nur. „Danach schreibe ich einen Artikel über eine Kinderärztin,die nach Südamerika geht, um dort zu helfen. Das macht sie jedes Jahr. Vielleicht kennst du sie – Dr. Whitman? Jeannie Whitman?“
„Ich habe nicht viel mit Kinderärzten zu tun, es sei denn, ich habe mal ein Kind als Unfallpatienten. Aber meistens fliegen wir die Kinder in die Spezialklinik nach Albany.“
„Ich verstehe. Hey, dann müsstest du eigentlich meinen Bruder Jack schon mal gesehen haben. Er arbeitet beim Hubschrauber-Rettungsdienst. Jack O’Neill, groß, dunkle Haare, sieht mir sehr ähnlich …“
Ryan schüttelt den Kopf. „Ich kann mich nicht erinnern.“
„Oh.“ Unser Essen kommt, und wir nehmen es lächelnd und schweigend zu uns. Ich suche nach einem interessanten Gesprächsthema, aber mir fällt nichts ein. Vielleicht bin ich es zu sehr gewohnt, mit den Jungs zusammenzusitzen? Das Thema seiner Karriere habe ich bisher aus Angst vor Details vermieden, aber ich kann es nicht ewig umgehen. Ich nehme einen großen Schluck Wein und fasse mir ein Herz.
„Ryan, erzähl mir doch mehr von deiner Arbeit. Wolltest du schon immer Chirurg werden?“
„Unfallchirurg“, korrigiert er und lehnt
Weitere Kostenlose Bücher