Meine geheime Autobiographie - Textedition
anderswo.
Da wir für immer ein Teil der Bürgerschaft dieses Landes sein werden, ist nur eine Frage zu beantworten: Werden wir zu den besten Bürgern gehören oder zu den schlechtesten?
Jede Menschenrasse sollte nach ihren besten Vertretern beurteilt werden, nicht nach ihren schlechtesten«, sagte Mr. Washington. »Man hat kein Recht, über ein Volk zu urteilen, solange man sich nicht der Mühe unterzogen hat, seine Fortschritte zu beobachten, nachdem es angemessene Chancen erhalten hat.
Wann immer wir durch Bildung zu den Menschen vordringen konnten, haben sie sich moralisch rasch entwickelt, und die Kriminalität ist gesunken. Nach eingehenden Untersuchungen haben wir keinen einzigen Mann und keine einzige Frau mit einem Abschlusszeugnis vom Hampton Institute in Virginia oder vom Tuskegee Institute in Alabama gefunden, die in einer Strafanstalt einsäßen.
Keine zwei Gruppen von Menschen, von denen die eine in Unwissenheit und Armut lebt, können Seite an Seite existieren, ohne dass die Lage der einen die andere in Mitleidenschaft zieht. Der schwarze Mann muss gefördert werden, oder der weiße Mann wird in seinem sittlichen und geistigen Leben Schaden nehmen. Die Erniedrigung des einen bedeutet die Erniedrigung des anderen.
Ich übersehe nicht das Ausmaß des Problems, mit dem wir es zu tun haben, und setze auch dem Wachstum meiner Rasse keine Grenzen. Meiner Ansicht nach ist es das wichtigste und weitreichendste Problem, mit dem es die Nation zu tun hat; aber man kann nicht gleich gute Bürger heranbilden, wenn für die Ausbildung eines Kindes in einem Teil des Landes $ 1,50 und für die Erziehung eines anderen in einem anderen Teil des Landes $ 20 ausgegeben werden.
Der Neger hat seinen Wert für dieses Land und seine Loyalität zu diesem Land auf vielfältige Weise unter Beweis gestellt. Jetzt bittet er darum, dass er durch Anstalten wie Hampton, Fisk und Tuskegee die Chance erhält, unserem Land in Zukunft hohe und intelligente Dienste zu leisten. Ich glaube fest daran, dass man ihm eine solche Gelegenheit geben wird.«
Als die Veranstaltung zu Ende war und die Leute auf die Bühne kletterten, umhergingen und Hände schüttelten, geschah das Übliche. Es geschieht immer. Ich schüttele Leuten die Hand, die meine Mutter gut kannten, aus Arkansas, aus New Jersey, aus Kalifornien, aus Jericho – und ich muss so tun, als sei ich froh und glücklich, Menschen zu begegnen, die jemanden, der mir so lieb und teuer war, so gut gekannt haben. Das gehört zu den Dingen, die einen langsam zu einem höflichen Lügner und Betrüger machen, denn an keinem dieser Orte ist meine Mutter je gewesen.
Ein hübsches Geschöpf freute sich, mich wiederzusehen, und erinnerte sich an einen Besuch bei mir zu Hause in Hartford – ich weiß nicht, wann, es ist viele Jahre her. Doch verwechselte sie mich mit jemandem anders. Sie
konnte
es gar nicht gewesen sein. Aber ich war sehr herzlich, denn sie
war
ausnehmend hübsch. Und ich sagte: »Ich habe mich all die Jahre danach gesehnt, Ihnen zu begegnen, denn Sie sind durch alle Zeitalter gerühmt worden. Sie sind das ›ungeborene Kind‹. Seit Anbeginn der Zeit sind Sie als Symbol benutzt worden. Wenn Leute emphatisch sein wollen – wenn sie die äußerste Grenze der Unwissenheit meinen –, sagen sie: ›Er ist unschuldig wie ein ungeborenes Kind; er ist unwissend wie ein ungeborenes Kind.‹ Sie waren damals nicht dabei, wie Sie denken, außer im Geiste. Leibhaftig sind Sie nicht erschienen.« Sie war sehr nett. Wir hätten noch lange so weiterplaudern können, aber ich musste auch mit den anderen reden und Erinnerungen hervorkramen, die zum Erfahrungsschatz eines anderen gehören, nicht zu dem meinen.
Da war ein junger Bursche, forsch, aber nicht sehr helle, überwältigend freundlich und auf seine Weise herzlich. Er sagte, seine Mutter habe in Elmira, New York, unterrichtet, wo er zur Welt gekommen und aufgewachsen sei und wo die Familie jetzt noch wohne, und dass sie sich sehr freuen würde, wenn sie wüsste, dass er mich getroffen und mir die Hand geschüttelt habe, denn er sagte: »Sie spricht oft von Ihnen. Sie schätzt Sie sehr, obwohl sie, wie sie sagt, gestehen muss, dass von allen Jungen, die sie je an ihrer Schule hatte, Sie am meisten gestört haben.«
»Nun«, erwiderte ich, »das waren meine letzten Schultage, und durch lange Übung im Stören hatte ich damals den Gipfel erreicht, denn ich war über dreiunddreißig Jahre alt.«
Das berührte ihn überhaupt
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