Meine geheime Autobiographie - Textedition
nicht erschöpft. Sie ließ sich überreden, ein Dokument von geringer Bedeutung zu unterschreiben, dann wurde ihr heimtückisch ein Dokument ˆanderesˆ untergeschoben, das einen Widerruf enthielt und ein ˆzusammen mit einemˆ detailliertesˆnˆ Geständnis all dessen, was ihr während derˆsˆ Prozesseˆsˆ vorgeworfen worden war und was sie in den drei Monaten und durchweg beharrlich geleugnet und bestritten hatte. Unwissend, wie sie war, unterschrieb sie dieses gefälschte Dokumentˆ;ˆ . Dies ˆesˆ war ein Sieg für Cauchon. Er verfolgte die Sache eifrig und unbarmherzig weiter, indem er ihr sofort eine Falle stellte, der sie nicht entkommen konnte. Als sie das begriff, gab sie ihren langen ˆfruchtlosenˆ Kampf auf, prangerte den Verrat an, der an ihr begangen worden war, widerrief das falsche Geständnis, bekräftigte die Wahrheit der Aussagen, die sie während derˆsˆ Prozesseˆsˆ gemacht hatte, und suchte das Martyrium – im Herzen den Frieden Gottes, auf den Lippen zärtliche Worte und liebevolle Gebete für den Hundesohn, den sie gekrönt, und die undankbare Nation, die sie gerettet hatte.
8. Als das Feuer um sie aufloderte und die Flammen ˆhinaufzüngelten und ihren schwachen Körper umhülltenˆ und sie um ein Kreuz bat, das ihre sterbenden ˆausgedorrtenˆ Lippen küssen könnten, war es kein Freund, sondern ein Feind, kein Franzose, sondern ein Fremder, kein Waffenbruder, sondern ein englischer Soldat, der ihre rührende Bitte erhörte. Er brach einen Stock übers Knie, band die Stücke in der Gestalt des Symbols zusammen, das sie liebte, und reichte sie ihr ˆ. ˆ/ ; und seine ˆ Diese ˆ milde Tat ist unvergessen und wird es immer sein.
III
DIE REHABILITIERUNG
Fünfundzwanzig Jahre danach ˆspäterˆ wurde der Rehabilitationsprozess eingeleitet, da es wachsende Zweifel an der Gültigkeit einer Hoheitsgewalt gab, die eine Person ˆjemandˆ gerettet und auf die Füße gestellt hatte, der die Kirche nachgewiesen hatte, eine Hexe und Gehilfin böser Geister zu sein ˆdie von der Kirche zur Hexe und zur Gehilfin böser Geister erklärt worden war.ˆ Johannas ˆJeannesˆ alte Generäleˆ,ˆ ; ihr Sekretärˆ,ˆ ; mehrere betagte Verwandte und andere Dorfbewohner von Domrémyˆ,ˆ ; überlebende Richter und Sekretäre der Prozesse zu Rouen und Poitiers – eine Wolke von Zeugen, von denen etliche ihre Feinde und Verfolger gewesen warenˆ,ˆ–/ kamen, legten einen Eid ab und sagten als Zeugen aus ; und was sie sagten, wurde niedergeschrieben . ˆIhre Aussagen wurden als Beweis festgehalten.ˆ In diesen beeidigten Aussagen wird die ergreifend schöne Geschichte der Johanna von Orléans ˆJeanne d’Arcˆ offengelegt, von ihrer Kindheit bis zu ihrem Märtyrertod. Von diesem Urteil ersteht sie makellos rein, in Denken und Fühlen, in Redeˆ,ˆ und Tat und Geistˆ;ˆ , und so wird sie überdauern bis ans Ende der Zeit.
IV
DAS RÄTSEL ALLER ZEITEN
ˆEin ewiges Enigmaˆ
1. Sie ist das Wunder der Zeitalter. Und w ˆWˆenn wir ihre Herkunft, ihre frühe n Lebensumstände ˆUmgebungˆ, ihr Geschlecht bedenken und dass sie allˆesˆ die Dinge , auf denen ˆworaufˆ ihr Ruhm beruht, vollbrachte, als sienoch ein junges Mädchen war, erkennen wir, dass, solange die Menschheit fortbesteht, auch das Rätsel der Zeitalter sein wird. Wenn wir beginnen ˆdie Umstände ihrer Laufbahn ein unlösbares Problem bleiben werden. Wenn wir versuchenˆ, einen Napoleonˆ,ˆ oder einen Shakespeare oder einen Raffaelˆ,ˆ oder einen Wagner oder einen Edison oder andere außergewöhnliche Persönlichkeiten zu erklären, verstehen wir, dass das Ausmaß seines individuellen Talents nicht das ganze Resultat und nicht einmal den größten ˆgrößerenˆ Teil davon erklärtˆ.ˆ ; nein , es ist ˆDie Erklärung muss in derˆ die Atmosphäre ˆgesucht werdenˆ, in der das Talent gehegt wurdeˆ.ˆ die es erklärt; es ist ˆWenn wirˆ die Schulung ˆkennenˆ, die ihm zuteilwurde, als es heranwuchs ˆnoch jung warˆ, die Erziehung, die es empfing ˆerlangteˆ durch Lektüre, Studium , ˆundˆ Vorbilder, die Ermutigung, die es in jeder Phase seiner Entwicklung durch Selbstanerkennung und Anerkennung von außen ˆdie Billigung seiner Umgebungˆ erfuhr: wenn wir all diese Details wissen, dann wissen wir, warum der Mensch bereit war, als seine Gelegenheit kam, ˆkönnen wir verstehen, wie der Genius ˆgeschaffen wurde undˆ sich durch stetiges und günstiges Wachstum entwickelte und bereit war, seine zu ergreifen . Wir würden erwarten,
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