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Meine geheime Autobiographie - Textedition

Meine geheime Autobiographie - Textedition

Titel: Meine geheime Autobiographie - Textedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Twain
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man annehmen können, dass entweder der König oder das dankbare Frankreich oder beide mit dem Geld herbeifliegen ˆwürden, umˆ und ihre schöne junge Wohltäterin ˆzuˆ befreien würden . Aber das geschah nicht. Fünfeinhalb Monate lang und länger rührten König und Vaterland keinen Finger und zahltenkeinen Penny ˆSouˆ. Zweimal versuchte Johanna ˆJeanneˆ zu fliehen. Einmal hatte sie mit einer List vorübergehend Erfolg und schloss ihren Kerkermeister hinter sich ein; aber sie wurde entdeckt und gefasstˆ.ˆ ; in In dem anderen Fall ließ sie sich von einem zwanzig Meter hohen Turm herabˆ;ˆ , aber ihr Seil war zu kurz, und sie hatte ˆ erlitt ˆ einen Sturz, der sie ˆganzˆ außer Gefecht setzte , und sie konnte nicht entkommen. und ihre Flucht verhinderte.
    2. Schließlich zahlte Cauchon, Bischof von Beauvais, das ˆBlutgˆ G eld und kaufte Johanna ˆJeanne, ˆ –/ angeblich für die Kircheˆ,ˆ –/ um sie wegen des Tragens von Männerkleidung und anderer Pietätlosigkeiten, in Wirklichkeit ˆWahrheitˆ aber für die Engländer, den Feind, in dessen Hände das arme Mädchen niemals hatte fallen wollen. Nun wurde sie in die Verliese des Schlosses von Rouen gesperrt, in einem eisernen Käfig gehalten und mit Händenˆ,ˆ und Füßen und Hals ˆ, mit beidemˆ an einen Holzklotz und einen Stock gekettetˆ.ˆ ; und f ˆFˆortan wurde sie in all den Monaten ihrer Kerkerhaft bis zu ihrem Ende Tag und Nacht von mehreren rohen englischen Soldaten bewachtˆ,ˆ –/ und die sich nicht vor ihrer Zelle aufhielten, sondern darin. Es war eine düstere und grausige Gefangenschaft, aber die bezwang sie nicht: Nichts vermochte diesen unbesiegbaren Geist zu brechen. Von Anfang bis Ende war s ˆSˆie ˆwarˆ eine Gefangene ˆfürs ganze Jahrˆ; und die ˆdessenˆ letzte n drei Monate verbrachte sie vor einem furchteinflößenden Aufgebot von Kirchenrichtern in einem Prozess auf Leben und Tod ˆverbrachteˆ, und mit glänzenderˆmˆ Feldherrnkunst ˆKampfgeistˆ und unerschrockenem Mut stritt sie mit ihnen Fuß um Fuß und Zoll um Zoll um Boden. Der Anblick dieses einsamen , verlassenen Mädchens ˆist einzigartigˆ in seinem Pathos und ˆinˆ seiner Erhabenheit. Verlassen und ohne Freunde, ohne Fürsprecher und Ratgeber, ˆsogarˆ ohne den Beistand und die Orientierung irgend einer Abschrift der Anklagen, die gegen sie erhoben wurden, oder ein Reskript der komplexen und umfangreichen täglichen Sitzungsprotokolle des Gerichts, um die erdrückende Belastung ihres staunenswerten ˆerstaunlichenˆ Gedächtnisses abzumildern ˆzu erleichternˆ, all diesen ˆallenˆ Widrigkeiten zum Trotz gelassen und unerschrocken eine lange Schlacht zu schlagenˆ.ˆ , ist einzigartig in seinem Pathos und seiner Erhabenheit; n ˆ Nˆirgendwo gibt es etwas Ebenbürtiges,ein Gegenstück, weder in den Annalen der Fakten noch in den Schöpfungen der Fabel ˆim Bereich der Fiktionˆ.
    3. Und wie ˆWieˆ schön und großartig waren die Dinge, die sie täglich sagte, wie frisch und neu –/ und sie körperlich so erschöpft, ˆWorte, die sie Tag für Tag sprach, ihre schnellen Antworten, ihr heiteres Auftreten und ihre scharfe Kritik, und sie körperlich so erschöpftˆ, so ausgehungertˆ,ˆ und so ermattetˆ,ˆ und so geplagt ˆ! ˆ . Sie ˆ Ihre Äußerungen ˆ decken die ganze Klaviatur der Gefühle und des Ausdrucks abˆ, –/ von Hohn und Trotz, geäußer t ˆgesprochenˆ mit soldatischem Feuer und Freimut bis hinunter zu verletzter Würde, eingekleidet in Worte von edlem Pathosˆ.ˆ ; so , a ˆAˆls ihre Geduld erschöpft war von den peinigenden Versuchen ihrer Verfolger, herauszufinden ˆzu entdeckenˆ, was für teuflische Hexerei sie angewendet hatte, um in ihren Soldaten den Kriegsgeist zu wecken, und sie herausplatzte ˆrief sie ausˆ: »Ich sagte, ›Reitet die Engländer nieder‹ – und das habe ich getan!« Und a ˆAˆls sie dreist gefragt wurde, weshalb bei der Krönung des Königs in der Kathedrale von Reims
ihre
Standarte anstelle der Standarten ˆdererˆ der andere n ˆrˆ Hauptleute aufgepflanzt wurde, und ˆhieltˆ sie die anrührende Rede hielt : »Sie hat die Last getragen, sie hat die Ehre verdient«ˆ,ˆ–/ eine Phrase, die ihr ohne Vorbereitung ˆVorbedachtˆ über die Lippen kam, deren bewegende Schönheit und schlichte Anmut jedoch jede Sprachkunst bankrottieren würde, wollte sie sie übertreffen.
    4. Obwohl es ein Prozess auf Leben und Tod war, war sie die einzige Zeugin, die von beiden Seiten aufgerufen wurde; die

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