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Meine geordnete Welt oder Der Tag an dem alles auf den Kopf gestellt wurde

Titel: Meine geordnete Welt oder Der Tag an dem alles auf den Kopf gestellt wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Crowley Knut Krueger
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ihm etwas ausrichten, ganz gleich wie oft ich ihr schon gesagt hatte, dass Jack O’Connor in seinem Haus prinzipiell keinen Besuch dulde. Ich setzte keinen Fuß mehr in das Porter House. Als ich eines Tages daran vorbeiging, nahm ich so heftige Vibrationen wahr, dass ich in der folgenden Nacht von wirren Träumen geplagt wurde, die mich auch tagsüber nicht losließen. Als Biswick am Abend bei uns auftauchte, war sein Arm von blauen Flecken übersät, als hätte ein kleines Tier dort seine schmutzigen Fußspuren hinterlassen. Ich fragte mich, ob Vareleen ein gutes Heilmittel gegen Blutergüsse hatte.
     
    An einem Dienstagnachmittag, es war ungefähr eine Woche vor Weihnachten und wenige Tage vor dem Jumbo Lights Festival, fiel mir Biswick während meiner Müllrunde die ganze Zeit mit der Bitte auf den Wecker, ich solle mit ihm zur Müllhalde gehen, um nach Weihnachtsgeschenken zu schauen. Ich sagte ihm, dass es dafür einfach zu kalt wäre. So glühend heiß die Sommer in Jumbo sind, so grimmig kalt sind die Winter. Einmal hat es hier sogar einen Schneesturm gegeben, der wie
aus dem Nichts gekommen war und von dem die alten Leute immer noch mit Ehrfurcht sprechen.
    Doch Biswick hatte es sich in den Kopf gesetzt, zur Müllhalde zu gehen, weil er Maydell Rathburger in der Rexall Drogerie davon hatte reden hören, was man dort für fantastische Funde machen könne. Biswick hatte eine lange Liste von Leuten, die er zu Weihnachten beschenken wollte. Sie umfasste praktisch jeden einzelnen Einwohner von Jumbo, und wenn ich »jeden einzelnen« sage, dann meine ich das auch so. Die Liste begann mit mir und erstreckte sich dann über die gesamte Stadtbevölkerung, einschließlich Sheriff Bupp, woran man schon erkennt, was für ein weiches, nachgiebiges Herz Biswick hatte. Sein fröhlicher Glaube an das Gute und Schöne im Leben war unerschütterlich - so unerschütterlich wie mein Glaube, dass das Leben hauptsächlich dazu da ist, unsere Träume zunichtezumachen.
    »Warst du schon mal auf der Müllhalde?«, fragte er mich zum x-ten Mal. Ich sammelte gerade den Müll am westlichen Stadtrand auf, wo sich ein unbebautes Stück Land befindet, das die Teenager neulich für sich entdeckt haben, nachdem Sheriff Bupp sie aus dem Dixie Dog Drive In rausgeschmissen hatte.
    »Ja, ich will da jetzt nur nicht hingehen.«
    »Nenn mir hundert gute Gründe«, sagte er. Er lutschte wie immer an einem meiner Tootsi Pops, die er sich inzwischen nahm, ohne zu fragen. Ich wusste nur, dass er einen Haufen lilafarbener Höhlen in seinem Mund hatte.
    »Ich muss dir nicht mal einen nennen«, sagte ich.
    »Dann lass uns zu Onkel Dal fahren«, bettelte er, bevor er den Lolli in der Mitte durchbiss und mit einem krachenden Geräusch auf den Bruchstücken herumkaute, als würden seine Zähne zerbröseln.
    »Nenn mir einen guten Grund«, murmelte ich vor mich hin.
    »Er vermisst dich«, sagte er, während er ein Bruchstück aus
seinem rechten Backenzahn rauspulte. Dann fügte er hinzu: »Etwas ist nicht in Ordnung.«
    Ich runzelte die Stirn und spießte mehr Müll auf.
    Ich machte mir Gedanken. Wenn schon Biswick, für den auch halb leere Gläser stets voll waren, so etwas sagte, dann war vielleicht wirklich etwas nicht in Ordnung.
    »Okay«, sagte ich, während ich mich nachdenklich auf meinen Müllspieß stützte, »vielleicht sollten wir ihn besuchen.«
    Sein Gesicht hellte sich auf. »Aber er ist nicht da. Wir könnten für ihn an der Statue weiterarbeiten.«
    »Nicht da?«, fragte ich. »Verwunderlich.«
    »Ich war in den letzten Wochen immer wieder dort, aber er war nie zu Hause.«
    »War Flynn da?«
    »Nein.«
    Das bereitete mir ein mulmiges Gefühl im Magen. Onkel Dal war wieder verschwunden. Vielleicht besuchte er seine Frau. Warum brachte er sie nicht mit nach Hause? Hatte er Angst, dass Grandma sie verschrecken würde? Sonst blieb Onkel Dal immer nur für ein paar Tage weg. Ich erinnerte mich daran, wie ich ihn das letzte Mal mit starrem Blick in seinem Pick-up gesehen hatte. War er seitdem fort? Ich kaute auf meinen Lippen und überlegte, ob ich irgendjemandem davon erzählen sollte. Vielleicht Mama und Daddy. Nein, das war allein Onkel Dals Sache. Er war für sein eigenes Leben verantwortlich. Ich wollte mich da nicht einmischen.
    »Merilee?«, fragte Biswick besorgt. »Was ist?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir können nicht zu ihm gehen, wenn er nicht zu Hause ist. Das ist nicht richtig.«
    »Warum ist er so traurig?« Biswick sah mich

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