Meine himmlische Geliebte
Blick mit Julianna, ohne sich um das Raunen zu kümmern, das durch die Mannschaft ging. "Herzlichen Glückwunsch. Lassen Sie mich der erste sein, der Ihnen gratuliert."
"Gratuliert? Wozu?"
"Dafür, daß Sie den entflohenen Häftling aufgespürt haben."
Der Hafenmeister zögerte einen Augenblick. "Den entflohenen Häftling?"
wiederholte er.
"Captain Kirkian wurde inhaftiert wegen Konsums von Rauschmitteln, Ruhestörung und Behinderung der Vorbereitungen für das Fest der Wahrheit", tischte Dylan ihm das Märchen auf, das er bereits dem Ersten Offizier erzählt hatte. "Erkundigen Sie sich ruhig beim Hohen Rat. Dort wird man Ihnen bestätigen, daß ich an Kirkians Stelle für diese Mission eingesetzt wurde." Das war ein riskanter Bluff, aber ihm blieb nichts anderes übrig.
Dummerweise war der Hafenmeister nicht so einfältig wie Turley. "Captain Kirkian hat mir aber etwas völlig anderes berichtet."
"Kein Wunder. Hätten Sie große Lust, das Fest der Wahrheit in einer Arrestzelle zu verbringen?" konterte Dylan und wandte sich an den Androiden, der die Funkeinheit bediente. "Würden Sie bitte Funkkontakt zum Hohen Rat herstellen und ihn bitten, dem Hafenmeister meine Aussage zu bestätigen?"
"Oh, das ist nicht nötig", warf der Hafenmeister hastig ein. "Ich möchte die Herren nicht so kurz vor der Eröffnungszeremonie stören."
"Sie wissen, was sich gehört", lobte ihn Dylan. "Ich werde gleich persönlich einen positiven Vermerk über Ihr patriotisches Verhatten an den Hohen Rat weiterleiten."
"Vielen Dank, Captain Prescott." Der Mann spreizte sich wie ein Pfau. "Alles klar zum Abflug, Piratenbraut. Gute Reise."
"Danke. Und Ihnen ein schönes Fest der Wahrheit."
Als das Bild des Hafenmeisters vom Monitor verschwand, rieb Dylan sich das Kinn. Wenn er nicht abflog, mußte er damit rechnen, daß man ihm rasch auf die Schliche kam und Julianna und ihn verhaftete. Er hatte keine Wahl. "Turley", befahl er, "Sie werden mich vertreten und um den Start kümmern. Ich bin in meinem Quartier, um die Meldung über unseren heldenhaften Hafenmeister zu schreiben."
Dylan hatte darauf gesetzt, daß es dem Ersten Offizier Spaß machen würde, eine Weile lang Kommandant zu spielen, und das Aufleuchten auf Turleys Gesicht zeigte ihm, daß er richtig getippt hatte.
"Jawohl, Sir." Mit einem Fingerschnippen beorderte Turley einen der janurianischen Wächter zu sich. "Loton, bringen Sie die Gefangene aufs Unterdeck."
"Mit Vergnügen." Das grobe Gesicht des Mannes verzerrte sich durch ein erwartungsvolles, triebhaftes Grinsen, das Dylan eine Gänsehaut über den Körper jagte und Julianna erzittern ließ.
"Die Gefangene wird mich begleiten", widersprach Dylan.
"Aber Sir", protestierte Turley, "weibliche Gefangene werden vor dem Abflug doch immer den Janurianern übergeben. Das ist so Brauch."
Der lüsterne Blick, mit dem der Krieger Julianna betrachtete, verriet Dylan nur zu deutlich, was es mit diesem Brauch auf sich hatte.
"Die Zeiten ändern sich eben." Besitzergreifend legte er Julianna den Arm um die Taille. "Als Kapiän der ,Piratenbraut' mache ich hiermit von meinem Recht Gebrauch, diese Gefangene für mich zu beanspruchen." Damit riß er sie an sich und umarmte sie fest. Ehe sie noch etwas einwenden konnte, beugte er sich zu ihr hinab und verschloß ihren Mund mit einem fordernden Kuß.
Erst war sie starr vor Schreck, doch dann spürte sie die Hitze seines Körpers und seine wilde männliche Kraft. Sein Kuß war hart und ungestüm, eine sinnliche Eroberung, die von Selbsicherheit und Entschlossenheit sprach. Seine Taktik verfehlte nicht ihre Wirkung. Als er ein raffiniertes Spiel mit ihrer Zunge begann, spürte Julianna, wie ihre innere Abwehr immer mehr abbröckelte und tiefer Sehnsucht wich.
Jäh aufwallende Begierde benebelte ihre Sinne, und der zarte Duft seines muskulösen Körpers wirkte auf sie wie eine machtvolle Droge. Pulsierende Hitze durchströmte sie und sie wünschte sich , daß dieser Kuß niemals endete.
Als Dylan verlangend seine kräftigen großen Hände auf ihre festen, runden Brüste legte, stöhnte sie heiser auf. Dir Herz raste, und ihr Blick verschleierte sich. Julianna hatte das Gefühl, inmitten eines tosenden Ionensturms zu stehen.
Als er nun ihren Hals und ihr Dekolleté mit der Zunge liebkoste, war es endgültig um Juliannas Zurückhaltung geschehen. Ungeduldig packte sie den Kragen seines Overalls und zog Dylan an sich. Fest preßte sie ihre Lippen auf seinen Mund, küßte ihn mit
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