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Meine himmlische Geliebte

Meine himmlische Geliebte

Titel: Meine himmlische Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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Abwesenheit von ihrem Bruder. Sie hatte ihn oft geneckt und gesagt, daß ein Meteor auf Sarnia einschlagen könnte, ohne daß er dies bemerkte - solange sein Computer intakt war.
    Da habe ich mir wirklich umsonst Sorgen gemacht, Dylan könnte die Lage ausnutzen und mich verführen, dachte Julianna und erschrak, als ihr bewußt wurde, daß sie im Grunde enttäuscht war.
    Entschlossen schlang sie die Decke um ach, stand auf und ging zu Dylan.
    Hinter ihm blieb sie stehen und schaute ihm über die Schulter.
    "Ist das ein Plan des Raumschiffs?"
    Dylan gab einen Befehl ein, und auf dem Monitor erschien ein vergrößertes Detail der vorherigen Zeichnung. "Es ist die Steuereinheit, ich habe sie mir gerade genau eingeprägt. Dann bin ich mit dem Schiff fertig."
    "Wie meinst du das?"
    "Sarnianer sind nicht die einzigen Wesen mit fotografischem Gedächtnis." Er nahm die Finger von der Tastatur und schaute Julianna an. "Das ist eine der Gemeinsamkeiten, die Starbuck und ich an uns entdeckt haben. Alles, was ich je gesehen, gelesen oder gelernt habe, bleibt unauslöschlich in meinem Kopf."
    "Wirklich alles?" erkundigte sie sich vorsichtig. Sie dachte daran, wie sie ihn gestern abend mit Zärtlichkeit in ihrem Bett begrüßt hatte und ihm, wenn er gewollt hafte, wesentlich mehr gestattet hafte, als nur neben ihr zu schlafen.
    Er nickte. "Wirklich alles."
    Sie schauten sich lange an. Zum erstenmal in ihrem Leben wurde Julianna klar, daß man die Gedanken einer anderen Person selbst dann lesen konnte, wenn man nicht über die angeborene sarnianische Fähigkeit zur Telepathie verfügte.
    Und das, was Dylan gerade dachte, ließ ihr Herz schneller schlagen.
    Ihre Lippen waren auf einmal unerträglich trocken, und Julianna befeuchtete sie nervös. Doch als sie das glutvolle Begehren in Dylans Blick entdeckte, wußte sie, daß sie einen Fehler gemacht hatte.
    Sie starrte auf seine nackte Brust, als hätte sie noch nie den nackten Oberkörper eines Mannes gesehen. Dylan fragte sich unwillkürlich, wie erfahren sie in erotischen Dingen sein mochte. Gestern abend hatte sie ihm gesagt, daß Sex auf Sarnia eine rein geistige Angelegenheit war. Jetzt, da er die Wärme ihres weichen, anschmiegsamen Körpers gespürt hatte, verwünschte er diese distanzierte Art, sich zu lieben.
    Das ungezügelte Verlangen in seinem Blick ließ ihre Knie weich werden, und um ihrer eigenen Sicherheit willen brachte sie die Sprache auf seine Arbeit am Computer.
    "Wie hast du das Paßwort so schnell herausgefunden?"
    Dylan zuckte mit den Schultern. "Das war ein Kinderspiel." Er schaute sie unverwandt an. "Der gute Captain Kirkian ist offensichtlich nicht besonders talentiert im Umgang mit Computern. Jeder achtjährige Hacker ist schneller in diesem System drin als in der zweiten Ebene seiner Adventure-Spiele."
    Julianna hatte Schwierigkeiten, den Inhalt seiner Worte zu verstehen, und schaute angestrengt auf seine Lippen. Doch die Erinnerung an seine heißen Küsse verwirrte sie nur hoch mehr. "Adventure-Spiele?"
    Ihre Frage war kaum mehr als ein Flüstern, und nun konnte Dylan den Blick nicht von ihren sinnlichen Lippen wenden und dachte daran, wie sein Mund ihren berührt hatte.
    "Das sind Computerspiele, mit denen sich die Kinder bei uns auf der Erde die Zeit vertreiben."
    "Oh."
    Dieses sanft gehauchte Wort ließ ihn alle Gedanken an Kinderspiele vergessen.
    "Starbuck hat mir gesagt, du wärst die intelligenteste Frau, die er kennt", erklärte er. "Aber er hat mir nicht erzählt, wie schön du bist."
    "Ich bin nicht schön", protestierte Julianna. Sie wußte, daß sie sich nicht mit all den genmanipulierten Sarnianerinnen vergleichen konnte. Und erst recht nicht mit üppigen Sexandroiden wie Kala.
    "Ich habe geglaubt, eine echte Sarnianerin lügt nicht."
    "Das tue ich auch nicht. Wahrheit ist Vernunft", zitierte sie mechanisch den Grundsatz, den man ihr schon als Kind eingehämmert hatte.
    "Alles andere ist unlogisch", führte Dylan ihren Gedanken zu Ende.
    Sein träges, verführerisches Lächeln erweckte in ihr erneut ungeahnte Sehnsüchte, und verlegen senkte sie den Blick.
    "Ja."
    "Dann versichere ich dir hiermit, daß ich die reine Wahrheit sage, wenn ich behaupte, daß du zweifellos die schönste Frau bist, die ich je gesehen habe."
    "Ich bin alles andere als vollkommen", wandte Julianna hilflos ein.
    "Schließlich habe ich Brüste." Mehrere Sarnianer, die sie heiraten wollten, hatten ihr vorgeschlagen, die in ihren Augen überflüssigen Rundungen durch

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