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Meine himmlische Geliebte

Meine himmlische Geliebte

Titel: Meine himmlische Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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die vergrößerte Darstellung eines der Zwei-Mann-Shuttles. Dylan warf Julianna einen Blick zu. "Du weißt nicht zufällig, wie man die Dinger fliegt, oder?"
    "Nein."
    "Nicht so schlimm", versicherte er ihr. "Wir werden es schon herausfinden. So schwer kann es ja nicht sein."
    Julianna hielt den Atem an, als ihr klar wurde, worauf er hinauswollte. "Meinst du nicht, daß die Besatzung Verdacht schöpft, wenn du plötzlich das Schiff verlassen willst? Und obendrein noch mit deiner Gefangenen?"
    Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Sie werden nichts merken. Auf dem Deck ist nur ein Wachposten, und für den Rest der Crew werden wir einen kleinen Unfall inszenieren. Dann sind sie lange genug beschäftigt, bis wir uns aus dem Staub gemacht haben."
    Sein Plan war riskant, aber auch aufregend.
    "Aber wenn sie dahintergekommen sind, daß wir das Weite gesucht haben, werden sie uns dann nicht verfolgen?"
    "Kann schon sein", gab er ihr recht. "Doch auch wenn eure Technik hochentwickelt ist, so denke ich, daß es immer noch möglich ist, unterzutauchen, wenn man es will. Du hast mir doch selbst erzählt, daß Transportpiloten hervorragende Schmuggler und Spione sind."
    "Ja, ja, aber du weißt genauso gut wie ich, daß du nun einmal kein Transportpilot bist."
    "Darüber mach dir keine Sorgen", meinte Dylan voller Zuversicht. Diese Selbstsicherheit hätte sie keinem anderen Mann abgenommen, bei ihm jedoch hatte sie keinerlei Zweifel. "Wir werden dieses Schiff schon mit heiler Haut verlassen können."
    "Und dann?" Sie fragte sich, wie er wohl reagieren würde, wenn sie ihm mitteilte, daß sie die Absicht hatte, nach Sarnia zurückzukehren, und nahm an, daß er nicht übermäßig begeistert sein würde.
    Er grinste sie an. "Eins nach dem anderen, ja?"
    Es war nur vernünftig, Schritt für Schritt vorzugehen, sehr vernünftig
    "Sind Sie sicher, daß Sie Ihren Befehl überprüft haben, Captain?" fragte der Computer sanft. "Solche Eingriffe in die Klimaanlage des Schiffes werden normalerweise nur bei Schlaftransporten unternommen, wenn die Reisenden eine Strecke von vielen Lichtjahren überwinden müssen."
    Dylan war es nicht gewohnt, daß ihm eine Maschine widersprach. "Ich weiß genau, was ich tue, Computer. Es bleibt dabei, ich wünsche, daß das Klimasystem des Schiffes neu programmiert wird."
    Einen Moment herrschte Stille. "Ja, Sir", gab der Rechner schließlich nach.
    Dylan tätschelte den Monitor. "So ist's brav." Dann wandte er sich an Julianna.
    "Wir sollten uns beeilen und schnell noch frühstücken, ehe wir hier verschwinden.
    Ich erkläre dir alles Weitere beim Essen.
    Gegen ihren Willen war sie von seinem Plan beeindruckt und nickte.
    Wie aufs Stichwort klopfte es an der Tür, und der Android, der ihnen gestern das Essen gebracht hatte, servierte nun das Frühstück. Die Speisen waren ebenso undefinierbar wie die vorherige Mahlzeit, und Dylan sehnte sich nach Pfannkuchen, Schinken und Rührei.
    Eine halbe Stunde später schlichen sie durch das Labyrinth enger Korridore.
    Alle paar Meter öffneten sich vor ihnen geräuschlos Türen, die sich hinter ihnen wieder schlössen.
    "Du weißt, was du zu tun hast?" fragte Dylan, als sie vor der Tür zum Shuttle-Deck standen.
    Julianna nickte. "Ja, aber ich weiß nicht, ob ich so eine gute Schauspielerin bin."
    "Keine Bange, im ganzen Universum gibt es wohl nicht einen Mann, der dich nicht als willkommene Ablenkung ansehen würde."
    Eigentlich wäre sie nie darauf gekommen, daß es eine positive Eigenschaft war, als "willkommene Ablenkung" angesehen zu werden, doch die Wärme und Bewunderung in Dylans Tonfall sagten ihr, daß seine Worte wirklich als Kompliment gemeint waren. Ihr wurde immer deutlicher bewußt, daß die Gedankengänge der Erdenbewohner - und besonders die dieses faszinierenden Mannes - weit komplexer waren, als man es ihr beigebracht hatte. Daher hielt sie es für besser, sich nicht den Kopf über Dinge zu zerbrechen, die sie sowieso nicht verstehen würde. Jedenfalls noch nicht.
    "Ist ja auch egal. Du mußt ihn nur so anschauen, wie du mich heute morgen angesehen hast, als du aus der Dusche kamst, und der Mann ist verloren."
    Wenn er wirklich ein Gentleman wäre, wie er selbst behauptet, dachte Julianna, dann hätte er mich nicht wieder an die peinliche Situation heute morgen erinnert.
    "Ich habe dich gar nicht angeschaut."
    "Weißt du", sagte er leichthin, "wenn du wirklich als Sarnianerin überzeugen willst, solltest du unbedingt etwas gegen deinen Hang

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