Meine himmlische Geliebte
eine unterlegene Rasse hielten.
"Gehen Sie vor zur Kommandobrücke", befahl er und erwiderte den Gruß des Mannes knapp und zackig. "Wir folgen Ihnen."
Bestürzt schaute der Mann abwechselnd von Dylan zu Julianna. "Sie wollen die Gefangene auf die Kommandobrücke mitnehmen?"
"Natürlich." Dylan lächelte ihn kühl und überlegen an.
"Aber sie ist eine Frau."
"Sie besitzen eine bemerkenswerte Beobachtungsgabe, Mr. Turley. Erinnern Sie mich daran, das als lobenden Vermerk in Ihrer Personalakte festzuhalten."
"Aber Captain Kirkian läßt nie eine Frau auf die Kommandobrücke", wandte der Offizier ein. "Er sagt, das bringt Unglück."
"Im Moment ist Captain Kirkian für sein Unglück ganz allein verantwortlich" , widersprach Dylan barsch. "Ich bin nicht abergläubisch."
Turley machte keinerlei Anstalten, sich von der Stelle zu rühren. "Aber die Besatzung", warnte er.
"Die Besatzung", entgegnete Dylan scharf, "untersteht meiner Befehlsgewalt und hat sich gefälligst an meine Anweisungen zu halten. Noch Fragen, Mister?"
Das Gesicht des Mannes wurde dunkelrot. "Nein, Sir", brummte er.
"Schön." Dylan nickte zufrieden und lächelte Julianna hinter dem Rücken des Offiziers aufmunternd zu. Sie folgten ihm durch den schmalen Gang, und hinter ihnen schloß sich geräuschlos die preßluftbetriebene Schiebetür.
"Ist der Captain wirklich betrunken?" fragte Julianna mit gedämpfter Stimme.
"Was weiß ich?" erwiderte Dylan achselzuckend.
"Soll das heißen, Sie wissen gar nicht, wo er ist?" hakte Julianna nach.
"Ich habe nicht die leiseste Ahnung."
Julianna hatte Schwierigkeiten, mit Dylan Schritt zu halten. "Dann kann er also jeden Moment hier auftauchen?" wisperte sie ungläubig.
"Das ist sogar sehr wahrscheinlich", räumte er ein. "Ein Grund mehr, nicht zu bummeln." Er umfaßte ihren Oberarm und zog sie mit sich.
"Wollen Sie das Kommando über das Schiffes übernehmen?"
"Natürlich nicht. Keine Sorge, Juls, wir werden nirgendwo hinfliegen. Ich versuche bloß, Zeit zu schinden, um mir einen vernünftigen Schlachtplan auszudenken, wie wir aus dieser Misere herauskommen."
An seinem Tonfall spürte Julianna, daß er die Wahrheit sagte. "Wer sind Sie?"
"Dylan Prescott."
"Das ist unmöglich!" Sie schaute ihn empört an. "Dylan Prescott ist eine Legende. Sein Werk über Sonneneruptionen ist Pflichtlektüre an unseren Hochschulen."
"Das hat Starbuck mir auch erzählt", entgegnete Dylan mit unüberhörbarer Zufriedenheit. .
"Hat mein Bruder denn auch erwähnt, daß Dylan Prescott vor über zweihundert Jahren gelebt hat?"
"Hat er." Er warf ihr ein charmantes Lächeln zu. "Schon mal was von Zeitreisen gehört?"
"Selbstverständlich!" fauchte sie. Verärgert stellte sie fest, daß dieser Mann es schaffte, sie um den letzten Funken ihrer mühsam aufrechterhaltenen Selbstbeherrschung zu bringen, auf die sie als Sarnianerin so stolz war.
"Jetzt steht der Mann vor dir, der das Buch geschrieben hat."
Er muß verrückt sein, dachte Julianna kopfschüttelnd, während sie dem Ersten Offizier auf die Kommandobrücke folgten. Dieser Wahnsinnige, der sie hartnäckig duzte, hielt sich tatsächlich für Dylan Prescott. Er war offensichtlich gefährlicher, als sie zuerst angenommen hatte.
Auf der Brücke kam ein Offizier auf Dylan zu und salutierte. "Zweiter Offizier Cyborg 714 meldet, daß das Schiff bereit ist zum Abflug, Captain."
Dylan wollte gerade verkünden, daß sich der Abflug verzögern würde, als sich ein weiterer Android von der Kommunikationsanlage meldete. "Captain, ich bekomme eine Nachricht vom Hafenmeister rein."
Nur Julianna, die ihn die ganze Zeit beobachtete, bemerkte Dylans leichten Unmut. "Kümmern Sie sich nicht darum."
"Aber es handelt sich um eine Nachricht der Dringlichkeitsstufe eins. Wenn Sie nicht antworten, wird sie automatisch an den Flottenkommandeur weitergesendet."
Das war das letzte, was Dylan gebrauchen konnte. "Dann lassen Sie mal hören."
Auf dem riesigen Wandmonitor erschien das Bild eines Mannes in blauer, mit viel Gold dekorierter Uniform. Er war mittleren Alters und schien sehr verärgert zu sein.
"Guten Abend", begrüßte Dylan ihn freundlich. "Was kann ich für Sie tun?"
"Hier ist der Hafenmeister. Ich möchte den Kapitän der ,Piratenbraut'
sprechen."
"Sie reden gerade mit ihm", erklärte Dylan. "Was gibt's denn?"
"Im Vorzimmer meines Büros sitzt ein Mann, der ebenfalls behauptet, der Kapitän der ,Piratenbraut' zu sein."
"Ist das wahr?" Dylan wechselte eine raschen
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