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Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen

Titel: Meine Kuehe sind huebsch, weil sie Blumen fressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Bedel
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durch.
    Glücklicherweise bietet man uns hier nichts zum Essen an. Denn nach dem Kochen wandern all die Sachen in einen Mixer, und
     der arme Hummer, den nicht ich gefischt habe, findet sich plötzlich im Reagenzglas wieder.
    Wenn das keine Verschwendung ist!
    Dann müssen wir durch die Schleuse, den Damen gebührt der Vortritt. In der Schleuse wird getestet, ob man beim Spaziergang
     durch das Werk vielleicht radioaktiv geworden ist. Man muss die Hände vor sich ausstrecken. Nur dass bei mir das Licht rot
     bleibt. Ich gehe immer wieder hinein und wieder heraus, nichts zu machen, das Licht bleibt rot.
    Ich könnte mir einen Ast lachen.
    Aber nein. Stattdessen stelle ich mich noch einmal wie gefordert hin, richte mich auf. Ich bin ja schon reichlich krumm. Also
     strenge ich mich an und drücke die Schultern durch. Schließlich ist das gute Stück zufrieden und entlässt mich aus seinen
     Klauen.
    Dabei hat es drei Mal hintereinander rot gezeigt.
    Wenn man wieder herauskommen will, ist es jedenfalls besser, den Kopf hoch zu tragen!
    Wir gehen im
Moulinets
essen, dem Gästehaus, wie man das hier nennt. Wie viele unserer jungen Mädchen wohl hier arbeiten? In den Dörfern ringsum
     ist dieses Restaurant im Gespräch, hier serviert man Hummer, die nicht gefroren waren, und zwar in Cognac flambiert, frischen
     Fisch und ausgezeichnete Desserts.
    In Herqueville, wo das Restaurant liegt, und den Dörfern der Gegend isst man ihn eher
à la haguaise
(einfach nur mit Salz und Pfeffer). Hummer könnte ich ohnehin jeden Tag essen. Wenn man mir den auftischt, ziere ich mich
     nicht lange. Wenn’s ums Essen geht, sind wir Bauern, wir, die Bedels, und die anderen aus La Hague.
    Die Welt hat sich verändert, seit die Wiederaufbereitungsanlage gebaut wurde. Ihr Präsident, der eigentlich eine Präsidentin
     ist, hat anscheinend meine Biografie gelesen,
Paul dans les pas du père
(Paul in den Fußstapfen seines Vaters). Da frage ich mich natürlich, wieso eine so hochstehende Dame sich für einen armen
     Teufel wie mich interessieren sollte. Aber eben dieser wenig entwickelte Paul speist heute Mittag mit dem immer noch freundlichen
     Direktor der Anlage und Françoise, meine Schwester, ist ganz hingerissen. Er hat sogar die Dame mit eingeladen, die uns den
     ganzen Tag herumgeführt hat, und das finde ich wirklich nett. Ich mag es nämlich nicht besonders, wenn man die Angestellten,
     die kleinen Leute, ausschließt. Am Nachmittag wird die Führung fortgesetzt, schließlich erhalten wir unsere Ausweise zurück.
     Man hat uns nicht einfach in eine Ecke abgeschoben, das war eine echte Einladung. Am Schluss werden wir sogar zum Ausgang
     geleitet.

Der Frieden
    Als wir den überfüllten Raum betreten, applaudieren die Leute, viele haben mein Buch unter den Arm geklemmt. Alle haben ein
     nettes Wort für uns. Einige erkenne ich, junge Leute aus unserer Gegend. Sie scheinen sich über unser Kommen zu freuen. Andere
     stammen zwar nicht aus unserer Ecke, lieben aber La Hague genauso wie wir – es freut mich, das zu hören. Es wirkt wie eine
     große Familienfeier. Alle scheinen gern dort zu arbeiten. Und das ist nicht wenig, wenn man in seinem Beruf glücklich ist,
     gerade heute, wo jeder sich beklagt.
    Und so habe ich das Wort ergriffen und erklärt, weshalb ich gekommen bin:
    »Ich dachte immer, ich sei jemand, der nicht viel nachdenkt. Nach einer Krankheit hatte ich in der Schule Schwierigkeiten
     mitzukommen, zumindest wenn ich mich mit den anderen verglich. Ich war einerseits schüchtern, andererseits wollte ich so gerne
     mit den anderen reden. Jemand wie ich, der kein Ingenieur, aber andererseits auch nicht auf den Kopf gefallen ist, begreift
     nicht auf Anhieb, was hinter dieser Sache mit dem Atom steckt. Das ist was für Leute, die studiert haben, nicht für einen
     Hinterwäldler wie mich. Ich war immer nur auf dem Feld. Und dann war da der Krieg, den wir vergessen wollten. Man kann sich
     das heute gar nicht mehr vorstellen, aber der Krieg beschäftigte uns noch lange Zeit, ja sogar heute noch.
    Als man das Werk hier baute, sprengte man die Befestigungsanlagen, die die Deutschen in der Heide zurückgelassen hatten. Schon
     das weckte in mir unangenehme Erinnerungen. Ich war sofort auf der Hut. Der Krieg hat alles verändert, und beim Bau der Wiederaufbereitungsanlage
     hatten wir den Eindruck, eine zweite Nachkriegszeit zu erleben. Keine Schafe, keine Ziegen mehr, die auf der Heide weideten.
     Auch der kopflose Ritter hatte

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