Meine letzte Stunde
ganz konkret, wenn sie ein Buch über ihre letzte Stunde lesen? Wenn Du Dich für bessere Schulen engagierst, dann denke noch viel genauer darüber nach, was Schüler, Lehrer und Eltern jeden Tag tun können. Lasse Dich nicht verlocken zu versuchen, ein ganzes System zu verändern, es geht darum, einmal in der Woche das Talent eines Kindes zu retten, einen guten Lehrer zu bestärken und eine Mutter aufzurichten.
4. Konzentriere Dich auf die Dinge, wo Du Talent hast, und vergiss die Gebiete, die Dir nicht in die Wiege gelegt sind. Du wirst kein großer Sportler, Dein Körper wird alles andere als perfekt sein, Du wirst Menschen nicht mit Deiner physischen Präsenz beeindrucken. Du hast unglaubliche Talente, die Dir in die Wiege gelegt wurden. Nutze diese vor allem für andere. Du kannst mächtige Menschen für idealistische Ziele begeistern. Du kannst den wichtigen Themen mehr Aufmerksamkeit verleihen, durch Deine Bücher und durch Deine öffentliche Stimme. Nimm Dich selbst ein bisschen weniger wichtig und sorge dafür, dass mehr Licht auf jene fällt, die es verdienen.
5. Du liegst in den wesentlichen Dingen ganz richtig. Du wirst fast alles von dem erreichen, was Du Dir für die nächsten 30 Jahre wirklich wünschst. Auch Dein größter Wunsch, wieder die Liebe zu finden, wird sich erfüllen, wenn es für Dich richtig ist. Tue dann das Dir Mögliche, um dieser Beziehung den Raum und den Stellenwert in Deinem Leben zu geben, den sie verdient, und diese Frau wird Dich reich beschenken. Du wirst aber schnell merken, dass sich Deine Getriebenheit nicht ändert, dass die Sehnsucht nach dem Rückzug und Aufbruch wächst, je mehr Zeit Du mit Deiner Partnerin verbringst. Du bist ein „Clint“. Du musst ausreiten, aber Du musst auch zurückkehren und dann wirklich daheim sein. Auch wenn Du das alles tust, wirst Du wieder alles verlieren, darunter leiden, neu anfangen und daran wachsen. Das ist das Spiel des Lebens.
Die große Herausforderung für die nächste Lebensphase wird sein, mich vom „Ich bin, was mich liebenswert macht“ zum „Ich bin, was ich bereit bin zu geben“ weiterzuentwickeln. Es wird viel Schwerarbeit bedeuten, die riesige Kluft, die zwischen diesen beiden Sätzen liegt, ein bisschen kleiner zu machen. Denn das heißt, sich langsam von dem zu lösen, das ich mit aller Macht in meinem Leben erreichen wollte, und immer mehr das zu erkennen, was meine wahre Lebensaufgabe ist. Unsere frühen Lebensziele haben sehr viel mit uns selbst zu tun, unsere Lebensaufgabe hat viel mit anderen zu tun. Wenn wir unsere Lebensziele aufgeben, öffnen wir uns unserer Lebensaufgabe.
Wir bekommen nur das, was wir aufgeben. Freiwillig geben wir natürlich fast nie etwas auf, von dem wir glauben, dass es uns wichtig ist. Das tun andere und das Leben. Wenn ich irgendein Muster in meinem bisherigen Leben erkennen kann, dann das, dass sich die meisten schmerzhaften Verluste später als Auslöser für große Erfolge entpuppt haben. Wenn Dinge, in die ich viele Jahre meines Lebens investiert hatte, plötzlich weg waren, fand ich zu dem zurück, was mich wirklich ausmachte: Ein schüchterner kleiner Junge, der es gut machen will, und der tief in seinem Innersten daran glaubt, dass er das auch kann.
Das Ziel „Du bist, was Du zu geben bereit bist“ liegt wie mein persönlicher Mount Everest fast unbezwingbar vor mir, mit dem Fernglas klar erkennbar, aber mit jedem Schritt, mit dem ich mich anzunähern versuche, wird die Luft dünner, der Weg rutschiger und die Sicht schlechter. Noch viel schlimmer als die äußeren Bedingungen sind meine inneren Ängste:
• Ich bin nicht gut genug, um meine Ziele zu erreichen.
• Ich kann die Liebe, die ich suche, nicht finden.
• Ich lebe kein außergewöhnliches Leben, sondern versinke im Alltagstrott.
Meine emotionalen Fähigkeiten sind so beschränkt wie die mangelhafte technische Ausstattung der Bergsteiger im 18. Jahrhundert. Das, was mich mit ihnen verbindet, ist Sehnsucht, einmal dort oben zu stehen.
Diese Erkenntnisse habe ich gewonnen, als ich die Punkte meiner letzten 30 Jahre zu verbinden versucht habe. Das hat mich 60 Minuten meiner Zeit gekostet. Um ehrlich zu sein, habe ich schon für weniger wichtige Dinge in meinem Leben eine Stunde Zeit aufgewendet.
Wäre ich ein amerikanischer Autor, dann würde ich Sie genau an dieser Stelle auffordern, jetzt sofort ein Blatt Papier zu nehmen und das Gleiche zu tun, totale Erfolgsgarantie inklusive und
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