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Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe - Frascella, C: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe

Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe - Frascella, C: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe

Titel: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe - Frascella, C: Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Frascella
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gemeinsam verbrachten Stunden zum Anfang einer Geschichte zu machen, die ihr wichtig war.
    Um acht musste ich anhalten. Ich überprüfte die Stückzahl. Sechshundertzweiunddreißig Stück! Sogar mehr, als ich musste. Ich packte das großartig.
    Ich schrieb die Zahl auf das Blatt und kehrte an meinen Posten zurück. Blitzschnell erledigte ich die letzten Stücke aus dem Paket. Dann rief ich in Richtung Gabelstaplerfahrer. Der ewig Schlechtgelaunte kam angefahren.
    »Du bist schon durch mit dem Paket?«, fragte er grimmig, während er manövrierte und die Palette herauszog.
    »Probleme?«, fragte ich und steckte mir eine an.
    Er stellte mir die nächste Palette an dieselbe Stelle, wo die erste gestanden hatte. »Probleme? Ich?« Er zuckte die Achseln. »Hauptsache, du bist zufrieden!« Dann fuhr er weg.
    Vincenzo kam, um mir zu helfen. Er nahm die Schere und ließ die Packbänder aufschnellen. »Wie geht’s?«
    »Keine Sorge, ich hab dir verziehen, dir und den anderen«, antwortete ich von oben herab. »Aber nur dieses eine Mal.«
    Er lachte kopfschüttelnd. Versuchte, einen freundlichen Ton anzuschlagen, als er sagte: »Könntest du nicht wenigstens ein kleines bisschen langsamer machen?«
    »Sprich mit Giulio.« Ich wich ihm vorsichtig aus, zog das erste Stück des neuen Pakets mit dem Magneten hoch und schob es in die Presse. Vincenzo blieb neben mir stehen, sah mich bestürzt an.
    »Hör mal, so kann man wirklich nicht arbeiten.«
    Aber ich hatte noch immer Schmerzen in der Schulter und zu viele Gedanken im Kopf. »Sprich mit Giulio.«
    »Hauptsache, du bist zufrieden«, sagte auch er schließlich. Und ging zurück an seinen Platz hinter der Schneidepresse.
    Ich beschoss sie regelrecht mit Blechen, ohne einen Augenblick innezuhalten. Um halb neun war ich schon mit sechsundzwanzig Stück über dem Produktionssoll. Bei diesem Rhythmus und wenn niemand mich nervte, würde ich den Firmenrekord aufstellen. Doch pünktlich wie die Kälte im Dezember tauchte um zwanzig vor neun der Blonde auf.
    »Bist du komplett durchgeknallt?«, kreischte er mit seiner Kastratenstimme, auf den Stückzähler zeigend.
    »Sprich mit Giulio.«
    »Nein, nein, ich rede mit dir, du Arschloch!«
    Ich warf einen Blick auf sein Band. Es war natürlich randvoll. »Nein, nein«, äffte ich ihn nach. »Du sprichst mit Giulio.«
    Er gab mir einen Stoß.
    »Hände weg, Dreckskerl!«, fauchte ich.
    Er gab mir noch einen. »Ich hab gesagt, du sollst langsamer machen!«
    »Und ich habe gesagt, dass ich nicht derjenige bin, an den du dich wenden solltest. Und halt deine Flossen im Zaum!«
    Ich sah ihn die Fäuste ballen, sein Gesicht war aschfahl.
    »Keine Handgreiflichkeiten!«, donnerte eine Stimme. Es war Vincenzo, der urplötzlich neben mir stand. »Ich schaffe es«, sagte er zu dem Blonden, »und du schaffst es auch, wenn du willst.«
    »Ihr seid doch beide gehirnamputiert!«, schrie der.
    »Geh an deinen Platz zurück«, sagte Vincenzo ruhig.
    »Und zwar sofort!«, drohte ich.
    Der Kastrat riss die Augen auf. An seiner Stirn pulsierte eine Ader. Er schien kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Plötzlich drehte er sich um und trat mit aller Kraft gegen eine Palette. »Auuuu!«, schrie er auf.
    Vincenzo und ich fingen an zu lachen, während der Blonde sich humpelnd entfernte.
    »Danke«, sagte ich.
    Vincenzo zuckte mit den Schultern. »Auch für mich bist du zu schnell«, sagte er. »Aber es ist schon klar, dass du genauso bist wie gewisse andere Leute hier drin, und darum ist sowieso alles zwecklos …«
    Bevor ich etwas erwidern konnte, ließ er mich stehen.
    Ich war wie George, wie der Typ mit dem Pferdeschwanz, wie die »bionische Frau«.
    Ich war der von der ersten Maschine.
    Ich war allein.
    Um Punkt neun schrieb ich sechshundertelf Stück auf das Blatt. Die anderen waren fix und fertig, das sah ich. Es tat mir leid, aber ich konnte nicht anders.
    Ich sah Giulio ankommen. »Nun, Kamerad?« Er schob mich ohne Federlesens beiseite und überprüfte die Produktion. Auf seinem Gesicht erschien das gewohnte scheußliche Grinsen.
    Ich empfand nichts von dem, was ich hätte empfinden müssen. »Zufrieden?«, fragte ich.
    Bei seinem Schulterschlag knickten mir die Knie ein. »Heiliger stinkender Affenarsch! Jetzt geh ich deinen Vertrag bei Collura holen, dann kannst du ihn sofort unterschreiben!« Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und kniff mich in die Wangen. »Du bist für diese Arbeit geboren!« Ich fürchtete schon, er würde mich umarmen,

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