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Meine Schwiegermutter trinkt - Roman

Meine Schwiegermutter trinkt - Roman

Titel: Meine Schwiegermutter trinkt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diego de Silva
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verdammt! Der Grund, weshalb WAS ?)
    »Ja?«
    »… der Grund, weshalb ich es nicht fertiggebracht habe, dich in den Arm zu nehmen, war … na ja, ich dachte, du hättest es mir bestimmt nicht erlaubt. Auch wenn ich das nicht sagen dürfte, weil wir ja getrennt sind, aber es tut mir immer noch sehr weh, wenn ich mich von dir abgewiesen fühle.«
    »Das tut mir aber leid, Nives. Du weißt ja, du bist die Letzte auf der Welt, der ich irgendeinen Kummer bereiten möchte.«
    (Ich hör wohl nicht recht, du verlogenes Stück! Und die ganzen Male, die du mich abgewiesen hast, mich einfach sitzen gelassen hast, nachdem wir in der Pause zwischen DEINEN Psycho-Sitzungen gevögelt hatten wie die Karnickel? Wenn da einer geheult hat, dann ja wohl ich! Und die ganzen Male, die ich mich wie ein Wahnsinniger im Bett wälzte, wenn ich mir vorstellte, wie du gerade wieder zu deinem Architekten in die Kiste steigen würdest? Die ganzen Male, die ich dich darum bat, doch wieder zu mir zurückzukommen, zwischen den Zeilen oder direkt – zwischen den Zeilen war die Abfuhr noch bitterer –, also da hat dir gar nichts wehgetan, stimmt’s, du blöde, egozentrische, aufgeblasene Kuh! Weißt du was? Dass es dir wehtut, wenn du dich abgewiesen fühlst, ist mir so was von scheißegal, ja es freut mich sogar, das zu hören. Dann verstehst du wenigstens mal, wie es ist, wenn man gezwungenermaßen den Arsch hinhalten muss, wo du ihn ja deiner Lebtag noch nicht gegen deinen Willen hingehalten hast, wenn ich mich recht erinnere.)
    Eine Verlegenheitspause, in der ich befürchtete, sie würde gleich etwas sagen, von dem ich hoffte, sie würde es nicht sagen; aber natürlich sagte sie es:
    »Ich … dieses Gespräch wird allmählich zu heikel für mich, Vincenzo. Ich weiß, dass deine … Lebensgefährtin … nicht da war, als du aus dem Supermarkt rausgekommen bist, und …«
    »Darüber möchte ich lieber nicht reden, wenn du nichts dagegen hast.«
    (Alagia und Alfredo, ihr elenden Bastarde: wartet nur, wenn ich euch das nächste Mal sehe, euch werd ich was erzählen!)
    »Natürlich, du hast recht. Das war indiskret, entschuldige bitte.«
    »Nein, es ist nur, dass wir gerade in so einer Phase sind, wo wir gewissermaßen am Überlegen sind …«
    (Das mit der Indiskretion darfst du laut sagen, meine liebe Frau Psychologin. Ich hätte nie gedacht, dass du so tief sinken würdest. Dein Selbstbewusstsein auf meine Kosten pushen. Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst, mitsamt deiner Unterhaltszahlung. Ich hab das Geld sowieso nicht.)
    »Schon gut, ich will mich nicht einmischen. Aber wenn du darüber reden willst: ich bin da.«
    »In Ordnung.«
    (Das fehlte gerade noch: ich geh zu dir in Analyse! Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich?)
    »Und ich will dir noch sagen, dass ich sehr bewundert habe, wie du die Sache im Supermarkt in die Hand genommen hast.«
    »Danke.«
    (Spar dir doch den Scheiß, echt.)
    Darauf folgte eine ganz kurze Pause.
    »Vincenzo?«
    »Was.«
    (Aaah!!)
    »Ich mag dich wirklich, wirklich gern.«
    »Ich dich auch.«
    (Huuuh, du weißt ja gar nicht, wie gern . Besonders wenn du mir die Monatsraten erlässt, die ich dir schuldig bin.)
    Eine Weile verharrte ich in Trance und wartete darauf, dass mein Selbstekel wieder verfliegen würde, aber dann bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit das Fenster offen stehen hatte.
    ›Meinst du, diese Schmierenkomödie wird dir was bringen?‹, fragt mich das Arsch von Engel, von dem ich gehofft hatte, er hätte sich Urlaub genommen. Stattdessen sitzt er auf dem Fensterbrett, als sei nichts geschehen und als hätte ich ihm beim letzten Mal nicht ziemlich zugesetzt.
    ›Pass auf, heute ist echt nicht mein Tag‹, sagte ich zu ihm.
    ›Ich hab Wort für Wort gehört, was du dachtest.‹
    ›Dann hör dir jetzt mal an, was ich über dich denke!‹
    Er setzt sich mit einer Selbstverständlichkeit auf eine Ecke von JONAS , als ob ich ihn aufgefordert hätte, doch bitte Platz zu nehmen.
    ›Du machst ihr doch nur Hoffnungen, du Dummkopf.‹
    ›Unfug! Ich bin mit einer anderen liiert, das ist kein Geheimnis.‹
    (Hier, das muss ich zugeben, überrascht er mich, mein Schutzengel, weil er das überhaupt nicht kommentierte. Ein Beweis von Großzügigkeit, wie ich sie von ihm nicht erwartet hätte.)
    ›Weißt du, was dein Problem ist? Dass du die Dinge aus purer Trägheit laufen lässt.‹
    ›Wie bitte?‹
    ›Die entwickeln sich aber trotzdem, das darfst du glauben! Und wenn sie dann erst mal dick

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