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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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obwohl es ja der erste war. Schließlich hielt er inne, presste seine Stirn gegen meine und schloss die Augen.
    »Es tut mir leid«, flüsterte er.
    Mit den Fingerspitzen strich ich über die Konturen seiner Schultern und seines Rückens und spürte, wie seine Muskeln sich unter meinen Berührungen anspannten. Ich atmete seinen Duft ein, wollte alles von ihm erfassen. Einen Moment lang vergaß ich die Bestie, die meine Seele vernichten konnte, und das Einzige, wovor ich mich fürchtete, war, das hier zu verlieren und sein Gesicht niemals mehr wiederzusehen. Wenn ich starb, bevor ich mit dem Enshi kämpfen musste, wollte ich sein Gesicht und seine Stimme nicht vergessen oder das Gefühl, wenn er mich berührte. Ich konnte es nicht zulassen, dass ich ihn noch einmal vergaß. »Es braucht dir nicht leidzutun«, sagte ich und ließ die Finger durch sein Haar gleiten.
    »Ich hätte das nicht tun sollen«, hauchte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Es gibt nichts zu bedauern«, erwiderte ich eindringlich.
    Er entzog sich unserer Umarmung, bis er mich nicht mehr berührte, und ich vermisste seine Nähe schmerzlich. Nur mit Mühe konnte ich mich davon abhalten, mich erneut in seine Arme zu schmiegen.
    Sein Gesichtsausdruck spiegelte Verletzlichkeit und innere Qualen, und offensichtlich kostete es ihn große Kraft, die Fassung zu wahren. »Du musst verstehen, wie schwierig das hier für mich ist«, sagte er schließlich. »Ich bin dir schon so lange treu ergeben. Ich habe mein Bestes getan, dich zu beschützen. Und das hier – was ich empfinde – verstößt gegen zu viele Regeln. Ich weiß, es ist falsch, und ich weiß, es ist töricht, aber es ist mir egal.«
    Ich sah ihm ins Gesicht und versuchte in seinen Augen zu lesen. »Wer hat diese Regeln aufgestellt?«
    »Der Engel, der mich zu deinem Beschützer gemacht hat«, erwiderte er. »Ich glaube, er war ein Erzengel. Er hat mir befohlen, dich zu schützen, sonst nichts. Meine Gefühle für dich sind nicht vorgesehen.«
    »Was genau … fühlst du denn?«, fragte ich vorsichtig.
    Er schloss die Augen. »Ich bin so durcheinander.«
    Wir schwiegen eine Weile und blieben einfach neben dem zertrümmerten Lagerhaus stehen. Schließlich wandte er sich von mir ab.
    »Wir sollten hier verschwinden«, sagte er. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass niemand gehört hat, wie das Gebäude eingestürzt ist.«
    Ich nickte. »Was machen wir mit dem Sarkophag?«
    Er dachte kurz nach. »Ich kann ihn ein Stück von hier wegschaffen. Ruf Nathaniel an. Sag ihm, er soll einen Laster mitbringen. Wir müssen einen neuen Ort finden. Ich weiß nur noch nicht wo.«
    »Wohin soll ich fahren?«
    »Fahr bis zum ersten Stoppschild. Dann biegst du rechts ab. Dann fahr einfach weiter bis zum Ende der Sackgasse. Da komm ich dann hin.«
    »Du scheinst dich hier ja bestens auszukennen«, sagte ich verblüfft.
    »Ich musste mir ein Bild von der Umgebung machen, von allen Straßen, Kreuzungen und Gebäuden hier in der Nähe.« Er lächelte beim Anblick meines verwirrten Gesichts. »Ich geh lieber auf Nummer sicher.«
    »Richtig.«
    Es folgte ein kurzer Moment der Verlegenheit, bevor wir uns in Bewegung setzten. Ich spürte noch seine Lippen auf meinem Mund und wusste nicht, was ich sagen sollte. Schließlich stieg ich in mein Auto und fuhr die Strecke, die er mir beschrieben hatte. Es hätte mich nicht überrascht, wenn Will mich am Ende der Sackgasse erwartet hätte. Ich parkte den Wagen und stellte den Motor ab. Dann teilte ich Nathaniel mit, wo er uns treffen sollte. Kaum hatte ich das Telefonat beendet, tauchte Will auch schon wie aus dem Nichts auf und stellte den Sarkophag in den Lichtkegel meiner Scheinwerfer. Beim Aussteigen hörte ich Sirenengeheul. Offensichtlich war die Feuerwehr vom Einsturz des Lagerhauses unterrichtet worden.
    »Nathaniel müsste gleich hier sein«, sagte ich.
    »Gut.«
    Mehr sagte er nicht. Es ärgerte mich ein bisschen, dass ich nicht wusste, was er dachte. Anscheinend wollte er ein Gespräch über das, was wenige Minuten zuvor zwischen uns passiert war, vermeiden, aber andererseits hatte ich ja auch nichts weiter dazu gesagt. Ich war hin- und hergerissen, ob ich es noch einmal ansprechen sollte oder nicht. Ich wollte ihm Fragen stellen, weil ich mich aus irgendeinem Grund innerlich so leer fühlte. Ich wollte, nein, ich musste wissen, was er für mich empfand. Außerdem fragte ich mich, ob wir schon einmal zusammen gewesen waren. Hatte er mich in einem

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