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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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zusammen, als sich die Energie in meinem Inneren auftürmte und mich mit weißglühendem Licht erfüllte, das meinen Körper zu sprengen drohte.
    »Du schaffst es nicht, Mädchen!«, röhrte Ragnuk, und das Weiße in seinem verbliebenen Auge blitzte auf wie bei einem rasenden Stier.
    Ich spürte, wie der Untergrund ächzte und pochte unter einer Kraft, die nicht zu mir gehören konnte. Mit einem heiseren Schrei richtete ich meine Macht in den Boden, zerschmetterte ihn mit der Wucht einer Flutwoge. Wellenartig hob und senkte sich der Beton, als wäre er aus Wasser, bis sich ein gewaltiger Krater bildete. Das Mauerwerk des Gebäudes krachte und ächzte, und Staubwolken senkten sich herab.
    »Du kannst mich nicht besiegen! « Die Stimme des Reapers klang gedämpft und weit weg.
    Ich löste eine weitere Stoßwelle aus, die sich kreisförmig um mich ausbreitete, bis Wände und Säulen wie von einer Bombe getroffen explodierten. Die Fenster zerbarsten und ließen unzählige Glassplitter auf mich hinabregnen. Stahl ächzte und kreischte, und die Decke hing gefährlich durch. Trümmer fielen auf den Boden. Mein Haar peitschte mir in wilden Strähnen ums Gesicht. Weit entfernt war ein Schreien zu hören, bis ich schließlich merkte, dass es meine eigene Stimme war, die da schrie.
    Wieder . Die Pfeiler in meiner Nähe und die Balken darüber krachten zu Boden und rissen riesige Stücke aus der Decke mit sich. Als ein Balken direkt neben Ragnuk herunterkam, sah ich in seinem verbrannten Gesicht endlich Anzeichen von Furcht. Brüllend und mit ausgestreckten Pranken stürzte er sich auf mich.
    Meine Macht ließ das Gebäude erneut erbeben, und die Decke stürzte herab und begrub Ragnuk unter sich. Ich kniff die Augen zusammen und machte mich darauf gefasst, dasselbe Schicksal zu erleiden.
    Doch dazu kam es nicht. Warme Arme umschlangen mich und drückten mich an einen noch wärmeren Körper. Ein seltsames, rauschendes Gefühl überkam mich und war im nächsten Augenblick verflogen. Die Luft war plötzlich kühl, und ich war wieder auf den Beinen. Als ich wieder klar sehen konnte, stand ich mitten auf der Straße, und das Lagerhaus lag in Trümmern. Mein Gesichtsfeld pulsierte, und ich war mir nicht sicher, ob das, was ich sah, real war. Von der Hälfte des Lagerhauses war nichts übrig außer einem wüsten Haufen aus Holz, Steinen und Metall.
    Ich hielt nach Ragnuk Ausschau für den Fall, dass er überlebt hatte. Alles blieb still, bis ich ein Rascheln zwischen all den Trümmerteilen hörte. Wieder kochte der Zorn in meinem Inneren hoch. Ich kletterte über den Schutt und entdeckte Ragnuk unter den Deckentrümmern eingequetscht. Blut sickerte aus seinem Maul. Sein gesamter Körper war unter dem Schutt plattgedrückt – abgesehen von seinem halbskelettierten Schädel und einem Vorderbein. Die Krallen seiner freien Pranke scharrten hilflos im Kies, als wollte er versuchen, in die Freiheit zu klettern, aber seine Bemühungen waren vergebens. Ich trat auf ihn zu, und meine Schwerter schleiften über den schuttbedeckten Boden. Das feuchte, schwarze Auge des Reapers blickte zu mir auf, wobei ein Streifen vom blutunterlaufenen Weißen zu sehen war.
    »Wirst du …? Machst du mich jetzt … fertig?«, keuchte Ragnuk mit ächzenden Kiefergelenken. Die Muskeln hingen in Fetzen, und seine Krallen kratzten verzweifelt über den Beton. Das verbrannte Fleisch in seinem Gesicht zuckte und spannte sich noch immer bei dem vergeblichen Versuch zu heilen. Es erstaunte mich, dass er überhaupt noch in der Lage war, zu sprechen und zu atmen.
    Mit kaltem Blick schaute ich schweigend auf ihn herab. Ich konnte nicht klar genug denken, um ihm zu antworten. Ich konnte nichts weiter wahrnehmen als meine Wut auf diese Bestie, die mir jetzt hilflos ausgeliefert war. So lange hatte ich ihn gefürchtet, doch jetzt, als er hilflos zu meinen Füßen lag, spürte ich nichts als Befriedigung und eine brennende Zerstörungswut.
    »Wer ist … jetzt … die Bestie?« Er stieß ein jämmerliches pfeifendes Lachen aus, als meine Schwerter mit Engelsfeuer entflammten. Das weißglühende Licht flackerte unter dem schwarzen Nachthimmel.
    »Du … du hast nicht den Mumm !«, zischte er mit morbider, sadistischer Genugtuung.
    Aber er hatte sich verrechnet, denn es mangelte mir mitnichten an Mut, sondern an Barmherzigkeit. Als ich ihm mit einem gewaltigen Hieb den Kopf abgehackt hatte, erstarb sein Lachen.
     

ACHTUNDZWANZIG
     
    P lötzlich hörte ich hinter mir jemanden

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