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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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noch ein Weilchen herum und aßen schließlich im P.F.Chang’s zu Mittag. Kate kannte eine der Geschäftsführerinnen, die uns an der Warteschlange vorbei zu einem netten Tisch führte.
    Während ich mein Szechuan-Hühnchen aß und Kate mir erzählte, sie habe Josie Newport beim Verlassen der Louis-Vuitton-Boutique mit einer neuen Handtasche gesehen, musste ich plötzlich an Will denken. Ich fragte mich, ob er sich in diesem Augenblick im Limbus aufhielt. Es gab mir ein Gefühl von Sicherheit, dass er sofort zur Stelle wäre, wenn ich angegriffen würde. Obwohl ich ihm letzte Nacht verdientermaßen in den Hintern getreten hatte, wollte ich nicht allein kämpfen. Ehrlich gesagt hätte ich mich ziemlich sonderbar gefühlt, wenn er beschlossen hätte, uns zu begleiten. Bei der Vorstellung, wie er uns mit unseren Einkaufstüten bepackt durchs Einkaufszentrum folgen und bei der Kleiderwahl beraten würde, fing ich unwillkürlich an zu kichern.
    »Das stimmt doch, oder?«, fragte Kate, die dachte, dass mein Lachen sich auf ihre Kommentare über Josie bezog.
    Ich schaute mich um in der Hoffnung, ihn irgendwo zu entdecken und seine Behauptung zu widerlegen, ich könnte ihn nur sehen, wenn er es zuließ, aber meine Suche blieb erfolglos. Das Restaurant war zu voll, zu laut und zu dunkel. Enttäuscht richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf meine Mahlzeit und auf Kates lebhafte Berichterstattung.
    »Und wann siehst du Will wieder?«, fragte Kate, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
    »Er kommt heute Abend zu meiner Party«, sagte ich.
    Ihre Miene hellte sich auf. »Echt? Bringt er Freunde mit? Er geht doch bestimmt aufs College. Wo studiert er denn? University of Michigan? Oakland University?«
    Ich nickte. »Äh, ja. Michigan glaub ich. Aber ich fürchte, dass er keine Freunde mitbringt.«
    »Ach, komm schon! Ein paar heiße College-Boys wären doch toll. Wieso sollst nur du einen abkriegen?«
    Ich schob meinen Reis hin und her. »Vielleicht hab ich einfach Glück.« Ich stellte mir plötzlich vor, wie es wäre, mit Will zu tanzen, und hätte mich fast an meinem Hähnchen verschluckt.
    Beim Verlassen der Mall machte Kate bei Valentino halt und kaufte die Tasche, die ihr ins Auge gefallen war. Wer hätte das gedacht …
     
 
    Als wir von unserer Shoppingtour zurückkamen, sagte ich meinen Eltern, dass ich für ein paar Stunden in die Bibliothek wolle. Das war keine Lüge, aber ich hatte nicht vor, dort für den Mathe-Test am Montag zu üben, wie sie annahmen. Ich würde andere Dinge nachlesen. Ich fragte mich zwar, warum sie in einer ganz normalen Bibliothek Bücher mit irgendwelchen Informationen über Reaper oder diesen rätselhaften Enshi haben sollten, aber Will musste es ja wissen.
    Als ich meinen Wagen auf dem Bibliotheksparkplatz abstellte, sah ich Will schon auf der Eingangstreppe sitzen. Wie immer machte er ein ernstes Gesicht.
    »Wie kannst du mich nur an meinem Geburtstag zum Lernen zwingen?«, brummte ich. »Und das, obwohl du gar nicht mein Nachhilfelehrer bist.«
    »Heute ist nicht dein Geburtstag.«
    »Meine Geburtstagsparty ist heute, und das ist praktisch dasselbe.«
    Er stand auf. »Lass uns reingehen. Ich will dir jemanden vorstellen. Er ist schon seit ewigen Zeiten mein beziehungsweise unser Freund.«
    Mein Interesse war geweckt. »Wer ist dieser Typ?«
    »Du wirst schon sehen«, antwortete Will. »Ich glaube, er könnte wissen, wo wir Informationen über diesen Enshi finden. «
    Ich folgte ihm ins Gebäude. »Wieso meinst du das?«, flüsterte ich. »Was sollen wir in dieser Bibliothek schon über Reaper rauskriegen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir hier fündig werden.«
    »Du musst lernen, mir mehr zu vertrauen.«
    Er führte mich am Empfangstisch vorbei und winkte einer fülligen Dame zu, die einen Stapel mit Papieren durchsah. »Hi Louise!«
    Die Dame nickte und lächelte uns zu, als ich Will durch eine Flügeltür zu ihrer Rechten folgte, hinter der eine Treppe hinunter zu einer weiteren Tür führte. Wir betraten einen langen Flur, von dem eine Reihe von Holztüren abgingen. Bis auf das Summen der Klimaanlage und das Echo unserer Schritte auf dem Linoleumboden war nichts zu hören.
    Schließlich blieb Will vor einer der Türen stehen und trat zur Seite, um sie mir aufzuhalten. Der dahinterliegende Raum war matt erleuchtet und roch nach staubigen alten Büchern. An allen vier Wänden standen Regale mit großen ledergebundenen Bänden. Auch der Gang, der zum hinteren Bereich des Raums

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