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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Seite fliegen ließ. »Warum hast du mir solche Angst eingejagt? «
    Als ich zum dritten Schlag ausholte, packte er mich am Handgelenk. »Das reicht jetzt«, knurrte er. »Du schlägst nicht gerade zu wie ein Mädchen, weißt du.«
    Ich riss mich von ihm los. »Mann, das tat gut.«
    »Mich zu schlagen?«
    »Ja«, sagte ich und warf ihm einen finsteren Blick zu. »Und diese Macht. Ich hatte das Gefühl, ich könnte Wände zertrümmern. « Ich starrte auf das Loch, das ich in den Betonboden geschlagen hatte. Der Pfeiler war verdreht und hatte sich fast ganz von der Decke gelöst. Er sah aus, als könnte man ihn mit dem kleinen Finger zum Einsturz bringen.
    »Das kannst du auch«, sagte er.
    »Ich hab Angst, Will«, gestand ich ihm. »Ich hab Angst vor mir selbst. Wenn ich zu so etwas fähig bin, was hält mich davon ab, jemandem was anzutun, der es nicht verdient hat? Was, wenn ich jemanden verletze?«
    »Ich helfe dir, das zu vermeiden«, versicherte er mir. »Wenn du einem Seelenjäger gegenüberstehst, kannst du dir keine anderen Gedanken machen. Das ist mein Job. Du musst alles einsetzen, was du hast, um ihn zu bekämpfen. Wenn du zögerst, stirbst du. Eben hast du kurz gezögert, und deshalb konnte ich dich niederzwingen. Du darfst auf gar keinen Fall innehalten. Verlass dich drauf, dass ich dir in der Schlacht immer den Rücken freihalte. Ich werde dich beschützen.«
    Er wollte an mir vorbeigehen, aber ich hielt ihn an der Schulter fest. »Warte.« Ich zwang ihn mich anzusehen und ließ die Hand in den Halsausschnitt seines T-Shirts gleiten. Ich hatte das glänzende Pluszeichen vor Augen, von dem ich glaubte, es schon einmal gesehen zu haben, und zog die Kette unter seinem Shirt hervor. An ihrem Ende baumelte kein Pluszeichen, sondern ein silbernes Kruzifix. Sobald ich es sah, erinnerte ich mich daran, was es war, und es wärmte mir das Herz. Es war ein schönes Gefühl, es wiederzusehen.
    Ich schaute auf und merkte, dass sein Blick auf mir ruhte. »Ich erinnere mich daran.«
    Sein Körper war angespannt, und seine Gesichtszüge erstarrten. Mit einem Mal erschien mir seine Reaktion genauso faszinierend wie meine Erinnerung an das Kruzifix um seinen Hals. »Es war ein Geschenk«, erklärte er. »Von meiner Mutter. «
    »Schützt es dich vor den Reapern?«
    »Nein.«
    »Und warum trägst du’s dann?«
    »Meine Mutter hat es mir geschenkt.«
    Ich nickte und war wütend auf mich selbst, dass ich ihm so eine dumme Frage gestellt hatte. Trotz seines versteinerten Gesichtsausdrucks spürte ich, dass ich ihn verletzt hatte. Das Kruzifix hatte einen emotionalen Wert für ihn. Vielleicht bedeutete es für ihn genauso viel wie die Flügelkette für mich. Hätte ich doch nur gewusst, woher sie stammte. Sein Kruzifix war Jahrhunderte alt. Wenn er es so lange in Ehren gehalten hatte, musste es ihm sehr viel bedeuten, genau wie seine Mutter. »Es tut mir leid.«
    »Mach dir keine Gedanken darüber.« Er schob das Kruzifix wieder unter sein Shirt. »Es ist bedeutungslos. Albern.«
    Ich sah ihn an. Es erschien mir nicht richtig, dass er sich so ausweichend verhielt. Das Schmuckstück war offensichtlich nicht bedeutungslos für ihn. Aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es an mir war, ihm weitere Fragen darüber zu stellen.
    »Trainieren wir morgen Abend weiter?«, fragte er und unterbrach meine Gedanken.
    »Nein«, protestierte ich. »Dann ist meine Geburtstagsparty. «
    »Ach ja, das habe ich ganz vergessen.« Er klang nicht enttäuscht, sondern ganz neutral, als würde er eine Tatsache feststellen. »Und unsere Verabredung um drei in der Bibliothek?«
    »Ja klar. Aber, tut mir leid, meine eigene Geburtstagsparty werd ich auf keinen Fall verpassen.«
    »Ich bleib in der Nähe.«
    »Ich fänd’s schön, wenn du dabei wärst«, sagte ich. »Als Gast.«
    »Unsinn. Ich halte auf dem Dach Wache.«
    »Du musst doch nicht ständig auf der Lauer liegen. Komm zu meiner Party und hab ausnahmsweise mal ein bisschen Spaß.«
    »Ich habe Spaß.«
    Ich schnaubte verächtlich. »Ich wette, dass unsere Vorstellungen von Spaß meilenweit auseinanderliegen.«
    Er grinste verschwörerisch. »Ich zeig’s dir eines Tages.«
    Ich erwiderte sein Lächeln. »Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht.«
    »Da musst du dich gedulden, bis ich mich entschließe, dir meine Geheimnisse zu verraten.«
    Ich lachte. »Dann kommst du also? Auch ins Haus, zum Feiern?«
    Er lächelte verschmitzt. »Hast du keine Angst, dass Landon ein Problem damit haben

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