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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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suchen. Wir haben längst nicht so gute Nasen wie zum Beispiel die Wolfsartigen. «
    Seine Worte waren nur ein kleiner Trost. Unwillkürlich dachte ich daran, was mit mir geschehen war, als ich Geir allein im Kampf gegenüberstand. Ich war in einen Zustand geglitten, in dem ich nur noch ans Kämpfen dachte und nichts anderes mehr eine Rolle spielte. Dasselbe, was bei unserem letzten Gefecht gegen Ragnuk beinahe passiert war. Ich war furchtbar zornig gewesen und hatte gespürt, dass irgendetwas vollkommen verkehrt lief. Was mit mir passiert war, machte mir noch mehr Angst als Geir, der war besiegbar. Die Dunkelheit jedoch, die mich überwältigt hatte, war nichts, das man bezwingen konnte. Was wäre, wenn ich vollkommen die Kontrolle verloren und jemandem wehgetan hätte, der mir am Herzen lag, wie Will? Dunkle spinnwebenartige Dinger hatten sich an meinem Geburtstag über mein Gesicht gezogen, nachdem ich vorher monatelang von Albträumen gequält worden war. Und jetzt das hier. Ich wusste nicht, ob ich zu einem ähnlich dämonenhaften Wesen werden konnte wie die Reaper, die ich bekämpfte – ob ich eine von ihnen würde.
    »Will«, sagte ich verzagt. »Was ist da eben mit mir passiert? Warum hast du mich aufgehalten? Hast du irgendetwas geahnt?«
    »Deine Bestimmung ist es zu kämpfen«, erwiderte er. »Dazu wurdest du geboren. Manchmal wird es etwas zu intensiv, und du kannst nicht mehr klar denken.«
    »Hast du mich deshalb aufgehalten? Weil ich sonst die Kontrolle verloren hätte?«
    »Das hätte passieren können. Wenn du diesen Punkt erreicht hast, kannst du nicht mehr mit klarem Kopf kämpfen, das macht den Kampf noch gefährlicher. Wir können ein anderes Mal gegen Geir kämpfen.«
    »Könnte es nicht etwas Positives sein?«, lenkte ich ein. »Ich habe in dem Moment meine Angst verloren. Du hast gesagt, dass mich das stärker macht.«
    »Das ist richtig, aber mit der Angst hast du dich auch selbst verloren. Es bringt dich in Gefahr, wenn du den Kopf verlierst, ganz egal, welche Vorteile deine Furchtlosigkeit dir einbringen würde.«
    »Du meinst, ich könnte dann jemandem wehtun, dem ich nicht wehtun will?«
    »Ja.«
    »Hab ich dich schon mal verletzt?«
    Als er keine Antwort gab, senkte sich eine schwere Last auf mich herab, und ich wollte lieber nichts mehr wissen. Sein Schweigen sagte mehr als tausend Worte. Ich hatte in einem früheren Leben die Kontrolle verloren und ihn verletzt. Ein unvergleichlicher Schmerz erfasste mein Herz. Wie hatte ich nur so etwas geschehen lassen können?
    Will drückte meine Hand, als würde er mein Unbehagen spüren. Ich sah ihm in die Augen. »Hey«, sagte er lächelnd. »Es wird schon gut gehen.«
    Wir erreichten das Lagerhaus, und Will bog in einen überwucherten Weg ein, an dessen Ende uns Nathaniel bereits erwartete. Beim Anblick unserer zerrissenen, blutverschmierten Kleider pfiff er leise durch die Zähne.
    »Ich hab mir schon gedacht, dass ihr vielleicht Ärger kriegt«, sagte er. »Wer hat euch überfallen?«
    »Geir«, sagte Will und öffnete die Hecktüren des Lieferwagens. »Und ein schwächerer Vir, aber mit dem ist Ellie leicht fertig geworden. Der Schwächere muss seinen Fund dem falschen Reaper mitgeteilt haben. So hat Bastian davon erfahren und Geir geschickt, um das Ding an sich zu bringen.«
    »Wären wir doch fünf Minuten eher da gewesen«, sagte ich bedauernd. »Dann hätten wir Geir vielleicht gar nicht getroffen. «
    »Schon gut«, sagte Will. »Wir sind ja beide lebend rausgekommen und haben den Enshi mitgekriegt. Und das war es doch, was wir wollten, oder?«
    Ich sah ihn traurig an. Ich hatte ihm schon gesagt, was mir Kummer machte, also hatte es keinen Sinn, es zu wiederholen. Es war schrecklich, welch schlimme Verletzungen er davontrug, wenn wir einem Reaper begegneten, und ich fand es unerträglich, wenn Blut für mich vergossen wurde. Dadurch wurde zur Gewissheit, dass all meine vorherigen Beschützer ihr Leben verloren hatten.
    »Lass uns den Sarkophag in die Lagerhalle schaffen, bevor uns jemand sieht«, sagte Nathaniel.
    Er und Will schleppten die steinerne Truhe ins Gebäude und stellten sie in der Mitte der großen Halle auf den Boden. Es war nicht leicht, eine Stelle zu finden, wo kein Schutt von unseren Trainingskämpfen herumlag.
    »Was haben wir hier vor uns?«, fragte Nathaniel mehr sich selbst, während er die Finger über den Sarkophag-Deckel gleiten ließ. »Das Siegel des Azrael, wie ich gedacht habe. Um das Siegel sind henochische

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