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Meine Seele weiß von dir

Meine Seele weiß von dir

Titel: Meine Seele weiß von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwigs
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vorbei ist. Dann ziehe ich mich hoch und schaue in den Spiegel.
    Meine Haut ist fahl wie Schweineschmalz , die Augen sind verquollen und mit ungesund aussehenden blauen Schatten untermalt, das Weiß darin ist gerötet. Mein Gesicht wirkt teigig und aufgeschwemmt. Gruselig.
    „Mist!“, murmele ich. Ich drehe kaltes Wasser auf und spritze es mir ins Gesicht, damit ich wacher werde. Außer dass es äußerst unangenehm ist, hat es keine Wirkung.
    Seufzend drehe ich die Dusche auf, lasse lange und ausgiebig warmes Wasser über meinen Körper laufen und wasche mich. Danach rubbele ich mich trocken und leihe mir Utes Morgenmantel aus. Mit dem Finger putze ich mir die Zähne. Ein weiterer Blick in den Spiegel zeigt mir, dass sich mein Aussehen nicht wesentlich verbessert hat.
    Ich schleiche zurück ins Wohnzimmer, hole meine Sachen, ziehe mich rasch an und schminke mich. Ich bin gerade mit Föhnen fertig, da klopft es an der Tür.
    „Sina“, fragt Tom leise. „Ist alles in Ordnung?“
    Ich öffne und er lacht bei meinem Anblick. „Du Arme! Komm, ich koche dir Kaffee. Dann frühstückst du erst mal, nimmst zwei Aspirin und die Welt sieht schon wieder ganz anders aus. Und du hoffentlich auch.“
    Der bloße Gedanke an Essen oder Kaffee versetzt meinen Magen erneut in Aufruhr; nur mit Mühe kann ich ein Würgen unterdrücken.
    „Ich kann nichts essen“, erkläre ich matt. Doch er beharrt darauf, dass es mir danach besser gehen würde, und fügt hinzu, dass er Ute auch eine Kleinigkeit ins Schlafzimmer bringen wird. Also trotte ich ihm gehorsam hinterher und lasse mich auf einen Küchenstuhl fallen.
    Er behält recht. Nachdem ich eine halbe Scheibe Brot mit geräuchertem Schinken, der köstlich salzig ist, runtergezwungen und die Tasse Pfefferminztee getrunken habe, um die ich gebeten hatte, geht es mir tatsächlich ein bisschen besser. Ich behalte alles bei mir und schlucke folgsam die Aspirintabletten, die Tom mir mit einem Glas Wasser reicht.
    Außerdem bietet er mir an, mich nach Hause zu fahren. Erstens, weil ich zu Fuß gekommen bin, und zweitens wegen des Restalkohols in meinem Blut. „So ganz nüchtern scheinst du mir noch nicht zu sein, Sina.“
    Ich entgegne resigniert, dass heute Donnerstag ist und ich noch einkaufen muss, und Tom erwidert, dies sei kein Problem, weil er selbst einiges zu besorgen habe.
    Da nehme ich sein Angebot dankbar an. Die Vorstellung, den ganzen Weg bis nach Hause zu laufen, mich danach ins Auto zu setzen und zum Supermarkt zu fahren, hat nichts Verlockendes.
    Ich trinke noch eine zweite Tasse Tee, während Tom in Utes Steuerkanzlei anruft und sie für heute krankmeldet. „Nein, es ist nichts Ernstes. Kopfschmerzen, Übelkeit, Kreislaufprobleme ... Ja. ... Nein, sie wird auf jeden Fall morgen wieder da sein. Danke, ich richte es aus.“ Er hängt ein. „Es ist nicht gerade eine tolle Lösung - doch sie schafft es keinesfalls.“ Er gluckst in sich hinein. „Immerhin ist es das erste Mal, dass so was passiert. Ich werde ihr nachher ein paar Tropfen aus der Apotheke besorgen, gegen die Übelkeit. Du warst ja schon immer resistenter.“
    „Es fühlt sich aber überhaupt nicht so an!“
    Amüsiert zuckt er mit den Schultern. „Du wirst es aushalten! Ich mache mich mal fertig. Trink du in Ruhe deinen Tee aus.“
    Das tue ich und währenddessen suche und finde ich meine Einkaufsliste in meiner Handtasche, die ich bereits am Vortag hineingesteckt habe.
    Als Tom gestiefelt und gespornt wieder auftaucht, tapse ich zum Schlafzimmer und verabschiede mich von Ute, die stöhnend die Decke über den Kopf zieht und mit kraftloser Stimme verspricht, dass sie mich später anrufen wird. „Viel später, Sina“, jammert sie. „Viel, viel später.“
    Ich trete vor die Haustür und genieße die frische Luft. Wir gehen zu Toms Wagen, einem hellen Opel, und fahren in freundschaftlichem Schweigen ins Einkaufszentrum. Musik spielt im Radio, Bed Of Roses von Bon Jovi. Allmählich lassen meine Kopfschmerzen und die Übelkeit noch mehr nach, sind beinahe verschwunden. Ach, ist das herrlich, wenn es einem wieder besser geht! Ich fühle mich wie eine Schwerkranke, die langsam genest.
    Im Supermarkt hake ich die Posten auf meiner Liste ab und lade alles in den Einkaufswagen. Frau Hischer wird zufrieden sein. Ich glaube, diesmal habe ich nichts vergessen und sogar noch zwei Pakete Spülmaschinentabs auf Vorrat besorgt. Außerdem - keine Ahnung, ob ich es in der Vergangenheit getan habe - will ich Leckerlis

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