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Meine Trauer geht - und du bleibst

Titel: Meine Trauer geht - und du bleibst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Kachler
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der Liebe zum Verstorbenen und darin ist sie unverwechselbar.

    Trauen Sie Ihrer Seele, dass ihr Raum unendlich groß ist. Sie hat unterschiedliche und ausgezeichnete Plätze für den Verstorbenen und den anderen Ihnen wichtigen Menschen. Überlegen Sie, was jeden Platz von den anderen unterscheidet und ihn als besonders auszeichnet.
Trauen Sie der Kraft Ihrer Liebe, dass Sie sich mehreren Menschen, dem Verstorbenen und den anderen Ihnen wichtigen Menschen ganz und doch unterschiedlich zuwenden können. Überlegen Sie, wie unterschiedlich sich Ihre Liebe zu diesen verschiedenen Menschen anfühlt, welchen unterschiedlichen Klang oder welche unterschiedliche Farbe sie jeweils hat.
Wenn Sie sich jemandem zuwenden, dem Verstorbenen oder einem von den anderen Ihnen wichtigenMenschen, dann tun Sie das klar und eindeutig. Sie können das tun, weil alle in Ihrer Seele einen sicheren, eindeutigen und begrenzten Platz haben.
Seien Sie bereit, auf Störungen in der Balance Ihrer Zuwendung zwischen den einzelnen Ihnen wichtigen Menschen zu achten. Gehen Sie diesen Störungen nach und prüfen Sie, wo Sie einseitig oder auch ungerecht sind. Verändern Sie dies aus Liebe zu allen und aus der Achtung vor allen. Er wird sich dann in Ihnen eine gelassene Ruhe einstellen.
    IMAGINATION
    Meine Liebe gilt denen, die mir wichtig sind

Schließen Sie die Augen und lassen Sie vor Ihrem inneren Auge eine Bühne, einen großen Raum oder eine Landschaft entstehen. Dann laden Sie die Menschen ein, die Ihnen existenziell wichtig sind und die Sie lieben. Vermutlich wird Ihr verstorbener geliebter Mensch als Erster den Raum betreten, vielleicht gibt es auch eine andere Reihenfolge. Dann weisen Sie jedem dieser Ihnen wichtigen Menschen einen Platz zu. Das kann ein Stuhl, das kann eine besondere Stelle im Raum sein. Achten Sie darauf, dass zwischen allen Personen jeweils genug Abstand ist und dass Sie auf jeden dieser Menschen einen guten und freien Blick haben. Am besten gruppieren Sie die Menschen vor Ihnen in einem Halbkreis, den Sie Ihren »inneren Liebeskreis« nennen können.
    Nun wenden Sie sich dem ersten Menschen im Halbkreis zu, der sich links von Ihnen befindet, schauen ihn an und verneigen sich ganz leicht vor ihm. Dann sagen Sie zu ihm: »Ich wende mich jetzt ganz dir zu und ich liebe dich mit meiner ganzen Liebe.« Sie gehen auf ihn zu und umarmen ihn. Dabei spüren Sie, wie die Liebe zwischen Ihnen fließt. Nun lösen Sie sich von ihm und sagen zu ihm: »Und nun wende ich mich … (Name dieses Menschen) zu. Dabei gehst du mir nicht verloren, weil du einen sicheren Platz bei mir hast.« Siedeuten wieder eine leichte Verbeugung an und gehen nun auf den nächsten Menschen in Ihrem Liebeskreis zu. Sie sprechen ihn mit den eben genannten Worten an und umarmen ihn. Das wiederholen Sie mit all den lieben Menschen, die in Ihrem Liebeskreis stehen.
    Nachdem Sie allen Ihre Liebe gezeigt und zugesichert haben, gehen Sie wieder auf Ihren Platz und schauen alle an mit den Worten: »Ich liebe jeden von euch aus der unendlichen Liebe heraus. Und ich liebe jeden in der besonderen Weise, die genau für ihn und für mich stimmt.«
    Dann verneigen Sie sich noch einmal und lassen jeden Menschen aus Ihrem inneren Begegnungsraum an die inneren Orte Ihrer Seele oder an seinen ihm eigenen sicheren Ort gehen, an dem jeder dieser Menschen in Ihnen bewahrt ist.
5. Dein Tod bewirkt Neues in mir – und doch hat dein Tod bis heute keinen Sinn für mich
    Trauernde: Meine Tochter war so begabt, so neugierig auf das Leben – warum musste sie so jung sterben?
    Trauerbegleiter: Sie können es nicht begreifen?
    Trauernde: Nein, ich will es auch nicht begreifen. Es ist einfach nur sinnlos.
    Trauerbegleiter: Und vielleicht werden Sie auch keinen Sinn finden.
    Trauernde: Genau, obwohl manche Leute sagen, dass es schon einen Sinn gibt. Wir kennen ihn nur nicht, allein Gott kennt den Sinn.
    Trauerbegleiter: Für Sie ist es schwer, das zu glauben.
    Trauernde nickt: Nein, es gibt keinen Sinn … obwohl…
    Trauerbegleiter: Obwohl?
    Trauernde: Ich habe in der Zeit der Krankheit meiner Tochter durch ihr Leiden gelernt, wirklich zu lieben.
    Trauerbegleiter: Da hat Ihre Tochter Ihnen sehr viel geschenkt.
    Trauernde: Und dennoch hätte meine Tochter dafür nicht sterben müssen. Vielleicht hätte ich später woanders das Lieben gelernt.
    Trauerbegleiter: So wertvoll es für Sie ist, das Lieben gelernt zu haben, so wenig wiegt dies auf, was der Tod Ihrer Tochter ihr selbst

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