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Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Titel: Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajdana Vestin
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es mich. „Schön, dass du wieder mal vorbeikommst. Wie geht es dir?“ Der Alte hatte eine raue Stimme. „Danke, bestens. Ich glaube, dir geht es auch gut. Was macht das Bein?“ „Mein Bein habe ich wieder in Schwung bekommen. Danke der Nachfrage. Möchtest du eine Tasse Tee? Und wer ist eigentlich das?“, sagte Roy und sah mich kritisch an. „Oh, natürlich. Das ist eine meiner Dienerinnen. Sie malt gerne und ich habe gedacht, ich nehme sie einmal zu dem besten Maler des ganzen Landes mit“, log Aaron. Roy errötete. Die Frage mit dem Tee überging der Prinz. Ich hätte dasselbe getan. „Ja, wie großzügig von dir. Das Herz hast du wirklich am richtigen Fleck. Ich zeige euch gleich meine neuen Zeichnungen.“
    Roy führte uns in einen großen Raum. Hier standen überall Bilder. Ich staunte. Roy konnte wirklich gut zeichnen. „Schön, nicht wahr!?“, rief Roy in den Raum und -lachte. Aaron tat, als würden ihn die Bilder wirklich interessieren. Ich hätte es ihm abgekauft, wenn ich ihn nicht schon -lange genug gekannt und gewusst hätte, dass ihn Kunst nicht -wirklich interessierte. „Ja. Sie sind dir hervorragend -gelungen“, lobte er den Alten. Ich folgte Aaron wie ein Schoßhündchen. „Na, gefallen sie dir?“ Roy sprach mich doch tatsächlich an. Ich nickte. Ich traute mich nicht zu sprechen. „Schau dir doch mal das Bild da drüben etwas genauer an. Das müsste genau deine Richtung sein“, sagte Aaron laut zu mir und ich schaute ihn verwirrt an. „Bleib dort“, flüsterte er mir zu. Ich ging zu dem Bild, schaute es an, hörte aber genau, was die Männer redeten. „Roy, ich habe da eine Bitte an dich.“ „Ja?“ Roy klang aufgeregt. Es kam offensichtlich nicht so oft vor, dass ihn der Prinz um etwas bat. „Du kennst doch die -Geschichte von dem kleinen Cedric bei Achille, oder!?“ „Natürlich“, antwortete Roy. „Ich habe darüber in letzter Zeit etwas nachgedacht. Hast du ihn vielleicht gemalt oder weißt du, wie er aussieht?“ Aaron machte das wirklich geschickt. Roy sagte eine Weile nichts. „Natürlich, natürlich. Den kleinen
Cedric habe ich schon gesehen, und weil er doch etwas Besonderes ist, habe ich ihn gezeichnet.“ Roy wuselte aus dem Zimmer. Aaron gab mir zu verstehen, dass ich mitkommen sollte. Ich konnte es kaum glauben. War ich meinem Bruder schon so nahe? Nun würde ich bald wissen, ob der Cedric hier wirklich mein Bruder war.
    Wir betraten einen anderen Raum. Roy zeigte uns das Bild. Als ich es sah, wollte ich meinen Augen nicht trauen. Mein Bruder lächelte von der Wand auf uns herab. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Er war wirklich hier. Und ich war nicht weit von ihm entfernt. Ich konnte mein Glück kaum fassen! Wieder stiegen mir Freudentränen in die Augen. Ich versuchte sie zu verdrängen. „Ein hübscher Junge, nicht!?“, sagte Aaron und sah mich an. Roy hatte die Frage offensichtlich auf sich bezogen, denn er bejahte sie. Ich nickte auffällig. Aaron hatte verstanden. „Danke, Roy, ich kann mir jetzt den kleinen Jungen genau vorstellen.“ Der Prinz drückte Roy eine Goldmünze in die Hand. „Aber Aaron, das muss doch nicht sein.“ Dankbar steckte Roy die Münze ein. Aaron verabschiedete sich mit einer Umarmung. Ich war mir sicher, Aaron so schnell nicht mehr zu umarmen.
    Als wir uns in Bewegung setzten, fing ich gleich an zu reden: „Aaron, er ist es! Ist das nicht toll!?“ Ich war so begeistert. Aaron sagte darauf nichts. „Könntest du bitte mit mir reden?“ Ich erntete einen bösen Blick. Ich hatte vergessen, dass Aaron ja nicht mit mir reden durfte, und murmelte eine Entschuldigung.
    Endlich hatten wir nach dem Gewühl das Schloss erreicht. Aaron stieg vom Pferd. Ich begutachtete meine Füße. Sie waren rot. Ich hatte ja keine Schuhe anziehen dürfen. Vorsichtig bewegte ich meine Zehen. „Aua“, mache ich. „Du Arme. Deine Füße sind ja total rot“, bemerkte jetzt auch Aaron. „Was für ein Zufall“, maulte ich und ging vor ihm. In der Halle angekommen legte Aaron sein Schwert ab. Ich hatte es gar nicht bemerkt. Dann gingen wir in sein Zimmer.
    Ich hatte es noch nie betreten, doch es gefiel mir sehr gut. Aaron setzte sich auf das Bett, welches in der Mitte des Zimmers stand. Ich tat es ihm nach. „Bist du dir da ganz sicher, dass er dein Bruder ist?“, fragte er mich. Ich nickte. „Du hast recht. Sie sind dieselben.“ Ich strahlte. Es gab noch einen Teil meiner Familie, der existierte. „Aaron, du musst ihn unbedingt retten! Ich

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