Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen
wusste schon jetzt, dass ich ohne ihn nicht weiterleben konnte.
Plötzlich hörte ich unten die Türe aufgehen. Waren -meine Großeltern schon wieder da? Ich ging hinunter. „Hallo! Seid ihr wieder zurück?“, fragte ich höflich und Großmutter nickte. „Warum schaust du denn so verheult aus?“ „Ich, äh, bin eingeschlafen und hatte einen Albtraum. Tut mir leid, aber ich habe vergessen, das Abendessen zu machen“, -entschuldigte ich mich. „Wir haben sowieso schon gegessen“, gab mein Großvater zurück und ich nickte. Schließlich gingen wir alle ins Wohnzimmer, um dort etwas fernzusehen. Ich aber tat nur so. Mit meinen Gedanken war ich bei -Cedric …
„Ich geh jetzt schlafen“, sagte ich zu meinen Großeltern und ging ins Bett. Ich war mir sicher, keinen Wecker stellen zu müssen, ich würde früh genug aufwachen, falls ich überhaupt einschlief.
Tatsächlich schlief ich nicht ein. Ich wartete, bis aus dem Schlafzimmer meiner Großeltern Schnarchgeräusche drangen, dann nahm ich die Fotos und betrat die Sternenwelt. Silvester begrüßte mich schnaubend. Ich schwang mich auf ihn und er galoppierte los. Als wir beim Schloss ankamen, war ich außer Atem. „Danke“, sagte ich schnaufend und fiel fast vom Sattel. Ich lief durch das Tor und betrat mit schnellen Schritten die Halle. Wieder saß Aaron nicht da. „Mensch“, maulte ich. Basko nahm mich trotzdem recht freundlich in Empfang. „Basko, ich suche Aaron. Wo ist er denn?“, fragte ich den Diener. „Er wird nicht sehr erfreut darüber sein. Aber bitte, er ist in seinem Arbeitszimmer. Drittes Stockwerk, siebte Tür. Sag ja nicht, dass du das von mir weißt“, antwortete Basko. „Tausend Dank.“ Ich rauschte auch schon an ihm vorbei. Warum musste Aarons Arbeitszimmer auch im dritten Stockwerk sein? Ich war doch jetzt schon außer Atem. Schnaufend erreichte ich das Zimmer. Ohne anzuklopfen, trat ich ein. Aaron saß an einem Schreibtisch. Das Zimmer war sehr schön. Überall standen Bücherregale. Ich hätte es für eine Bibliothek gehalten, wäre da nicht der große Schreibtisch gestanden.
Der Prinz sah auf, als ich eintrat. „Tara, was machst du denn hier?“, fragte er mich ohne eine Begrüßung. Ich brachte keinen ordentlichen Satz heraus. „Setz dich.“ Aaron bot mir seinen Schreibtischsessel an. Ich setzte mich und er lehnte sich an den Tisch. Schnell räumte er die Unterlagen weg. „Ich hätte … schon nichts … weggenommen“, sagte ich, noch immer ohne Puste. „Ich weiß“, grinste er. „Also, was führt dich zu mir? Ich sagte doch, ich habe viel zu tun.“ Er klang etwas verärgert. „Also, es klingt vielleicht etwas -absurd, aber ich war im Schlafzimmer meiner Großeltern, obwohl mir das verboten worden ist. Tja, und dann habe ich das erste Mal im Leben meine Eltern gesehen. Hier, ich habe Fotos.“ Ich reichte ihm die Bilder. Aaron nahm sie entgegen und ich erzählte weiter: „Nun ja, ich war so glücklich und dann habe ich mehr gesehen. Und dann war da so eine Kiste, in der Schwangerschaftsfotos waren. Doch nicht mit mir. Aaron, verstehst du, ich hatte ein Geschwister-chen!? Ich schaute mir die Bilder an und stellte fest, dass es ein Junge war. Ich habe einen Bruder! Doch der Kleine erinnerte mich an irgendwen und …“
Ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Aaron hörte aufmerksam zu. „Findest du das unrealistisch?“, fragte ich ihn, als ich fertig erzählt hatte. „Nein, überhaupt nicht“, antwortete der Prinz. „Aber bist du dir ganz sicher, dass Cedric in Achilles Schloss ist?“ „Ja.“ „Er sieht ihm wirklich ähnlich. Ich kenne ihn ja nur von Erzählungen. Wir müssen das Bild irgendwem zeigen, der den Kleinen gesehen hat. Nur wer könnte das sein?“, Aaron dachte nach. „Ich weiß schon“, sagte er nach einer Weile. Mein Herz klopfte wie wild. „Nun ja, es gibt da einen Mann in unserem Dorf, Roy. Er ist Maler. Roy malt die besten Bilder. Er hat jede berühmte Person hier gezeichnet. Darunter war auch Conor. Dann müsste eigentlich Cedric auch darunter sein.“ „Das wäre logisch. Gehen wir hin“, drängte ich ihn. „Wenn das so einfach wäre mit dir. Ich hab dir doch gesagt, du würdest sofort als meine Geliebte angesehen werden. Aber ich hätte da so eine Idee. Wir könnten dich als eine Dienerin verkleiden. Dann könntest du mit in die Galerie. Was hältst du davon?“, Aaron durchbohrte mich mit seinem Blick. „Perfekt!“, rief ich und strahlte. „Aber du solltest dich vorher noch
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