Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen
nebeneinander im Bett lagen, griff ich das Thema erneut auf. „Aaron?“ Meine Stimme war zittrig. „Hm.“ „Es tut mir leid, was ich zu dir gesagt habe. Ich weiß, dass du verletzt bist. Und … ich würde alles tun, damit du nicht mehr böse mit mir bist.“ Er sah mich an. „Ich bin nicht böse mit dir, Tara. Wie könnte ich auch? Du hast mich zum Nachdenken gebracht.“ Ich strich mir das Haar aus dem Gesicht. „Was geht nur in deinem Kopf alles vor?“ „Zu viele Sachen. Und manche sind so unwichtig und doch so belastend. Ich werde dir eines Tages Antworten schuldig sein, Tara. Und dann wirst du hinter meine Fassade blicken können. Und du wirst merken, dass ich nicht so stark bin, wie ich für dich erscheine.“ Mir kroch eine Gänsehaut den Rücken hinauf. „Du bist stark, Aaron. Stärker als alle anderen hier.“ Er lächelte. Ich glaubte, das Wort Irrglaube von ihm gehört zu haben.
„Ich werde mich morgen bei Anastasia, soweit es geht, erkundigen, was es mit dem kleinen Cedric auf sich hat. Vielleicht erzählt sie mir ein bisschen“, sagte er plötzlich. „Wirklich?“ Ich setzte mich auf. „Ja, es ist an der Zeit, dass wir etwas unternehmen, oder nicht?“ Ich lächelte ihn an. „Das wäre wunderbar. Und ich frage Mischa“, -antwortete ich. Vielleicht hätte ich den Namen Mischa nicht aussprechen sollen, denn es folgte ein klipp und klares Nein . „Dann eben nicht“, sagte ich trotzig und legte mich zurück in das Kissen. Aaron seufzte. „Was ist?“ „Ich denke an die Verlobung, Tara. Sie soll in drei Tagen stattfinden.“ Ich sagte nichts. In drei Tagen schon? Dann würde Aaron endgültig Anastasia gehören. „Sag doch bitte etwas“, bat er mich, doch ich war sprachlos. „So ist es mir am Anfang auch -gegangen, als ich es erfahren habe. Übrigens, übermorgen findet ein Ball statt. Ich wollte nur, dass du es weißt.“ Ich nickte, wohl wissend, dass er es in der Dunkelheit nicht sehen konnte. „Interessant.“ „Ja, das finde ich auch. Aber du solltest jetzt schlafen. Es ist schon spät. Und danke noch mal für vorhin, Tara. Du hast mir sehr geholfen.“ Ich runzelte die Stirn. Womit hatte ich ihm geholfen? Musste er auch immer in Rätseln sprechen? „Bitte“, antwortete ich trotzdem. In dieser Nacht schlief ich besser als je zuvor. Aber vielleicht lag es daran, dass Aaron viel näher bei mir schlief als die Nacht zuvor.
Weitere Begegnung
„Ich gehe jetzt zu Achille, um die Hochzeit zu besprechen“, sagte Aaron, als er sich seine Weste anzog. Er verdrehte die Augen. „Wenn dir das wichtiger ist, als die Zeit mit mir zu verbringen“, antwortete ich neckend. Wieder verdrehte er die Augen. „Auf Wiedersehen.“ Ich lachte, als er mit missmutigem Blick das Zimmer verließ. Die gestrige Nacht war so schön gewesen. Aaron und ich hatten beide wenig geschlafen. Jeder hatte gewusst, dass der andere wach war. Wie oft hatte er mir gestern die Frage Schläfst du schon? gestellt? Ich wusste es nicht.
„Toll und jetzt kann ich die ganze Zeit hier rumsitzen“, sagte ich zu mir selbst und sah gelangweilt zum Fenster hinaus. Doch dann hatte ich eine Idee. Ich würde mir meinen Umhang überziehen und Mischa besuchen gehen. Vielleicht fand ich ihn ja irgendwo. Sollte sich Aaron doch Sorgen machen! Warum musste er auch immer bei Achille oder Anastasia sein!? Schnell zog ich mir den Umhang über und war auch schon aus der Tür. Ich lief den langen Gang entlang. Hoffentlich war Aaron bereits bei Achille. Was würde er nur sagen, wenn ich ihm plötzlich begegnen würde!? Vermutlich würde er einen Schreikrampf bekommen. Ich stellte mir die Situation lieber nicht vor.
An den Wänden gelehnt standen Wachen, doch sie beachteten mich nicht weiter. Ich rannte die Treppe hinunter und lief durch einen Seitengang. Er sah aus wie eine Abkürzung. Doch ich hatte mich getäuscht. Der Gang war mit Fackeln beleuchtet und ziemlich düster. Auf dem Boden lag kein Teppich und an den Wänden hingen keine Bilder. Dies war sicher keine Abkürzung. Doch ich war zu neugierig, um umzudrehen. Seltsamerweise standen hier keine Wachen. Bald endete der Gang. Man konnte nun nach rechts oder links gehen. Ich entschied mich für links. Ich war froh um meinen Umhang, denn hier unten war es ziemlich kalt. Ich fröstelte und rieb meine Hände aneinander. Die Fackeln wurden weniger. Mit jedem Schritt bekam ich mehr Angst. Sollte ich vielleicht doch wieder umkehren? Hatte ich den falschen Weg gewählt? Was verbarg sich
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