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Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Titel: Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajdana Vestin
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kämpften um das Leben von meinem Bruder! Ich hatte solche Angst. Was würde passieren, wenn Aaron verlieren sollte? Ich wollte es gar nicht wissen. Ich verdrängte den Gedanken und schaute den beiden Männern zu.
    Aaron sah sehr konzentriert aus. Sie starrten einander an. Wie gern wäre ich zu Aaron gelaufen und hätte ihm geholfen! Aber wie geholfen? Ich war doch sowieso nur ein Klotz am Bein. Ich war gar nicht in der Lage zu helfen. Das Einzige, was ich konnte, war, ihm Liebe schenken. Und diese Fähigkeit schätzte Aaron sehr an mir, wie er mir damals am Meer erklärt hatte. Damals. Es kam mir vor, als läge unser heimliches Treffen schon Monate zurück. Als wäre die Zeit zu schnell vergangen. Als hätte jemand die Sandkörner der Uhr schneller durchlaufen lassen.
    Ich erschrak. Der Kampf ging los. Die beiden Männer liefen im Kreis herum. Anastasia schrie und weinte. Ihre Mutter versuchte sie zu beruhigen. Auch sie wäre am liebsten hingelaufen. Zu Aaron, das wusste ich. Neben mir begann Shania zu zittern. Ich weinte und richtete meine Augen auf den Kampf. Achille sah aggressiv aus. Ich hätte Angst vor ihm bekommen, wenn ich Aaron gewesen wäre. Doch dieser sah nicht ängstlich aus. Ganz im Gegenteil. Er wirkte sehr entschlossen. Er hatte sich vorgenommen, diesen Kampf zu gewinnen. Trotzdem merkte ich an seinen Gesten, dass er nervös war.
    Schließlich kam Achille auf ihn zugerannt. Aaron wich elegant aus, sodass Achille hinfiel. Die Menschenmenge -lachte und applaudierte. Ich atmete tief aus. Dieser Punkt ging an Aaron. Achille hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet. Sein Gesicht war rot und er sah verärgert aus. „Das machst du nicht noch einmal, Bürschchen“, drohte der König und starrte Aaron böse an. Mein Prinz zog nur eine Augenbraue hoch. Achille kam langsam auf ihn zu. Und dann ging es richtig los. Ich hörte die Schwerter klingen. Jedes Geräusch ließ mich zusammenzucken. Jeder Klang der Schwerter war ein Stich in mein Herz. In mein schon blutendes Herz. Es war schwer, den Kampf genau mitzuverfolgen. Die beiden Männer bewegten sich zu schnell. Aaron drängte Achille auf die Menge zu. Dieser lenkte ihn mit einer Geste ab, sodass er kurzfristig woanders hinsah. Sie sprachen leise miteinander. Aber ich sah an ihren Gesichtern, dass sie sich nur gegenseitig aufhetzten. Und dann war der Kampf auch schon zu Ende. Ich hatte mich auf einen sehr langen eingestellt. Mir blieb fast das Herz stehen, als Achille sich auf Aaron stürzte. Ich wollte schon weg-sehen, doch dann erkannte ich Mischa. Er lief auf die beiden Männer zu und warf sich zwischen sie. Achilles Schwert traf und beide fielen zu Boden. Es fuhr ein Blitz vom Himmel, als einer der jungen Männer für immer die Augen schloss. Ich hörte noch seine letzten Worte, die ich in der Aufregung nicht zuordnen konnte: „Tara! Ich liebe dich!“ Und dann tönte ein Schreckensschrei durch die Luft. Doch es war nicht irgendein Schreckensschrei, sondern es war meiner. Bitter-liche Trauer und Angst schwangen in ihm mit.
     

Reich der Toten
    „ Nein !“ , schrie ich. Sancho hielt mich fest umklammert, doch ich schaffte es, mich zu befreien. Ich rannte auf Aaron und Mischa zu. Es war mir egal, was die vielen Menschen jetzt von mir dachten. Einer der beiden war tot. Er hatte für immer die Augen geschlossen. Achille stand siegessicher weiter entfernt. Anastasia und Nathalia waren zu ihm getreten. Tränen rannen mir über die Wangen, als ich mich vor die beiden jungen Kämpfer fallen ließ. Basko, Sancho, Shania und einige andere kamen zu mir gelaufen. „Ich habe meinen Gegner besiegt! Er ist tot!“, schrie Achille stolz. „Ich konnte weder Aaron noch Mischa ansehen. Ich wollte nicht wissen, wer von den beiden getötet worden war. Ich hatte doch beide so sehr in mein Herz geschlossen. „Tara, es ist vorbei. Komm“, sagte Basko und nahm mich in den Arm, doch ich riss mich auch von ihm los. Ich schloss für einen Moment die Augen und atmete tief ein. Ich spürte Cedrics Hand auf meiner Schulter. Er war der Einzige, der mir jetzt Trost spenden konnte. Schließlich öffnete ich die Augen und schaute auf die des Toten. Ich schloss sie, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Sein Umhang war blutüberströmt. Für den anderen hatte ich jetzt keine Zeit. Für mich gab es im Moment nichts Wichtigeres als den Tod dieses geliebten Menschen. Ein Teil von mir war mit ihm gestorben. Noch immer konnte ich es nicht fassen. „Nein! Das darf nicht wahr sein!“,

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