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Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Titel: Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajdana Vestin
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sagte Juri und schaute Aaron mit großen Augen an. „Eine Erkundungstour durch das Schloss. Was dachtest du denn!?“ Und mit diesen Worten zog Aaron sein Schwert aus der Scheide. Die anderen taten es ihm nach. Auch Mischa. Ich ging einige Schritte zurück. „Verschwinde, Tara“, rief mein Prinz mir zu. Ich war mir sicher, dass bald für irgendjemanden das Leben zu Ende war. „So, so. Das Schloss anschauen, ja. Aber dafür müsst ihr erst an uns vorbeikommen“, schrie Juri und stürzte sich auf Aaron. Mein Prinz wich elegant aus und tänzelte mit Juri im Kreis. Ich wandte meinen Blick ab und starrte Mischa an. Er kämpfte mit den anderen beiden. Schon vom Hinschauen wurde mir schwindlig. Ich lehnte mich an die Wand, um nicht in Ohnmacht zu fallen. Ich hatte Angst. Noch schlimmer als vorher. Was würde nun passieren? Wer würde sein Leben lassen? Und wer würde überleben?
    Ich sah zu Aaron. Er hatte Juri an die Wand gedrängt. Mischa hatte bereits einen seiner Gegner erledigt. Er lag mit dem Gesicht zur anderen Wand, sodass ich ihn nicht sehen konnte. „Was ist jetzt, Juri? Hast du wirklich geglaubt, du würdest einen Prinzen besiegen!? Du Egoist!“, sagte Aaron ruhig und bohrte Juri die Schwertspitze in die Brust. Das war zu viel für mich und meine Magennerven. Ich drehte mich um und übergab mich auf den Boden. Ich würgte und spuckte mein gesamtes Frühstück aus. Ich hatte noch nie Blut sehen können. Immer wenn der Arzt mir Blut abgenommen hatte, war ich zusammengeklappt. „Tara, alles ist gut. Wir haben sie besiegt“, hörte ich Aaron und merkte, dass er mir zärtlich die Hände um den Bauch gelegt hatte. Bei seinen Worten würgte ich wieder. Er streichelte -meinen Bauch und hielt mir die Stirn. „Mischa, bitte, hättest du mal ein Stück Stoff?“, fragte Aaron. Mischa drückte mir eins in die Hand und ich wischte mir den Mund ab. Vorsichtig richtete ich mich auf. „Alles wieder in Ordnung?“, fragte mich Mischa und sah mich mitleidig an. Ich nickte und atmete tief durch. Ich sah nicht mehr zurück zu Juri oder zu einem der anderen.
    Aaron stützte mich, da ich etwas wackelig auf den Beinen war. Mischa hatte eine Fackel in der Hand. „Wir sollten jetzt weitergehen. Ich denke, dass der Weg jetzt frei sein wird. Juri war einer der stärksten Kämpfer von Achille. Er wird nicht noch jemanden hier unten haben“, sagte Mischa und ging schon weiter. Ich wollte mich am liebsten hinlegen und schlafen. Doch das ging jetzt nicht. Ich musste meinen Bruder retten. Ich wollte Cedric endlich in den Arm nehmen und ihn küssen. So, wie eine Schwester ihren Bruder küsste. „Ist dir schon besser?“, flüsterte mir Aaron zu. „Es geht schon“, antwortete ich und suchte seine Hand. Sie war ganz warm. Aaron nahm meine und drückte einen Kuss darauf. „Bald ist alles gut“, sagte er zuversichtlich und lief weiter.
    Ich sah wieder in die Käfige. Ich konnte es kaum glauben, als ich entdeckte, dass dort Menschen drin waren. Sie trugen alte, zerfetzte Kleider und starrten uns an, als wir an ihnen vorbeiliefen. Ich wollte ihnen etwas zurufen, aber ich war zu schwach. Schon in die vielen traurigen Augen zu schauen, kostete mich viel Überwindung. „Aaron, sieh nur“, sagte ich zu meinem Prinzen und er schaute mich entschuldigend an. Auch ihm tat es weh, die vielen Menschen zu sehen, das wusste ich. Aber wir konnten sie nicht retten. Wir mussten so schnell wie möglich meinen Bruder finden und dann von hier verschwinden. Mir zerriss es fast das Herz, als ich mir vorstellte, wie lange die Menschen hier noch bleiben mussten. Vielleicht für immer. Tränen rollten mir über die Wangen. Ich wischte sie schnell weg. Ich wollte nicht, dass Aaron oder Mischa sie sahen.
    „Wir sind gleich da“, informierte uns Mischa und mein Herz begann schneller zu klopfen. Ich schwitzte und drückte Aarons Hand fester. Wieder kamen wir zu einer Tür. Ich war mir sicher, dass es die letzte war. Mischa blieb stehen. „Bist du bereit?“, fragte er mich und ich nickte. Ich hatte meinen Schleier bereits abgenommen. Aaron lächelte mich aufmunternd an. Ich wusste, dass er sich für mich freute. Ich spürte es. Mischa drehte sich um. „Jetzt sind wir dort, wo du immer hinwolltest, mein Engel. Jetzt sind wir am Ziel all deiner Träume“, sagte Aaron. Dann öffnete Mischa die Tür. „Na dann mal los“, lächelte er mir zu. Wieder drang mir ein beißender Geruch in die Nase. Schweiß und vor allen Dingen Trauer lagen in der Luft. Der

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