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Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Titel: Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajdana Vestin
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Raum war sehr klein. Es gab keine Fenster. Der Boden lag voller Dreck und an den Wänden hatte sich Schimmel gebildet. Es war genau so wie in meinen Albträumen. Und dann sah ich ihn. Ich sah zum ersten Mal in meinem Leben meinen kleinen Bruder. Cedric.
    Ich wollte zu ihm hinlaufen, doch ich klappte zusammen. Aaron fing mich auf und stützte mich. Cedric hob seinen Kopf, als wir näher traten. Er hatte die gleichen Augen wie ich. In ihnen lag so viel Traurigkeit, doch als er mich sah, blitzte es in ihnen auf. Er hatte mich erkannt! Ich hielt mir die Hände vor den Mund. Da war er, mein Bruder. Mein Bruder, den ich so sehr liebte, obwohl ich ihn erst kurz kannte. Tränen der Freude liefen mir über die Wangen, als ich mich zu ihm hinunterbeugte. „Tara“, sagte Cedric und ich schlang meine Arme um ihn. Es war mir egal, wie er roch. Ich wollte ihn nur fest bei mir haben. Ich küsste sein Gesicht und sein Haar. „Cedric! Du bist es wirklich!“, rief ich voller Freude und drückte ihn wieder. „Meine Schwester. Ich habe gewusst, dass du kommst. Ich habe es gewusst“, sagte Cedric und lachte. „Ich liebe dich, mein Bruder.“ Ich nahm sein Gesicht in die Hände. „Ich habe dich vermisst“, antwortete er. Noch immer weinte ich. Doch auch Cedric rannen die Tränen die Wangen hinunter. Sie tropften auf meinen Umhang. „Ich kann es … kaum glauben“, brachte ich heraus, bevor ich wieder schluchzte.
    Das erste Mal in meinem Leben weinte ich aus Erleichterung. Wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet? Monate? Jahre? Ein Jahrzehnt? Und nun hatte ich meinen Bruder in den Armen! Er gehörte nur mir. Es war das schönste Gefühl, das man haben konnte. Endlich hatte ich ihn gefunden. Ich ließ Cedrics Gesicht los und küsste ihn auf beide Wangen. „Du bist wunderschön“, sagte Cedric, als ich ihn wieder umarmte. Ich lächelte. Am liebsten hätte ich die ganze Welt umarmt. Dann trat Aaron neben mich. „Hallo Cedric. Endlich lerne ich dich kennen“, sagte er und streichelte meinem Bruder übers Haar. „Prinz Aaron. Du hast veranlasst, dass ich gerettet wurde. Ich danke dir“, sagte Cedric und lächelte. Nun kam auch Mischa dazu. -Cedric sah ihn an: „Auch dir danke ich, Mischa“, und dieser zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. Das Lächeln, das ich so sehr an ihm liebte.
    „Jetzt sollten wir dich aber mal befreien“, drängte er. Ich hatte ganz die Fesseln an Cedrics Armen und Füßen vergessen. Mischa machte sich an die Arbeit. Ich erhob mich und Aaron packte mich am Arm. Sicher hatte er Angst, dass ich wieder zusammenklappen würde. Cedric sah uns mit großen Augen an. Was er wohl dachte? Hoffentlich hatte er nicht gemerkt, dass zwischen Aaron und mir etwas war. Ich wollte nicht, dass er es schon bemerkte. Ich war so glücklich. Nie wieder würde ich meinen Bruder hergeben! Ich liebte ihn. Aaron lächelte mich an. „Jetzt hast du ihn wieder, deinen Bruder“, sagte er und ich merkte, dass in seinen Worten Trauer mitschwang. Ich wollte ihn darauf jetzt aber nicht ansprechen.
    Endlich hatte Mischa es geschafft, die Fesseln zu öffnen. Mein Bruder stand auf und kam mir in die Arme gelaufen. Er war etwas wackelig auf den Beinen. Ich drückte ihn fest an mich und strich ihm über das pechschwarze Haar, das auch ich hatte. „Hier, nimm das, Cedric“, sagte Mischa und hielt ihm seinen Umhang entgegen. „Danke“, antwortete mein Bruder. Mischa nickte nur und wandte sich schon wieder zum Gehen. Er wollte offensichtlich so schnell wie möglich hier heraus. „Komm“, sagte ich zu meinem Bruder und hielt ihm meine Hand hin, die er schnell ergriff. Aaron ging hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um und blieb stehen. Cedric tat es mir nach, obwohl auch er es eilig hatte, seinen Kerker zu verlassen. Ich verstand ihn sehr gut. Aaron sah mich lächelnd an und ich merkte, dass auch ihm die Tränen hinuntergelaufen waren. „Cedric, komm. Deine -Schwester kommt gleich nach“, sagte Mischa zu meinem Bruder. „Aber ich …“, fing er an. „Ich komme gleich. Versprochen“, ver-sicherte ich ihm. Die beiden verließen den Raum.
    „Aaron, was ist los?“ Ich trat näher zu ihm. „Es ist nichts“, antwortete er. „Das glaube ich dir nicht. Du hast geweint.“ Ich strich ihm die Tränen von den Wangen. „Was ist los?“, wiederholte ich meine Frage. Doch er gab mir keine Antwort. Es dauerte sehr lange, bis er wieder zu sprechen begann: „Tara, ich habe so schreckliche Angst, dass ich dich verlieren werde“, gab

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