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Meines Bruders Moerderin

Meines Bruders Moerderin

Titel: Meines Bruders Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Rodrian
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bester Strafverteidiger. Sie haben nicht nur gesundheitliche Probleme. Sie werden der Brandstiftung und des Doppelmordes verdächtigt.«
    »Doppelmord?!«
    »In der abgebrannten Garage befanden sich zwei Männer. Bisher ist die Identität des zweiten nicht bekannt.«
    »Scheiße!!!«
    »Barbara. Darf ich Sie so nennen? Ich bin Dagmar. Ich möchte Ihnen gerne helfen.«
    »Verpiss dich. Lass mich allein.« Auf ihrer Stirn glänzte Schweiß, sie hechelte. Dagmar beugte sich über sie und wischte ihr die Stirn trocken. Barbara versuchte auszuweichen. Sie war zu schwach. »Für deinen Chef, und der wird dann durch mich berühmt und reich.«
    »Zugegeben, das ist das Motiv, warum er dich kostenlos vertreten will. Aber erstens ist er nicht mein Chef, sondern nur mein Seniorpartner, und zweitens glaube ich nicht, dass du es getan hast. Das ist mein Motiv.« Dagmar sah Tränen aus Barbaras Augenwinkeln quellen, sie hätte fast mitgeweint, sie hielt sich zurück. »Ich bin nicht berühmt oder einflussreich. Aber eines kann ich dir versprechen. Ich bin auf deiner Seite.«
    Barbara starrte an Dagmar vorbei. »Ich hab niemanden ermordet. Und ich hab auch das Feuer nicht gelegt. Er ... er wollte mich töten!«
    »Warte. Bevor du weiter sprichst, müssen wir klarstellen, dass du mich als Anwältin beauftragst. Dann unterliegt alles, was du mir sagst, der Schweigepflicht.«
    »Ich soll vermutlich etwas unterschreiben?«
    »Dein Wort genügt erst mal. Ich habe das Formular hier. Aber das hat Zeit. Das können wir irgendwann nachholen.«
    »Irgendwann?« Jetzt liefen die Tränen unkontrolliert. »Ich kann nichts unterschreiben. Meine Hände sind kaputt. Ich kann nichts mehr machen. Nie wieder. Gar nichts. Alles ist aus!« Sie hielt ihre dick bandagierten Arme hoch und weinte hemmungslos unglücklich.
    Dagmar konnte sich nicht mehr beherrschen. Sie nahm Barbara in die Arme. Hielt sie fest und wiegte sie. »Alles wird gut. Alles wird gut. Das verspreche ich dir!«
    »Das genügt jetzt.« Die Rastaschwester kam wieder herein. »Die Patientin muss schlafen. Sind Sie mit ihr verwandt?«
    »Nein«, tönte Miguel Ribas von der Tür her.
    Die Schwester hob bedauernd die Schultern und tauschte den Infusionsbeutel aus. »Dann muss ich Sie jetzt wirklich bitten, zu gehen.«
    Dagmar ließ Barbara zögernd los, strich ihr noch einmal über die stoppelig versengten Haare. Legte ihre Karte auf den Nachttisch. »Ich komme wieder. Ich bleib dran!« Sie wurde mit einem schwachen Lächeln belohnt. Als sie hinausging, schaute sie auf das Namensschild der Schwester. »Ich bin Dagmar, Barbaras Freundin und Anwältin. Bitte, passen Sie gut auf sie auf, Yolanda.«
    Die Schwester nickte und schlug Barbaras Kissen auf. »Natürlich, was sonst.«
    Dagmar nahm beim Hinausgehen Miguel Ribas mit hinaus und zog die Tür wieder zu. »Miguel, ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen. Wir haben uns vorhin unmöglich benommen. Aber sehen Sie, die kleine Barbara ist ja kaum älter als Sie. Und sie ist ganz allein. Und noch ist ihre Schuld keineswegs bewiesen. Aber alle werden sie jagen, die Polizei und die Medien. Wenn sie aber unschuldig ist, dann ist ein anderer der Mörder, und sie war vielleicht Zeugin. Machen Sie Ihren Job weiter so gut. Lasse Sie keinen rein, der nicht autorisiert ist. Und legen Sie das auch Ihren Kollegen ans Herz. Würden Sie das bitte tun?«
    »Ihre Kollegin«, Miguel schluckte, »kannte sie meine Mutter wirklich?«
    »Aber ja«, das kam ohne Zögern, »Janet hat ein fabelhaftes Gedächtnis für Gesichter und Namen. Und ich nehme an, Sie sehen Ihrer Mutter sehr ähnlich.«
    »Ja, das sagen alle«, er lächelte. »Keine Sorge, Señora, an mir kommt keiner vorbei.«
    Dagmar tätschelte ihn leicht an der Schulter und ging. Als sie unten in die leere Eingangshalle kam, sprang Janet aus einem der Plastikstühle hoch. Sie hatte eine Coladose in der Hand.
    »Und?«
    »Sie war es nicht. Aber mehr konnte sie mir jetzt nicht erzählen. Ich werde hier warten.«
    »Ich bin dabei. Kann nicht mehr lange dauern, und die ganze Meute ist hier.«
    »Offenbar gibt es hier irgendwo einen Getränkeautomaten oder so was?«
    »Ja, da raus, außen rum und nach hinten zur Notaufnahme. Im Warteraum ist die Hölle los, aber es gibt sogar Tee, Kaffee und Sandwiches.«
    »Ich denke mal, wir sollten uns auf längeres Warten einrichten. Wer von uns geht, wer hält die Stellung?«
    Janet holte eine Münze heraus und wählte Zahl. Sie verlor. Dagmar setzte sich in die Ecke und

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