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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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etwa über den Golf fahren, sagte Selik, und an der persischen Küste ans Land gehen?«
    Da fiel es Juhel ein, dieser Frage durch eine sehr natürliche Gegenfrage auszuweichen, die jeden Verdacht selbst seitens der Behörden von Sohar abwenden mußte.
    »Nein, es handelt sich nur um eine geographische Untersuchung, erwiderte er, sie bezweckt die Lagebestimmung der größten Eilande des Golfes. Giebt es solche nicht in den Gewässern von Sohar?
    – O ja, es finden sich wohl mehrere solche, antwortete Selik, doch keins von irgendwelcher Bedeutung.
    – Thut nichts, antwortete Juhel, ehe wir uns an der Küste niederlassen, möchten wir den Golf besuchen.
    – Wie es Ihnen beliebt.«
    Selik hütete sich vor weiteren Fragen, obwohl ihm die Antwort des jungen Kapitäns etwas verdächtig erscheinen mochte. Da der Polizist über die dem französischen Consularagenten mitgetheilten Absichten unterrichtet war, das heißt über die angebliche Begründung eines Handelscomptoirs in einer der Hafenstädte des Imanats, so mußte er sich wohl sagen, daß diese Gründung mit einer Bereisung des Golfes von Oman doch wenig zu thun habe.
    Das veranlaßte den Mann natürlich, den Malouin und seine Begleiter noch etwas schärfer ins Auge zu fassen.
    Damit wurde der Erfolg des Vorhabens freilich noch weiter in Frage gestellt. Sobald der Schatz auf dem Eilande entdeckt wurde, erhielt die Polizei Seiner Hoheit davon ebenfalls sofort Kenntniß, und Seine Hoheit, der ebenso skrupellos wie allmächtig war, würde den Legatar Kamylk-Paschas vielleicht ganz verschwinden lassen, um jeder späteren Reclamation aus dem Wege zu gehen.
    Selik unternahm es, das zur Untersuchung des Golfes nöthige Fahrzeug zu beschaffen, und versprach auch, daß es mit Leuten bemannt werden solle, auf deren Ergebenheit man rechnen könne. An Lebensmitteln sollte ein Vorrath für drei bis vier Tage mitgenommen werden. Bei dem unsichern Wetter der Aequinoctialzeit mußte man, wenn auch nicht wahrscheinliche, so doch mögliche Verzögerungen in Rechnung ziehen.
    Juhel dankte dem Dolmetscher und versicherte ihm, daß seine Dienste reichlich belohnt werden sollten, und Selik drückte schon im voraus seinen Dank für diese Zusage aus. Dann setzte er hinzu:
    »Vielleicht ist es besser, daß ich Sie bei dieser Fahrt begleite? Bei Ihrer Unkenntniß der arabischen Sprache könnten Sie gegenüber dem Schiffsführer und der Mannschaft doch in Verlegenheit kommen….
    – Sie haben Recht, meinte Juhel. Bleiben Sie für die Zeit unsres Aufenthaltes in Sohar zu unsern Diensten, und ich wiederhole Ihnen, Sie sollen sich nicht umsonst bemüht haben.«
    Damit trennten sie sich. Juhel begab sich zu seinem Oheim, der in Gesellschaft seines Freundes Tregomain lustwandelte. Er berichtete ihm von seiner Abmachung.
    Der Frachtschiffer war höchst erfreut, den jungen Araber als Führer und Dolmetscher in der Nähe zu haben, zumal da dieser ihm – und zwar mit Recht – ganz intelligent erschien.
    Pierre-Servan-Malo gab seine Zustimmung durch ein einfaches Zeichen mit dem Kopfe zu erkennen. Nachdem er dann den durch das Reiben an seinen Kinnladen schon abgenutzten Kieselstein im Munde zurecht geschoben hatte, sagte er:
    »Aber das Fahrzeug…?
    – Das wird unser Dolmetscher zu schaffen wissen, lieber Onkel, und er wird es auch mit Proviant versehen.
    – Mir scheint, binnen einer oder zwei Stunden müßte doch so ein Hafenkahn zur Abfahrt fertig sein…. Zum Teufel, es handelt sich doch nicht um eine Reise um die Erde!
    – Nein, alter Freund, antwortete der Frachtschiffer, es kostet aber doch einige Zeit, eins zu finden. Sei nicht so ungeduldig, ich bitte Dich!
    – Wenn’s mir aber beliebt, das zu sein! versetzte Meister Antifer, während er die Stichflamme seines Blickes auf Gildas Tregomain richtete.
    – Na, dann sei es meinetwegen!« sagte der Frachtschiffer mit höflicher Verbeugung.
    Inzwischen ging der Tag dahin, ohne daß Juhel eine Nachricht von Selik erhielt, was die Aufregung des Meister Antifer natürlich über die Maßen steigerte. Er sprach schon davon, den Araber, der sich mit seinem Neffen offenbar nur einen Scherz erlaubte, in den Grund des Golfes zu versenken. Vergeblich bemühte sich Juhel, ihn zu vertheidigen, ja er kam damit sogar recht schlecht an Gildas Tregomain erhielt gleich den Befehl, den Mund zu halten, als er die Intelligenz jenes Selik herauszustreichen versuchte.
    »Ein Schelm ist es, rief Meister Antifer, ein Spitzbube, Euer Dolmetscher, ein

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