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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Laura nach.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, es sind Wolfsmenschen ohne die Fähigkeit, sich zu wandeln, und sie sind auch nicht verflucht oder stecken mit einem Biss an. Mögen die Götter und alle Geister wissen, woher dieses Volk mit seinem Hilfsvolk stammt.«
    Diese Wolfsköpfigen waren bedeutend größer und schwerer als die Hundsköpfigen. Sie maßen in der Regel über zwei Meter Körperlänge bei einem Gewicht von gut und gerne einhundertzwanzig Kilo Muskelmasse, vielleicht mehr. Genau wie die kleineren Verwandten trugen sie nur Lendenschurze und Sandalen. Und obwohl sie in ihrer unterirdischen Stadt ganz unter sich waren, ging keiner von ihnen unbewaffnet.
    Naburo entdeckte aber noch mehr bei seinem Kurzbesuch. Geheimnistuerei gab es dort unten nicht, sondern nur Zweckmäßigkeit, und es fanden sich viele Abkürzungen und Verbindungswege zwischen den großen Gängen, teils über Rutschen, um die Entfernungen kurz zu halten. Wie in der Oberstadt auch orientierten sich die Wölflinge am Geruchssinn, es gab keine sichtlich erkennbaren Merkmale, welcher Gang wohin führte.
    Die Wolfsköpfigen führten eine sprichwörtliche Industrie mit Waffen- und Rüstungsproduktion. Wie viel sie schon fertiggestellt hatten, woher sie das Material und die Glut für die Essen nahmen und so weiter, hatte Naburo in der Kürze natürlich nicht herausfinden können. Fakt war aber: Die Gog/Magog besaßen gewaltige Schmieden und alles dazu Gehörende für einen Krieg. Wie groß das Volk sein mochte, konnte Naburo nicht einmal annähernd schätzen. Jedenfalls redeten sie nur von Kampf und Krieg.
    »Das ist aber nicht erst jetzt aktuell«, fügte er hinzu. »Das tun sie schon, seit sie in diesem Land eingesperrt wurden, und der Presbyter Johannes hat es nie gemerkt. Oder sich nie darum gekümmert.«
    Nidis Zähne klapperten laut, und er hielt sich die Finger an den Mund. »Also haben sie nie damit aufgehört, den Vernichtungsfeldzug vorzubereiten ...«
    »So sieht es aus. Zeit spielt für sie keine Rolle. Wie sie sich ernähren, wissen wir: Die Hundsköpfigen versorgen sie mit allem, und dabei ist es auch wichtig, dem kannibalistischen Trieb zu frönen, aber eben nicht ausschließlich. Es macht ihnen gar nichts aus, unterirdisch zu leben, obwohl ihre Augen noch gut sind und an ein Leben unter der Sonne angepasst. Sie sind unermüdlich dabei zu trainieren und veranstalten Wettkämpfe bis zum Tod. Sie tun alles rein fürs Kriegshandwerk. Und sie sind ... fürchterlich.«
    »Wie ist es dir gelungen, unerkannt zu bleiben?«, wollte Milt wissen.
    »Ich habe einen Täuschungszauber angewandt, der jeden Blick, der sich auf mich richten wollte, sofort ablenkte. Ich war praktisch unsichtbar für sie. Ihre Nasen zu überlisten war etwas schwieriger. Ich bewegte mich daher nur am Rand und blieb nicht mehr als eine Viertelstunde.«
    »In der kurzen Zeit hast du viel herausgefunden«, stellte Laura fest.
    »Das war nicht weiter schwer. Sie haben nur ein Thema. Ihr König heißt Akuró, ihn habe ich natürlich in dieser Hektik nicht auftreiben können. Aber sie haben alle gehörigen Respekt vor ihm, und das will etwas heißen. Diese Wölflinge kennen keinerlei Furcht, sie sind Bestien.«
    Damit endete Naburos Bericht. Der General war nach dieser unheimlichen Entdeckung an die Oberfläche zurückgekehrt und traf dabei auf seine Gefährten.
    »Dann ist es ja nur gut, dass diese Mauer seit Anbeginn hält.« Arun sah nachdenklich aus.
    »Trotzdem müssen wir die Iolair darüber in Kenntnis setzen und sie warnen«, sagte Spyridon. »Nichts hält ewig, das erfahren Yevgenji und ich gerade, und Innistìr ist zudem gewaltig im Umbruch. Und vor allem nicht auszudenken, was passiert, wenn das Reich zusammenbricht.«
    »Hu-hu-hu«, machte Nidi und zitterte am ganzen Leib. »Dann gibt’s ein zweites Ragnarök, das sag ich euch ... Da ist Alberich ein Chihuahua dagegen ...«
    »So weit muss es gar nicht kommen«, sagte Milt düster. »Habt ihr schon daran gedacht, was passiert, wenn der Schattenlord dahinterkommt und die Gelegenheit zu nutzen weiß?«
    Betroffen sahen die anderen ihn an. Laura brachte keinen Wein mehr hinunter, weil ihre Kehle so zugeschnürt war.
    Aus Nidis Fell rieselte Goldstaub, den er in seinem Schrecken verlor. »Das wird er leicht rausfinden«, piepste er. »Da draußen laufen vier Elfen rum, die gesehen haben, was ihr gesehen habt. Und die Späher der Iolair haben den Kampf und eure Flucht garantiert mitgekriegt, sie haben ja auch

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