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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht.«
    »Du tust es bereits. Du bist ein Krieger. Genau wie Jack. Dein Körper ist noch nicht so weit, deswegen setzt du deinen Verstand ein. Du bist damit einer von uns, Luca.« Und sie neigte sich und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
    Für einen Augenblick glaubte Luca, ohnmächtig zu werden. Sie wusste seinen Namen. Sie hatte ihn geküsst. Er hatte das Gefühl, als würde seine obere Schädeldecke aufplatzen und den Weg für den Vulkan freigeben, der gerade in seinem Kopf ausbrach. Ein Iolair. Sie hatte gesagt, er sei ein Iolair. Genau wie Jack. Der Einzige mit Verstand in seiner Familie. Ich bin doch erst dreizehn ... Bei jedem anderen hätte er angenommen, dass der sich über ihn lustig machte oder ihn damit auf nachsichtig-herablassende Weise motivieren wollte. Aber Vedas Art war stets direkt. Er hatte nie erlebt, dass sie sich über jemanden lustig machte oder etwas nicht ernst meinte.
    »Hilf Cedric und Simon dabei, unsere Gemeinschaft zusammenzuhalten«, schloss Veda. »Unterstütze Jack, halte Augen und Ohren offen. Der Schattenlord ist unter uns und sät Zwietracht. Du bist frei von Vorbehalten, also bist du wahrscheinlich auch der Einzige, der ihn entlarven kann.« Sie nickte dem Schmied zu und verließ sie.
    Luca konnte sich immer noch nicht rühren. In seinem Kopf schwirrte es, er war völlig überfordert mit all dem, was Veda zu ihm gesagt hatte. Und ihr Kuss brannte auf seiner ohnehin heißen Stirn, sodass er sich wie im Fieber fühlte.
    »Wenn ich jetzt einen Eimer Eiswasser über dir auskippe, ist er verdampft, bevor er deine Hüfte erreicht«, sagte der Schmied und lachte dröhnend.
    Luca schaffte es zu blinzeln. »Was ... was ist denn passiert ...?«, stieß er verstört hervor.
    »Du bist gerade erwachsen geworden.«
    Der Schmied holte ein glühendes Eisen und legte es auf den Amboss. »Nimm den Hammer und komm her. Wollen mal sehen, was du für einen Schlag draufhast.«
    Luca wollte froh sein, wenn er den Hammer überhaupt anheben konnte.
    Es gab Dinge, über die sollte man nicht allzu lange nachdenken. Sie geschahen ohne Wenn und Aber und großartige Analyse. Er war jetzt erwachsen, also ran an den Hammer und aufs Eisen gehauen.

    Iolair und Gestrandete hatten sich miteinander arrangiert. Man sprach nicht mehr über die Enthüllungen, war höflich zueinander und zeigte Gemeinschaftssinn. Doch unter der Oberfläche brodelte es gewaltig, da brauchte sich niemand etwas vorzumachen. Ein kleiner Funke genügte, und der Brand wäre entfesselt.
    Luca traf sich mit seinen Freunden, die sich ebenso besorgt zeigten wie er.
    »Müssen wir einander jetzt eigentlich auch misstrauen?«, fragte Marcas. Wie immer trafen sie sich am See, weil es dort für den Krakenjungen am bequemsten war.
    »Nee«, sagte Luca.
    »Sagen wir mal so«, Peddyr fuchtelte mit dem Finger in der Luft herum, »es wäre sicher die beste Tarnung für den Schattenlord, sich in einem Kind zu manifestieren.«
    »So klein bin ich gar nicht mehr«, maulte Ciar.
    »Trotzdem bist du ein Kind, genau wie wir alle hier.«
    »Nee«, wiederholte Luca. »Überlegt doch mal, wie doof wäre das denn? Welchen Einfluss haben wir denn schon? Klar, verstecken kann er sich in einem von uns, weil keiner Verdacht schöpfen würde. Aber aktiv werden kann er so nicht. Oder hört etwa einer auf euch, wenn ihr sagt: Ich will dies, ich will das?«
    »Weiß nicht. Sollten wir vielleicht mal ausprobieren«, meinte Duibhin und zeigte einen Augenaufschlag, der jedem Mädchen zur Ehre gereicht hätte. »Wir schlafen jetzt miteinander, Maria. Und weil ich der Schattenlord bin, kannst du nicht Nein sagen.«
    Die anderen Jungs lachten schallend, nur Luca bekam rote Ohren. Dafür war er noch ein bisschen zu jung, fand er, Verliebtheit in Veda hin oder her.
    »Was ist mit deiner Schwester?«, fragte Ciar. »Die hängt neuerdings doch viel mit Elfenjungs rum.«
    »Hast du dir mal angeschaut, wie viele Jungs in unserer Gruppe für sie infrage kämen?«, gab Luca zurück. »Außerdem hängt sie derzeit nur mit Rimmzahn rum.«
    »Dem geschwätzigen alten Sack?«
    Sie waren sich einig über die »Vorzüge« des Schweizers. »Ja, aber nicht so, wie ihr denkt. Er hat sie regelrecht einer Gehirnwäsche unterzogen. Sie läuft ihm nach wie ein Hündchen, assistiert ihm, wie sie es nennt, und erzählt allen, was für ein toller Kerl er ist und wie viel er weiß. Nee, die fällt weg. So verstellen kann sich niemand.«
    »Aber du«, sagte

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